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0411 - Brennpunkt Mimas

Titel: 0411 - Brennpunkt Mimas
Autoren: Unbekannt
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Kasinet hatte er seinen HÜ-Schirm abgeschaltet, war aus seiner Deckung hervorgetreten und, von zwei Schüssen der jungen Frau getroffen worden. Taschin Gastet war tot. Seine Ausrüstung war bis zur völligen Unkenntlichkeit zerschmolzen, und rings um ihn schwelten die Pflanzen. Cascal sah, daß er nichts mehr tun konnte, suchte noch einen Moment nach dem Paralysator und fand nur dessen verbogene und von der ungeheuren Hitze- erschmolzene Reste, Er zuckte die Schultern, würgte einen Fluch hinunter und ging zurück zu Gevoreny und Roms.
    „Roms! Deinen Paralysator!" sagte Cascal: Der Feldlinienkalkulator zuckte die breiten Schultern.
    „Ich muß ihn kurz nach dem Start verloren haben", bekannte er. Cascal fühlte, wie die Wut ihn zu übermannen drohte. Er stand hier vor dem Problem seiner Laufbahn, und er fühlte Zweifel. An und für sich sollte, er die Geburt des Supermutanten verhindern. Dazu gab es nur einen Weg-nämlich dieses Mädchen zu erschießen. Das wäre eindeutig kälter, vorsätzlicher Mord gewesen. Cascal war kein Mörder. Er zielte mit der Strahlwaffe auf das Antimädchen und überlegte. Das beste wäre gewesen, sie mit einem Paralysator zu betäuben und an Bord zu bringen. Aber da eine solche Waffe nicht mehr vorhanden war, schied diese Möglichkeit aus.
    „Wir fliegen zum Schiff", sagte er, „Ich bringe es nicht fertig, Sie zu erschießen, Gevoreny. Aber ich bringe es ganz bestimmt fertig, Sie zumindest zu verletzen, wenn Sie einen Fluchtversuch machen. Ich appelliere an Ihre Vernunft und Einsicht - obwohl es schwierig und unsicher ist, bei Frauen daran zu appellieren."
    Kasinet sagte mit spröder Stimme: „Nicht nur bei Frauen, übrigens. Wie gehen wir vor?"
    Cascal deutete auf die Kombinationsschalter an seinem Gürtel.
    „Wir nehmen sie zwischen uns und schleppen sie.
    Das wird gehen."
    „Einverstanden."
    Sie legten die Arme des Mädchens, das jetzt merkwürdig apathisch und willenlos alles über sich ergehen ließ, um ihre Schultern. Dann schalteten sie ihre Antigravfelder ein, erhoben sich vom Boden des Dschungels und schwebten vorsichtig zwischen den Stämmen in Richtung auf den Waldrand, auf die offene Savanne zu. Noch immer hörten sie die Geräusche eines heftigen Kampfes.
    Roms Kasinet schien zum erstenmal zu zweifeln.
    „Glauben Sie, daß wir durchkommen?" fragte er Cascal.
    „Glück", meinte Cascal sarkastisch, um keinen Zweifel offenzulassen, „hat auf die Dauer nur der Tüchtige. Und daß wir tüchtig waren, scheinen wir zu guter Letzt doch noch bewiesen zu haben."
    „Ich bewundere Ihre Zuversicht", sagte Roms Kasinet bitter, „Ich habe seit unserem Start gelernt.
    Viel gelernt."
    „Bewundern Sie lieber meinen Galgenhumor", sagte Cascal.
    Sie kamen in etwa fünf Metern Höhe zwischen den letzten Baumstämmen und Lianen hervor und vor ihnen lag die Ebene. Sie wurden Zeuge eines harten, schweren Kampfes, der sich gerade in diesem Augenblick entschied. Die GALAPOLI, noch immer im Schutz der starken Hochenergieüberladungsschirmfelder, an denen die Treffer von mehr als hundert Geschützen aller Art abprallten, startete.
    Die Triebwerke spuckten Feuer, das Schiff erhob sich vom Boden. Eine Funknachricht erreichte Cascal und Roms.
    „Wir starten. Halten Sie sich verborgen - wir versuchen, Sie zu finden."
    Cascal flog mit geöffnetem Helm und konnte, da er beide Hände zum Festhalten des Mädchens brauchte, das Mikrophon nicht erreichen. Er nickte automatisch und sah, daß die GALAPOLI zweihundert Meter hoch durchgestartet war, eine schwere Serie von Treffern erhielt, die die Schirme aufrissen und das Schiff trafen. Schlagartig breiteten sich Kettenexplosionen aus, die die Haut des Schiffes aufrissen. Feuer war zu sehen, dicke Rauchwolken.
    Eine Schleuse wölbte sich wie in Zeitlupengeschwindigkeit nach außen, dann flogen die Tore auf. Zwei Jets kippten heraus und fielen dem Erdboden zu. Eine von ihnen zeigte seltsame Bewegungen, und sie wurde dicht über dem Erdboden abgefangen und raste in einem wilden, unkontrollierten Kurs ungefähr auf den Standort der drei Menschen zu.
    „Sie holen uns!" keuchte Kasinet auf.
    Sie drosselten ihren Antrieb und schwebten hinter einer Gruppe von Büschen und blattlosen, verdorrten Ästen zu Boden.
    „Es wird ihnen und uns nichts mehr nützen", sagte Cascal leise.
    Er sah das Unheil kommen.
    Die versteckten Stationen dieses Planeten hatten sich jetzt genau ein geschossen. Seit dem Ausschleusen der Dreiergruppe waren vielleicht fünfzehn
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