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0411 - Brennpunkt Mimas

Titel: 0411 - Brennpunkt Mimas
Autoren: Unbekannt
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Männer in der Kommandozentrale. Alle sahen sie abgespannt aus, und ihre Bewegungen waren fahrig und etwas unsicher geworden.
    „Dazu sind der Vorsprung und der Abstand noch zu groß", erklärte Hammers. „Wir werden sie, wenn es uns gelingen sollte, während der Landung oder unmittelbar danach stellen."
    „Einverstanden", sagte Cascal.
    Die Ortungsabteilung begann mit der Identifikationsarbeit in der Sekunde, in der die beiden Schiffe den Linearraum verließen. Während das Boot und dicht hinter ihm die GALAPOLI die Bahn des zweiten Planeten ansteuerten, wurden der Typ der Sonne festgestellt und die Daten über Sonne und die Planeten archiviert: „Aus naheliegenden Gründen haben wir dieses System Gevo-System genannt", meldete sich der Ortungsoffizier.
    Nach einer Weile sagte er über Schiffskommunikation: „Den zweiten Planeten nennen wir, weil wir trotz der Strapazen unseren Galgenhumor nicht verloren haben Corello."
    „Meinetwegen", knurrte Cascal. Diese zweite Welt war, wie sich bald herausstellte, fast erdgleich.
    Luftzusammensetzung und Schwerkraft waren identisch mit denen des dritten Planeten des Sol-Systems. Die Kontinente zeigten dichten grünen Bewuchs: Einige Savannen waren unter einer leichten Wolkendecke zu erkennen, und die Fernthermometer zeigten, daß das Temperaturmittel bei etwa achtundzwanzig Grad Celsius lag. Auf den Schirmen der Panoramagalerie war deutlich zu sehen, daß der Treffer nicht tödlich gewesen war. Während sich das Bild, dessen herrschende Farben Blau, Weiß und Grün waren, näherschob und größer wurde, stürzte sich die Raumjacht darauf zu, wie ein Pfeil, der die Mitte der Zielscheibe traf.
    „Hinterher!" sagte Cascal leise. Das Schiff jagte in denselben verwegenen Anflugwinkel auf den Planeten zu. Dann berührter! die Schirme der GALAPOLI die ersten Spuren der Lufthülle. Sie wurde allmählich dichter, und vor dem Schiff baute sich eine Zone ionisierter Gase auf. Sämtliche Augen hingen an den vergrößernden Sichtschirmen. Die Raumjacht raste jetzt in einem etwas flacheren Winkel dem Hoden zu, der rasende Fall wurde aufgefangen und abgebremst, und dann flog däg pfeilförmige Raumboot parallel zur Planetenoberfläche. Es näherte sich einer der riesigen Savannen.
    „Die werden doch nicht etwa eine Landung versuchen wollen?" rief Baysenet aus.
    „Warum nicht? Ein Pilot; der tagelang durch die halbe Galaxis geflogen ist, schafft sicher auch eine Bruchlandung, bei der er überlebt."
    Das runde Gesicht mit den vielen Runzeln und Falten wandte sich Cascal zu.
    „Glauben Sie selbst daran?" fragte Naro.
    „Allerdings!" gab Cascal zurück. „Ich würde es nämlich auch versuchen."
    Dann sahen sie es.
    Das Raumboot ging tiefer und tiefer. Fast im Schatten des kugelförmigen Raumschiffes versuchte der Pilot, das Boot aufzusetzen. Die geschätzte Landegeschwindigkeit betrug rund fünfhundert Stundenkilometer. Zunächst steuerte der Pilot die Jacht knapp über den Wipfeln der Bäume dahin und schien zentimeterweise tiefer zu gehen. Dann riß die Unterseite des Bootes eine Schneise in die Blätter und Aste. Einige Fetzen der Verkleidung segelten in wirren Kurven zwischen den Baumstämmen zu Boden. Eine dicke Rauchspur hinter sich herziehend, ging die Jacht noch etwas tiefer. Dann verließ sie den Wald und setzte mitten in einem Stück grober, verzweigter Büsche auf.
    „Sie werden alle umkommen!" flüsterte jemand fassungslos.
    Das Boot pflügte eine breite Schneise in den Pflanzenwuchs, dann bohrte sich die Spitze in den Boden. Eine der Tragflächen riß vollends ab, wirbelte davon. Das Boot überschlug sich, fiel auf den Rücken und blieb liegen. Es zerbrach in zwei Teile. Das Vorderteil explodierte mit einem kurzen, blauen Blitz. Dann verdunkelte eine dichte Rauchwolke das Bild.
    Ein Summer war im Raumschiff zu hören.
    „Wir landen!" sagte der Kommandant laut.
    Zu Cascal sagte er schnell: „Wir gehen direkt neben dem Wrack nieder.
    Halten Sie sich bereit." Cascal griff nach dem Kampfanzug und begann mit schnellen Bewegungen, ihn anzuziehen.
    Auch die beiden Kopernikaner machten sich auf den Einsatz gefaßt. Die GALAPOLI fuhr, die Landestützung aus, bremste die Geschwindigkeit ab und setzte vorsichtig auf. Auf den Schirmen war jetzt zu sehen, wie sich aus den Bruchstücken der Raumjacht immer mehr Rauch entwickelte. Gerade noch im letzten Moment bemerkte Cascal, wie sich eine Gestalt im flugähnlichen Kampfanzug dicht über dem Boden aus der Rauchwolke hinausbewegte
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