0410 - Das Geheimnis von Olymp
Sie zum Besitzer dieses Schiffes machen. Das Gepäck und die Ladung werden soeben herangefahren, habe ich jedenfalls veranlasst. Ich wünsche Ihnen allezeit einen guten Flug, sichere Landungen und reiche Ausbeute, Joaquin Manuel Cascal!"
Cascal verbeugte sich und löste seine Hand aus der Pranke des Kaisers, in der sie, obwohl nicht gerade klein, hoffnungslos verschwand.
Anson Argyris deutete auf Caresca und Dagmar, die dicht hinter Cascal standen. Die übrigen Regierungsbeamten grinsten, als sie die Stimme des Kaisers hörten.
Er sagte: „Sie haben nicht nur ein tadelloses Schiff, Cascal, sondern auch eine gut aussehende Mannschaft, besonders meine ich den weiblichen Teil."
Cascal verbeugte sich und sagte höflich mit seiner sonoren Stimme und einem sarkastischen Grinsen: „Die Qualitäten der Mannschaft, Majestät, entsprechen ihrem Aussehen."
„Gut!" erwiderte der Kaiser. „Gehen Sie jetzt hinein und übernehmen Sie das Schiff - ich hoffe, dass alle Ihre Wünsche berücksichtigt worden sind.
Nochmals: Guten Start und glatte Landung!"
Cascal und der Kaiser schüttelten einander ein zweitesmal die Hände, dann stapfte der breitschultrige Riese zurück zu seinem Gleiter. Die Gardisten stiegen zu, die Türen klappten, und der Gleiter wendete auf der Stelle. Mit aufheulenden Generatoren raste er auf den Ausgang des Landefeldes zu. Die Regierungsbeamten übergaben die restlichen Schiffspapiere und zogen sich dann zurück, noch immer die Besatzungsmitglieder musternd und leise Bemerkungen über einzelne Details der Kleidung austauschend.
Der Fahrer des Personengleiters blieb neben Cascal stehen und fragte halblaut: „Brauchen Sie mich noch, Sir?"
Cascal ließ diskret eine Hundert-Solar-Note in die Brusttasche des Fahrers verschwinden und sagte: „Nein, danke. Sie können zurückfahren."
Vom Rand des Feldes her, aus einem unterirdischen Schacht auftauchend, näherte sich ein Zug kleiner, vollgestapelter Wagen, von einem Robotschlepper gezogen. Der Schlepper vollführte, während die Mannschaft in das Schiff stürmte, eine Anzahl von Manövern, dann befanden sich die kleinen Gepäckwagen direkt unter der Frachtluke des Schiffes. Ein zweiter Zug näherte sich, es waren die Ausrüstungsgegenstände, die Caresca ausgesucht hatte.
Langsam ging Cascal ins Schiff.
„Ich kann es noch immer nicht glauben", hörte er eine Stimme aus der Polschleuse. Sie gehörte Deeter Colvin und war noch immer skeptisch.
Cascal grinste in sich hinein.
Jetzt glaubte wenigstens er es, dass der allererste Schritt seines Planes getan war. Cascal schritt über die schräge Rampe hinauf, benützte den Antigravschacht und ging zielbewusst einen Korridor auf der Ebene entlang, auf der sich die Kapitänskajüte befand. Es waren zweieinhalb Räume. Eine winzige Toilette mit Dusche, ein großzügig eingerichteter Arbeitsraum mit der Möglichkeit, geologische Untersuchungen zu machen und allen Aufgaben gerecht zu werden, die mit der Schiffsführung zusammenhingen, und ein kleiner Schlafraum. Alles war hervorragend, modern und ohne besonderen Aufwand eingerichtet. Jetzt wirkten die Räume seltsam leer und kalt. In wenigen Stunden würden sie entsprechend eingerichtet sein; das Gepäck des Kommandanten lag in einem Laderaum des Schiffs in einer mächtigen Kiste.
„Das wäre es", sagte Cascal und holte aus einer Brusttasche seiner Jacke das flache, kleine Fernsteuerungsgerät, das er wie eine Armbanduhr tragen konnte. Er verschloss es in dem kleinen Safe seines Arbeitsraumes, schaltete den Interkomschirm an und wählte die Kabine die er anhand eines schnell gezeichneten Planes Caresca zugeteilt hatte. Der Schirm gab ein gestochen scharfes, farbiges und dreidimensionales Bild wieder.
„Caresca - bist du zufrieden?" fragte er leise und lächelte sie an.
Sie nickte und strich das lange Haar aus dem Gesicht.
„Geradezu rührend, wie du schon beim Planen an mich gedacht hast", sagte sie mit einer Spur Ironie.
„Du kennst inzwischen meine Gründe und ...
Wünsche", sagte er.
„Ich kenne sie. Doch, ich bin zufrieden! Und die Einrichtung, ich meine die Technik, im großen Raum ist hervorragend. Genau auf das Schiff und mich zugeschnitten."
Cascal bemerkte ruhig: „So plane ich, Carry."
Sie erwiderte nach einem langen, schweigenden Blick voller Dramatik, die nur ihm verständlich war: „Ja, so planst du, Joaquin!"
„In zwei Stunden in der Kommandozentrale, ja?
Du und die anderen neun Fachleute. Wir müssen die Technik und uns
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