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0412 - Wo Canaro wütet

0412 - Wo Canaro wütet

Titel: 0412 - Wo Canaro wütet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Geistwesen mir tatsächlich an den Kragen will, wird es wieder auftauchen. Dann bringt es nichts, jetzt Kräfte zu vergeuden mit einer recht sinnlosen Verfolgung.«
    »In Ordnung«, sagte Nicole.
    »Ihr kommt also doch mit zum Grillen?« hoffte Pascal.
    Zamorra wechselte einen schnellen Blick mit Nicole. »Es könnte gefährlich werden, wenn der Kontrollgeist dort angreift«, gab er zu bedenken. »Ich halte es nicht für gut.«
    »Was willst du dann machen?«
    Zamorra überlegte. Zum Château zurückzukehren, brachte nicht viel. Das war weißmagisch abgeschirmt; der Kontrollgeist würde es nicht erreichen können. Dort eine Falle zu stellen, war sinnlos. Hier im Lokal zu bleiben… auch.
    »Wir machen’s anders«, sagte Zamorra. »Wir grillen mit. Nicole holt mein Einsatzköfferchen aus dem Château. Mit dem weißmagischen Krimskrams sichern wir Nadine und Pascal und dich, Nicole, ab. Dann kann dieser Geist nur noch mich angreifen. Wir werden ein paar Fallen aufbauen und eine deutliche Spur legen. Und wenn die Falle zuschnappt, sehen wir zu, daß wir Sibyl Darrow von ihrem Kontrollgeist befreien können.«
    »Gerade sagtest du noch etwas von gefährlich«, sagte Pascal.
    »Ich habe nachgedacht. Sibyl ist kein Dämon. Sie ist nur besessen. Gut, der Kontrollgeist besitzt enorme Kräfte. Aber wir waren nicht darauf vorbereitet. Diesmal werden wir es sein.«
    »Also bauen wir die Zauberfalle am Strand auf«, sagte Pascal. »Nadine wird sich freuen, wenn ich es ihr erzähle…«
    »Ich fahre mit euch, während Nicole mein Köfferchen holt«, entschied Zamorra. »Ich werde es deiner Frau selbst schonend beibringen.«
    »Und überprüfe, ob er sich auch wirklich den verdienten Belohnungskuß geben läßt«, trug Nicole ihm auf.
    Ein paar Minuten später jagte sie mit dem BMW zum Château hinauf. Sie war gespannt, was diese Nacht noch bringen würde…
    ***
    Es mußte drei Uhr nachts sein, als sie wieder aufbrachen. Sie hatten eine Menge Spaß gehabt und den Schatten jenes Kontrollgeistes, der über ihnen schwebte, fast verdrängt.
    Sibyl Darrow und jener, der sie lenkte, waren nicht erschienen. Der Aufwand, die magische Falle aufzustellen, war vergebens. Selbst als sie alle Sachen wieder eingepackt hatten und zum Dorf zurückkehrten, war von Sibyl noch nichts zu sehen.
    »Der Kontrollgeist ist nicht darauf hereingefallen«, stellte Nicole fest. »Vermutlich hat er damit gerechnet, daß es eine Falle wird, und wartet irgendwo auf dem Weg zum Château auf dich, beziehungsweise auf uns…«
    Aber auch auf dem Weg wurden sie nicht belauert…
    »Ich verstehe das nicht«, sagte Nicole kopfschüttelnd, als sie den Wagen in der Garage einparkte, die noch vor hundert Jahren Pferdestall gewesen war. »Ich habe nicht ein einziges Mal etwas spüren können. Dabei bin ich sicher, daß ich Sibyl entdeckt hätte, wenn sie irgendwo in der Nähe gelauert hätte.«
    »Du hast sie auch nicht gespürt, als sie aus dem Lokal verschwand«, gab Zamorra zu bedenken. »Du darfst nicht damit rechnen, daß deine Para-Talente ständig in voller Bereitschaft sind…«
    Sie zuckte mit den Schultern.
    »Wenn schon. Du kannst mir glauben – ich bin mir diesmal meiner Sache so sicher wie selten zuvor.«
    Es gab eine Zeit, da sie überragende Talente besessen hatte. Damals hatte sie Schwarzes Blut besessen, mit dem die zum Bösen entartete Druidin Sara Moon sie zu einer Halbdämonin hatte machen wollen. Doch sowohl das Schwarze Blut als auch die damit verbundene Steigerung der parapsychischen Wahrnehmungen waren längst wieder aus Nicole geschwunden.
    Zamorra sah zum sternenklaren Himmel hinauf. »Ich denke, wir sollten uns zur Ruhe begeben«, sagte er. »Hier im Château sind wir unangreifbar, und ich habe nicht vor, noch eine weitere Falle zu stellen und außerhalb der Mauern zu campen, nur damit Sibyl Darrow mich erreicht.«
    »Das verlangt ja auch keiner von dir«, stellte Nicole fest. Sie küßte ihn dann auf die Nasenspitze. »Ich habe nämlich in den nächsten Stunden eine viel bessere Verwendung für dich…«
    ***
    Pascal und Nadine Lafitte räumten den Kofferraum des Wagens leer. Aufgesammelte Abfälle und die inzwischen erkaltete Grillasche landeten in der großen Mülltonne, und alles andere brachten sie hinauf in die kleine, gemütliche Mietwohnung.
    Nadines Augen leuchteten trotz ihrer Müdigkeit. Sie umarmte Pascal und küßte ihn. »Es war herrlich«, flüsterte sie. »Und es war schön, daß Nicole und Zamorra dabei waren. Wir sollten

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