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0413 - Ich zerschlug den blutigen Terror

0413 - Ich zerschlug den blutigen Terror

Titel: 0413 - Ich zerschlug den blutigen Terror Kostenlos Bücher Online Lesen
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unverschämt ist, mir ins Gesicht hinein vorzulügen, daß ich von ihm Wettscheine gekauft hätte.«
    »Diese Gegenüberstellung wird bestimmt, stattfinden, Cookane«, versprach Walsh. »Aber heute noch nicht. Wir haben noch einige Vorkehrungen zu treffen. Überlassen Sie das ruhig uns. Das wäre alles, ja?«
    »Ja«, sagte Tim und stand auf.
    Enttäuscht verließ er das kleine Büro. Im Grunde, dachte er, habe ich gar nichts erreicht. Gar nichts. Ich muß immer noch in Zivil herumlaufen, ich bin noch immer beurlaubt, und ob Walsh mir glaubt, das steht in den Sternen. Vielleicht hätte ich gar nicht herkommen sollen.
    Er verließ das Headquarters und bummelte eine Weile ziellos durch die Straßen. Bis ihm plötzlich ein Gedanke kam. Er blieb stehen und grübelte. Schließlich faßte er eineh Entschluß. Natürlich, dachte er, ist es in erster Linie meine eigene Sache, meine Unschuld zu beweisen. Und wie könnte ich sie besser beweisen, als den Burschen im Hauptquartier die wirklich verantwortlichen Leute zu bringen? Ich werde diesen Kerl mit dem Muttermal suchen. Der Bursche wird sich wundern. So einfach legt man Tim Cookane nicht herein. So einfach nicht.
    Er marschierte los. Daß er nicht einmal eine Waffe bei sich hatte, fiel ihm nicht auf. Wütend, wie er war, zog er unbewaffnet los, um sich mit einer ganzen Bande anzulegen. Mit einer Bande, die blutigen Terror verbreitete.
    ***
    Gegen elf Uhr früh hatte Phil das Distriktsgebäude wieder verlassen, nachdem wir uns über die weiteren Schritte kurz verständigt hatten. Ich trennte mich im Flur von ihm und suchte unser Labor auf, wo ich etwas zu erledigen hatte. Als ich danach wieder ins Office kam, klingelte das Telefon. Ich lief zum Schreibtisch und griff atemlos nach dem Hörer.
    »Cotton«, sagte ich.
    Mvrna Sanders aus unserer Telefonzentrale war an ihrer rauchigen, sympathischen Altstimme zu erkennen.
    »Guten Morgen, Jerry«, sagte sie. »Ein Reporter will etwas über eine Fahndung nach einem gewissen Taylor wissen. Es heißt, daß Phil und Sie mit der Sache zu tun hätten. Wollen Sie mit ihm sprechen?«
    Ich runzelte die Stirn. Ein Reporter? Wir hatten über die Fahndung nach Taylor noch nichts in die Öffentlichkeit dringen lassen, weil man schließlich gesuchten Leuten nicht gleich von Anfang an auf die Nase binden braucht, daß man hinter ihnen her ist. Woher also konnte ein Reporter etwas von der stillen Fahndung wissen?
    Ein paar Sekunden später hatte ich eine bekannte Stimme in der Leitung. Es war Price vom »Morning Star«, ein Reportei’, den jede Polizeidienststelle in New. York kannte. Price hatte zwar ab und zu den üblichen Ärger mit uns, weil er in seinem Job eben die Dinge manchmal aus einem anderen Blickwinkel sehen mußte als wir, aber er galt im großen und ganzen als durchaus sauberer Bursche.
    »Hören Sie mal, Price«, sagte ich, »bevor wir über irgendwas sprechen, möchte ich von Ihnen wissen, wer Ihnen die Geschichte von der Taylor-Fahndung erzählt hat.«
    »Tun Sie mir einen Gefallen, Cotton, und glauben Sie ausnahmsweise mal, was ein Reporter Ihnen sagt: Wir bekamen einen anonymen Tip. Telefonisch. Ich .war selber nicht im Hause, als der Anruf kam. Unsere Telefonistin hat ihn für mich mitgeschrieben. Sie wollte den Anrufer noch nach dem Namen und nach mehr Einzelheiten fragen, aber der Bursche unterbrach die Verbindung.«
    »Sie haben keine Ahnung, wer es gewesen sein könnte?«
    »Nicht die geringste, Cotton. Aber nun bin ich dran: Ist es wahr, daß eine Fahndung nach diesem Taylor läuft?«
    »Ja, das stimmt. Er…«, ich überlegte blitzschnell und entschied mich dann für eine Version, die uns nicht festnagelte: »Er wird als wichtiger Zeuge gesucht.«
    »Zeuge wofür?«
    »Für einen Mord in Chicago. In der Nacht vom 22. auf den 23. Februar — also vor reichlich einer Woche — wurde dort ein neunzehnjähriges Mädchen umgebracht. Aus bestimmten Anhaltspunkten ergibt sich, daß ein Mann namens Banny Taylor das Mädchen gekannt haben muß. Nun möchten wir uns gern mit diesem Taylor unterhalten. Vielleicht kann er uns weiterhelfen.«
    »Cotton, versuchen Sie doch nicht, mir was vorzumachen. Ich bin ein alter Hase. Ich habe knapp dreitausend Artikel über Dinge geschrieben, die was mit der Polizei oder den Gerichten zu tun hatten. Ich kenne langsam eure Masche. Taylor steht im Verdacht, das Mädchen selbst ermordet zu haben. Habe ich recht?«
    »Da müssen Sie die zuständige Mordkommission in Chicago fragen, Price. Wir

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