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0411 - Brennpunkt Mimas

Titel: 0411 - Brennpunkt Mimas
Autoren: Unbekannt
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Schultern.
    Innerhalb der nächsten Stunden wurde die zunächst aus der Notwendigkeit angefangene Verfolgung zu einer Aktion einmaliger Dramatik. Sie gliederte sich auf in eine Anzahl von Linearmanövern, die der Pilot des kleinen Schiffes vor ihnen ausführte, Es wußte niemand, ob Gevoreny - Tatstun oder ein bereitgestellter Berufspilot dieses kleine, ungeheuer schnelle und wendige Boot steuerte.
    Drei Abteilungen arbeiteten eng zusammen, um die Verfolgung nicht abbrechen zu lassen.
    Die Feuerleitzentrale lauerte förmlich auf eine Gelegenheit, um das Boot treffen zu können. Aber es wurde und blieb unmöglich, mit einem einzigen Schuß die Antriebselemente des tropfenförmigen Bootes zu treffen. Cascal hatte mit Entschiedenheit die Bedingung gestellt, daß Gevoreny unverletzt bleiben mußte.
    Ein Linearmanöver folgte.
    Die GALAPOLI verfolgte das Raumboot durch den Linearraum, genau zwanzig Minuten lang. Dann verschwand der Impuls von den Schirmen.
    Augenblicklich wechselte die GALAPOLI in den Einsteinraum zurück, orientierte sich kurz, und wieder wurde der pfeilförmige Schatten sichtbar.
    Pausenlos wechselten die Kommandos zwischen Ortungszentrale, Kommandozentrale und Feuerleitstelle.
    Stunden vergingen.
    Eine riesige Strecke wurde zurückgelegt.
    Hammers ließ sich nach achtzehn Stunden dieser erschöpfenden Tätigkeit von Cascal ablösen. Bevor er die Zentrale verließ blieb er vor Joak stehen und legte ihm kurz die Hand auf die Schulter.
    „Ich habe mich getäuscht, und ich stehe nicht an, es zuzugeben", sagte er halblaut. „Sie hatten recht.
    Ich bin jetzt überzeugt, daß Sie aus der Zukunft gekommen sind."
    Cascal nickte sarkastisch: „Gut Ding braucht seine Weile. Auch Erkenntnisse sind nicht immer Dinge des Augenblicks."
    Sie grinsten sich an und Cascal übernahm das Schiff.
    In den folgenden Stunden - es waren sechzehn mal sechzig Minuten, die eine unaufhörliche Anspannung sämtlicher Nerven forderten - ging die Jagd durch das All weiter. Einige Minuten im Linearraum, dann wieder eine Strecke im Normalraum. Blitzschnell, mit einer Präzision, die in der Ortungszentrale fast Verwirrung hervorrief, Wechselte der Pilot der Raumjacht seinen Kurs und das Medium, in dem er sein Boot bewegte. Lichtjahr um Lichtjahr wurde auf diese Art zurückgelegt.
    Ein voller Tag.
    Zwei Tage und mehr ...
    Die Jagd schien endlos zu sein. „Ich möchte wissen, wie es der Pilot durchsteht", murmelte Cascal. „Wir hier an Bord können uns immerhin abwechseln."
    Dann wurde er abgelöst.
    Kurz bevor er, zu Tode erschöpft, die Kommandozentrale verließ, sah er auf den Entfernungsmesser. Dort stand die Zahlengruppe 23 005. Das bedeutete, daß sich der Abstand von dem irdischen Sonnensystem weiter vergrößert hatte.
    Diese Anzahl von Lichtjahren war in mindestens einhundert Etappen zurückgelegt worden.
    Bevor Cascal in einen tiefen Schlaf fiel, durchdachte er kurz die hinter ihm liegenden Tage und die Geschehnisse dieses Zeitraumes.
    Er war mit sich und dem, was er geleistet hatte, nicht zufrieden.
     
    4.
     
    Es geschah genau 23 411 Lichtjahre von Sol entfernt.
    Durch zahlreiche Tricks und besonders gewagte Manöver war es Cascal und seiner Ablösung, Kommandant Hammers, gelungen, den Vorsprung des fliehenden Bootes zu verringern. Bei einer besonders günstigen Gelegenheit brachten es die Spezialisten der Feuerleitzentrale fertig, so genau zu zielen, daß sie einen Treffer anbrachten.
    Eines der Impulsgeschütze hatte das Leitwerk und die Triebwerksgondeln halb zerfetzt.
    Der Treffer war wirkungsvoll, aber nicht tödlich.
    Irgendwie schafften es die Insassen des Beibootes, Kurs auf die Konstellation von Planeten zu nehmen, die sich deutlich auf den Schirmen der Fernartung abzeichneten. Es war eine rote Sonne mit vier Planeten. Es galt bei allen Männern als sicher, daß sich Gevoreny Tatstun gerade dieses System als Endziel ihrer Flucht ausgesucht hatte.
    Bis zu diesem System waren es nur wenige Lichtstunden.
    „Das Ende unserer abenteuerlichen Reise scheint sich abzuzeichnen", sagte Joak Cascal, den die Benachrichtigung über den Treffer aus dem Schlaf gerissen hatte. Er hatte sich in den vergangenen Tagen nicht rasiert und trug die ersten Spuren eines Bartes.
    „Zumindest das vorläufige Ende", sagte Kommandant Hammers.
    „Ich bin gespannt, was sich jetzt ereignen wird", bemerkte Naro Baysenet.
    „Ich nicht weniger", erwiderte Cascal grimmig.
    „Können wir sie nicht einholen und an Bord nehmen?" fragte einer der
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