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0411 - Brennpunkt Mimas

Titel: 0411 - Brennpunkt Mimas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nickte und deutete auf den grinsenden Cascal.
    „Trösten Sie sich. Vor einiger Zeit hätte mich dieser Mann beinahe erschossen, nur weil er mich nicht erkannte."
    Hypern schluckte; dann setzte er sich wieder und sah nur noch schweigend von einem zum anderen. In seinem Kopf aber reiften die Umrisse eines Planes.
    Er brachte die Gerüchte, Cascals eigenartigen Schiffsbesitz und den Besuch des Großadministrators an dieser weltvergessenen Stelle in ein System und wettete gegen sich selbst, was daraus werden sollte.
    Seine eigene Überraschung, daß Rhodan noch lebte, verbarg er, abgesehen vom Kopfschütteln, ziemlich gekonnt.
    „Hören Sie gut zu", sagte Rhodan zu Gerinos, der ihn mit leuchtenden Augen anstarrte. „Ich bin nicht hier. Ich lebe nicht mehr. Sie haben mich nicht gesehen - ganz gleich, was geschieht. Ich muß darauf dringen, daß Sie keine Ahnung haben, daß es mich überhaupt noch gibt. Können Sie meine Gründe verstehen?"
    Gerinos flüsterte verständnisvoll: „Selbstverständlich, Großadministrator!"
    „Gut. Ist es richtig, daß Sie mit Ihren Anhängern einen Vorstoß in die Vergangenheit unternehmen wollen?"
    Die Fragen und Antworten kamen blitzschnell, Schlag auf Schlag. „Das ist richtig."
    „Hat Ihnen Cascal die Bedingungen genannt, die er mit der Übergabe von eineinhalb Tonnen Howalgonium verbunden hat?"
    Wieder nickte der Geistesrat.
    „Ja. Er hat das Howalgonium auch übergeben."
    Rhodan fragte hart: „Anerkennen Sie diese Bedingungen?"
    „Ja, wenn der Eingriff Ihnen nützt - wenn er die alten Zustände wiederherstellt?"
    Trocken bemerkte Rhodan: „Vielleicht, vielleicht nicht. Wir werden sehen. Wann starten Sie den Versuch?"
    Gerinos de Lapal löste seine Augen nicht vom Gesicht Rhodans und hob vier Finger hoch.
    „In vier Tagen, Sir."
    Rhodan deutete auf Cascal und sagte in beschwörendem Tonfall: „Joaquin Cascal! Für Sie - und vermutlich für ein Kommando aus den Reihen der Wissenschaftler geht es darum, etwa fünfhundertvierundzwanzig Jahre in die Vergangenheit einzudringen."
    Cascal fragte ironisch zurück: „Nicht an Ihrer Seite, Sir?" Abwehrend hob Gerinos de Lapal beide Hände und rief entsetzt: „Aber ... das ist doch viel zu gefährlich. Angenommen, das Experiment geht nicht ganz so aus, wie wir es errechnet haben, dann kann doch der Großadministrator umkommen ... !"
    Cascal erwiderte gefährlich leise: „Sie sind wirklich ein Mann von gewinnendem Wesen, Geistesrat! Daß ich dabei umkommen könnte, scheint Ihnen nicht besonders viel auszumachen?"
    Lapal zuckte die Schultern und sah verlegen zu Boden.
    „Nette Freunde!" murmelte Dyroff Hypern bitter.
    Rhodan fuhr fort: „Am vierten März des Jahres zwotausendneunhundertundneun hat sich auf dem Saturnmond Mimas die sogenannte Second-Genesis-Krise ereignet. Ich nehme an, Sie alle kennen die terranische Geschichte."
    „Sehr genau!" versicherte de Lapal eifrig. „Jedes Kapitel! Vierhundertelf Bände!"
    „Die Mutanten des Imperiums wurden damals wahnsinnig, vernichteten den Mond und töteten dabei einige tausend Menschen und flohen mit dem Kreuzer RODENSTAAD. Es wird Ihre Aufgabe werden, Joak, vorher dort auf Mimas anzukommen und zu versuchen, Gevoreny Tatstun, das Antimädchen, von Ishibashi zu trennen und zwar zehn Monate vor der Geburt von Ribald Corello. Und ..."
    Er blickte den Geistesrat mit einer Schärfe an, daß der Wissenschaftler erschrak und nur mühsam seine Erregung verbergen konnte.
    „Und Sie werden bitte dafür sorgen, daß kein weiterer Eingriff unternommen wird. Kann ich mich darauf, verlassen, Gerinos?"
    De Lapal nickte schwach und klammerte sich an den Sessellehnen fest.
    „Ja. Vollkommen, Sir."
    „Endlich weiß ich auch, warum wir nach Kopernikus geflogen sind", murmelte Hypern. „Ich hätte es mir denken können, aber in Gesellschaft meiner lieben Freunde, scheint meine prognostische Fähigkeit stark nachzulassen."
    „Stimmt!" kommentierte Cascal mit gemischten Gefühlen.
    Nach einer kleinen Pause fragte Rhodan weiter.
    „Wo steht eigentlich dieser Nullzeit-Deformator?"
    „Hier im Talkessel", sagte de Lapal leise. „Fast in dessen geographischer Mitte."
    „Vier Tage noch ..."
    „Ich bin ziemlich müde", sagte Rhodan plötzlich, „und würde mich freuen, wenn Sie zwei Dinge für mich tun würden, de Lapal."
    Der Geistesrat versicherte freudig und durchaus glaubwürdig: „Mit dem größten Vergnügen, Sir!" Rhodan spreizte seinen linken Daumen mit dem rechten, ausgestreckten

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