0410 - Das Geheimnis von Olymp
kennenlernen."
„Gut. In der Zwischenzeit richte ich mich hier ein."
Die Ladung wurde an Bord gebracht, und die eingeteilten Mitglieder der Besatzung hatten gleich die Gelegenheit, die damit verbundenen Schalter, Knöpfe und Maschinen auszuprobieren. Dadurch, dass sie sahen, wie hervorragend alles funktionierte, erloschen ihre letzten Zweifel.
Hundertzwanzig Minuten brauchten die einundfünfzig Prospektoren, um ihre Räume einzurichten. Die Wohn- und Arbeitsräume und die Schlafräume sahen anschließend etwa so aus wie ihre Besitzer, farbenfroh, voller Aktivität, mit lauten Musikwiedergabegeräten, mit eingeschalteten Schirmen und laufenden Klimaanlagen, mit Lampen und Bildern, die man an die Türen und Wände tapezierte. Zusätzlich zu ihren Räumen kümmerte sich Dagmar O'Yutang um die Küche und schaltete in einer weihevollen Zeremonie, an der auch Caresca, Hypern und Cascal teilnahmen, die mächtige Kaffeemaschine ein. Die sterile Luft des Schiffsinnern wurde von Zigarettenrauch, Zigarrenrauch und dem Geruch nach Pfeifentabak aller möglichen Sorten erfüllt.
Cascal saß an der langen Esstheke der Messe und dachte nach, vor ihm stand ein Becher voller schwarzen, heißen Kaffees und ein Aschenbecher, in dem eine Zigarette qualmte.
Caresca fragte: „Nachdenklich, Joak?"
Er nickte schweigend.
Das Schiff war startklar. Alle Maschinen liefen, bis auf die Schiffsmotoren. Aber Joak Cascal wusste, dass selbst dieses durch und durch reale Schiff noch ein zusätzliches Geheimnis in sich barg. Er sah förmlich die von innen nicht zugängliche linsenförmige Kammer, in der eintausendfünfhundert Kilogramm reines Howalgonium lagerten. Von außen sah man den haarfeinen Riss nicht, der dicht neben der Bodenschleuse kreisförmig durch das Wandmaterial der OVERLUCK ging. In dieser Kammer befand sich ein streng diskusförmig gebauter Flugkörper, der mit einem autarken System für Energieerzeugung, einem Antigravfeld und einem winzigen Steuertriebwerk ausgerüstet war. Mit der flachen Fernsteuerung konnte Cascal diesen Flugkörper ausklinken, abwerfen, steuern und wieder aufsteigen lassen. Dies war seine ganz persönliche Geheimwaffe für den kommenden Einsatz.
Joak drückte die Zigarette aus, trank den Becher leer und sagte: „Ich glaube, wir sollten starten. Wir treffen uns in der Kommandozentrale."
Er stand auf und verließ die Messe. Er ging etwas vornübergebeugt, sah sich im Eingang noch einmal um und benützte dann die Rampe, die ihn in die Zentrale brachte. Ein Raum, wie er sich grundlegend seit den ersten Kugelschiffen nicht verändert hatte.
Von einigen Sitzgruppen abgesehen, die sich um Kartentische, Visiphonschirme oder Interkoms befanden, standen die hochlehnigen Kontursessel, drehbar, in Schienen zurückzufahren und in sämtliche Lagen zu kippen, vor dem Rund der Panoramagalerie, aus vielen konkaven Schirmen zusammengesetzt. Cascal ging zu seinem Platz, aktivierte die Panoramagalerie, einige Interkome und sagte in das federnde Mikrophon: „Hier spricht Cascal. Ich rufe die gesamte Besatzung der OVERLUCK. Bitte namentliche Meldungen."
Nacheinander kamen die fünfzig Meldungen.
Cascal hakte die Namen auf seiner Liste ab und nickte.
Alle waren an Bord.
Er drückte einen Schalter.
„Ladekontrolle!" meldete sich Caresca aus einem der Laderäume.
„Sind alle Stücke der Ausrüstung, das, gesamte Gepäck und die Vorräte an Bord?"
„Alles an Bord, Luken vorschriftsmäßig verriegelt und gesichert."
„Danke. Ich bitte die Besatzung der Zentrale an ihre Plätze. Start nach dreißig Minuten. Schleusen schließen, Rampe wird eingefahren."
Er tippte auf einige Schalter, die mit einem harten, metallischen Geräusch einrasteten. Die Schleuse schloss sich, langsam zog sich die Rampe ein, und die Spannung vor jedem Start begann sich im Schiff auszubreiten.
„Sarto Ryan - hier!"
Sarto nickte Cascal zu und nahm seinen Platz ein, las in den Betriebsanleitungen und führte einige Probeschaltungen durch. Dann justierte er den Sessel für seine Körperhaltung ein und atmete tief ein und aus. Auf den Schirmen sah er die Umgebung: Der Raumhafen in der Mittagssonne Olymps.
„Robeer Hananya", sagte der Maschinenspezialist.
„Anwesend, Joak!"
„Okay!" knurrte Cascal.
So ging es weiter.
Asayah ...
Törjessen ...
Alfaro ...
Colvin ...
Die Maschinen des Schiffes liefen mit einem satten Brummen an.
Augerman ...
Couter ...
Hypern ...
O'Yutang ...
„Wir sind vollzählig", sagte Cascal.
„Bitte das
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