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0413 - Ich zerschlug den blutigen Terror

0413 - Ich zerschlug den blutigen Terror

Titel: 0413 - Ich zerschlug den blutigen Terror Kostenlos Bücher Online Lesen
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wieder billig davongekommen«, sagte ich und deutete auf den einzigen blauen Fleck, den es in seinem Gesicht gab.
    »Man muß sich ja nicht gleich fast totschlagen lassen«, erwiderte Phil kopfschüttelnd, während er sich meine Schrammen und die Beule betrachtete. »Aber du schießt ja immer übers Ziel hinaus. Ich möchte wissen, wann aus dir mal ein vernünftiger Mensch wird.«
    »Eure Freundschafts-Beteuerungen könnt ihr vielleicht später noch nachholen«, schlug Mr. High mit einem amüsierten Lächeln vor. »Was gibt es bei Ihnen, Phil?«
    Wir setzten uns. Phil rieb sich aufeinmal die Hände. Er grinste wie ein Schuljunge, dem ein ganz besonders köstlicher Streich gelungen ist.
    »Heute morgen liefen mir Raggioti und Phillie schon wieder über den Weg«, berichtete er. »Zuerst wollte ich an ihnen vorbeifahren, aber dann juckte es mich am Kinn…« Mit einem versunkenen Gesichtsausdruck strich sich mein Freuhd über den blauen Fleck am ’Unterkiefer. »Ich hielt an, stieg aus und stellte mich den beiden Gangstern in den Weg. Ich sagte ihnen, daß ich mir die Sache anders überlegt hätte. Ich wollte doch lieber nicht bezahlen. Aber damit ich nicht in den nächsten Tagen ganz zufällig eine Kellertreppe hinab stürze, hätte ich eine genaue Beschreibung von Raggioti und Phillie einem zuverlässigen Rechtsanwalt geschickt. Sollte mir etwas zustoßen, würde der meinen Brief dem FBI übergeben. Und ehrlich gesagt, Chef: Als sie FBI hörten, blinzelten sie doch reichlich verdattert in die Gegend. Ein bißchen Respekt scheinen sie denn doch vor uns zu haben.«
    »Sie spielen mit dem Feuer, Phil«, warnte Mr. High. »Sie haben den Spieß umgekehrt und bedrohen jetzt das Rackett. Ich glaube nicht, daß die Gangster darüber erfreut sein werden.«
    »Vor allem ihr Boß wird es bestimmt nicht sein«, warf ich ein. »Und vielleicht findet der Kerl, daß du als Leiche im Hudson eine kleinere Gefahr für ihn bist. Wenn man mal fünf Minuten nicht auf dich aufpaßt, kommst du schon auf die verrücktesten Einfälle. Was erreichst du schon, wenn du die Burschen nur so aus Spaß reizt?«
    »Ich will sie nervös machen«, sagte Phil eigensinnig. »Oder hast du vielleicht Lust, wochenlang hinter ein paar billigen, gemeinen Rackettgangstern herzulaufen?«
    Es klopfte abermals. Die Sekretärin unseres Chefs kam herin, lächelte uns freundlich zu und übergab dem Chef ein Stück Papier, das aus einem Fernschreiber herausgerissen war. Mr. High las es und reichte es an uns weiter. Wir steckten die Köpfe zusammen.
    »…fbi chicago district 4452/65 c 09.08 to bfi new york district«, lasen wir »betrifft alibi banny (bancroft) taylor zwischen 22. und 23. februar. weiteren belastungszeugen gefunden, der taylor am 23. morgens gegen 01.00 uhr deutlich gesehen hat zeuge einwandfrei — aussage wird beeidet — suchen noch weitere belastungszeugen — erbitten aber schon jetzt fortführung der fahndung nach taylor — sein' alibi für new york in derselben nacht muß falsch sein — anmerkung für cotton und decker: wir hätten wetten sollen — erwarten jetzt taylors Verhaftung, mit kollegialen grüßen hankly und watherby ende.«
    Wir gaben das Blatt zurück. Phil fuhr sich mit einem Seufzer durchs Haar.
    »Natürlich kann dieser Alfred Weil gelogen haben, als er Taylor ein Alibi iür die strittige Nacht lieferte«, gab mein Freund zu. »Aber dem ganzen Tonfall nach hatte ich eigentlich nicht diesen Eindruck. Ich hatte vielmehr den Eindruck, daß Weil diesen Taylor wirklich gesehen hat. Es fiel mir nur auf, daß er sich auf Anhieb an das Datum erinnern konnte.«
    Es klopfte schon wieder. Mr. High forderte zum Eintreten auf. Der Kollege vom Erkennungsdienst, mit dem ich vor höchstens einer Viertelstunde erst gesprochen hatte, kam herein und brachte meine beiden Daumenspuren und eine Karteikarte mit einem Zehn-Finger-Satz von Abdrücken mit.
    »Guten Morgen, Chef«, sagte der Kollege. »Ich bitte um Entschuldigung für die Störung, aber meiner Meinung nach ist das hier wichtig. Jerry brachte mir zwei Daumenspuren zur Identifizierung. Ich wollte ihre Formeln ausrechnen, da fiel mir eine gewisse Ähnlichkeit auf mit einer Fingerabdruckformel, die ich erst kürzlich gesehen hatte. Ich blätterte also kurzerhand alle Karten durch, die auf meinem Schreibtisch lagen. Und da war die Karte von Banny Taylor dabei, der doch seit gestern gesucht wird.«
    »Na und?« fragte ich und runzelte mißtrauisch die Stirn. »Du willst doch nicht etwa

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