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041 - Die Tür mit den 7 Schlössern

041 - Die Tür mit den 7 Schlössern

Titel: 041 - Die Tür mit den 7 Schlössern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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des Namens.
    »Er fürchtet Staletti?« fragte Dick erstaunt.
    »Ja, und noch mehr als das. Er glaubt, daß Lord Selford unter Stalettis hypnotischem Einfluß steht und nur tut, was er ihm einflüstert!«
    »Und das erzählt er Ihnen?«
    »Nun ja«, sie lächelte mit unschuldigem Stolz, »er hat Vertrauen zu mir. Er fühlt, daß ich ihn verstehe. Ein Mann würde ihn vielleicht verachten, wenn er sich ihm gegenüber so gehen ließe.«
    »Unser Freund Havelock ist ein ›homme a femmes‹«, konstatierte Dick lächelnd. Aber Sybil, mit ihren Gedanken beschäftigt, hörte seinen Einwurf nicht.
    »Ich begreife Lord Selford nicht«, sagte sie versonnen. »Er hat sich jahrelang nicht um uns gekümmert. Woher kommt sein plötzliches Interesse an meinem Schicksal?«
    »Das kann ich Ihnen erklären. Sie sind seine gesetzliche Erbin«, sagte Dick ernst.
    Sybil blieb erschrocken stehen.
    »Was wollen Sie damit sagen, Mr. Martin? Er ist doch noch jung. Er kann noch Kinder haben. Vielleicht ist er überhaupt verheiratet. Havelock deutete es früher einmal an.«
    »Nun, und wenn Sie den Fall anders ansehen«, entgegnete Dick, »wenn Sie mit Havelock annehmen, daß er unter fremdem Einfluß steht, so gibt es sicher einige Menschen, die an seiner Erbfolge interessiert sind. Lord Selford ließ sich bisher aus dem einen oder anderen Grund mit Leichtigkeit ausplündern; ob Sie sich dazu hergeben würden, weiß man nicht. Sehen Sie nun, daß Selford oder seine Drahtzieher ein berechtigtes Interesse an Ihrer Person haben?«
    »O Gott«, brach sie aus, »das ist ja entsetzlich!«
    »Die Gefahr, die man kennt«, sagte Dick mit unerschütterlicher Ruhe, »ist nicht mehr so entsetzlich. Sie haben Freunde genug, die sie von Ihnen abwenden werden!«
    Sie schenkte ihm einen dankbaren Blick.
    »Cody«, fuhr Dick nach einer Weile der Überlegung fort, »hat schon einen Versuch in dieser Richtung gemacht und sein Leben dabei verloren. Was er Ihnen vorlegte, war zweifellos eine Schenkungsurkunde oder gar ein Testament. Damit wollte er gegen seine Genossen die Trumpfkarte ausspielen. Vielleicht fühlte er sich schon bedroht und glaubte sein Leben durch das Vorhandensein einer solchen Urkunde gesichert. Aber man kam ihm zuvor. Man hat ihn furchtbar bestraft!«
    Sybil, die inzwischen von seinem Ende in Kenntnis gesetzt worden war, schwieg erschüttert. Dann sah sie Dick an mit einem Blick, der sich aus tiefen, furchtbaren Ahnungen löste.
    »Aber wo ist Lord Selford?« fragte sie leise.
    »Ich weiß es nicht«, sagte er einfach, »ich kann nur hoffen oder fürchten.«
    Sybil blieb stehen und packte ihn am Arm. Ihre Augen hatten sich geweitet.
    »Sie denken, er ist - tot?« stammelte sie flüsternd.
    Dick wandte die Augen ab, um ihrem Blick zu entgehen.
    »Besser für ihn, wenn er tot wäre«, sagte er durch die Zähne.
    Mr. Havelock trat in diesem Augenblick unter das Portal. Sacht löste Sybil die Hand aus Dicks Arm. Sie gingen ihm entgegen.
    Der Anwalt war bleich. Sein Gesicht war bekümmert.
    »Nichts Neues über Staletti?« fragte er.
    »Nichts«, erwiderte Dick, »aber seien Sie ganz ruhig. Er entgeht uns nicht. Das Netz zieht sich um ihn zusammen. Es ist enger, als er denkt.«
    Das Essen wurde vom Verwalter in der Bibliothek serviert, Es war ein schweigsames Mahl. Jeder hing seinen eigenen Gedanken nach.
    Havelock und Sneed setzten sich in die Rauchecke. Dick ging mit Sybil noch einmal in den Garten. Nach einer Weile kam sie allein zurück und bat ihre Mutter heraus. Nach lebhafter Unterhaltung mit Dick verabschiedeten sich die Damen, um ihr Schlafzimmer aufzusuchen, und Dick Martin kehrte ohne sie in die Bibliothek zurück.
    Er trat ans Fenster und blickte zum Himmel auf. Eine rosige Dämmerung senkte sich auf die Kronen der Bäume. In einer Stunde würde es Nacht sein.
    »Wer begleitet mich zu den Gräbern?« fragte er.
    Havelock blickte nervös auf die Uhr.
    »Es ist reichlich spät für einen solchen Spaziergang, und wir können auch die Damen nicht allein lassen.«
    »Die Damen haben sich bereits zur Ruhe begeben«, entgegnete Dick, »und zwanzig Kriminalbeamte sind genügender Schutz. Ich brauche Ihre Führung. Sie dürfen mich nicht im Stich lassen, lieber Havelock!«
    »Gut, Mr. Martin - wenn Sie mich bitten, muß ich mich Ihnen wohl anschließen. Gerne gehe ich nicht zu den Gräbern!«
    »Nun, es ist auch nicht nötig, daß wir in die Gruft hinabsteigen. Mir liegt mehr daran, Teile des Parks kennenzulernen, über die ich noch nicht

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