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0413 - Ich zerschlug den blutigen Terror

0413 - Ich zerschlug den blutigen Terror

Titel: 0413 - Ich zerschlug den blutigen Terror Kostenlos Bücher Online Lesen
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behaupten, daß meine beiden Spuren i etwas mit Taylor zu tun haben?«
    »Aber ganz gewiß!« rief der Kollege lebhaft. »Seht es euch selbst an! Es gibt gar keinen Zweifel! Die beiden Daumenabdrücke auf Jerrys Koffer stammen von Banny Taylor.«
    ***
    Beim »Morning Star« klingelte das Telefon. Eine Männerstimme verlangte den Gerichtsreporter.
    »Augenblick«, erwiderte die ältliche Frau, die in der Telefonvermittlung saß. »Ich will hören, ob Mr. Price schon da ist.«
    Sie stellte eine Verbindung her, wartete und schielte dabei hinauf zu der elektrischen Uhr, die oben an der Wand hing. Es war noch nicht einmal ganz zehn Uhr früh, und um diese Zeit pflegte Robert Price, Polizei- und Gerichtsreporter des »Morning Star«, selten in seinem Büro zu sein.
    »Tut mir leid, Sir«, sagte die Frau nach einigem Warten. »Mr. Price ist noch nicht da. Er kommt selten vor halb elf.«
    »Schreiben Sie was für ihn auf«, bat die Männerstimme. »Ich habe einen Tip für ihn.«
    »Ja, Sir. Um was handelt es sich?«
    Die Frau griff nach Bleistift und Block.
    »Das FBI fahndet nach einem gewissen Banny Taylor. Sie, wollen Taylor einen Mord anhängen, der sich in Chicago zugetragen hat. Price soll sich mal um die Geschichte kümmern. Es könnte sein, daß er dabei eine dicke Überraschung erlebt.«
    »Wieso?« fragte die Frau.
    In der Leitung blieb es still. Sie wiederholte ihre Frage. Es kam keine Antwort. Kopfschüttelnd ging ihr auf, daß der anonyme Teilnehmer bereits aufgelegt haben mußte.
    ***
    Tim Cookane marschierte durch die endlosen Korridore des Hauptquartiers der Stadtpolizei in der Center Street. Erst nach einigem Suchen fand er sein Ziel. Er klopfte an die Tür und vernahm dahinter einen Laut. Er faßte ihn als eine Aufforderung auf und drückte die Türklinke nieder.
    In dem kleinen Büro, das er betrat, gab es einen Schreibtisch, drei Stühle, einen alten Aktenschrank und an der Wand einen Abreißkalender. Hinter dem Schreibtisch saß ein Mann von höchstens fünfunddreißig Jahren. Aus seinem sonnengebräunten, straffen, verschlossenen Gesicht blickten stahlgraue Augen auf Cookane.
    »Ja?« fragte der Mann.
    Tim schloß die Tür hinter sich. Er war ein wenig aufgeregt, aber er zwang sich zur Ruhe. Erst als er sich von der Tür wieder dem Mann mit del blonden Bürstenfrisur zugewandt hatte, sagte er:
    »Guten Morgen, Sir. Meine Name ist Cookane. Tim Cookane. Ich gehöre zu den Patrolmen vom —«
    »Ich weiß«, sagte der Mann am Schreibtisch ruhig, noch bevor Cookane seinen Satz beenden konnte. »Ich heiße Peter Walsh. Setzen Sie sich, Mister Cookane.«
    Cookane bedankte sich mit einem Nicken, während er auf der Kante eines der Stühle Platz nahm. Walsh klappte einen Aktendeckel zu und schob ihn beiseite.
    »Es handelt sich um die Geschichte mit den Wettscheinen, nicht wahr?« fragte er.
    »Ja, Sir«, bestätigte Tim heftig.
    »Ich höre«, sagte Walsh.
    Cookane rutschte auf seinem Stuhl hin und her. Wenn er es sich recht überlegte, hätte er doch nicht kommen sollen. Was konnte er schon sagen? Nichts, was er hätte beweisen können. Die Wettscheine waren nun einmal bei ihm gefunden worden.
    »Ich bin unschuldig«, knurrte er dumpf.
    In Walshs Gesicht zeigte sich keine Regung.
    »Sehen Sie, Cookane«, erklärte er, »wir haben rund sechsundzwanzigtausend Leute in New York, die für das Police Department arbeiten. Unter einer so großen Zahl gibt es natürlich immer mal wieder eine taube Nuß. Da kann man bei der Einstellung noch so gründlich sieben, man kann niemandem ins Herz oder ins Gehirn blicken. Deshalb wird unsere Abteilung benötigt. Wir sollen die tauben Nüsse finden und ausscheiden. Das ist unsere Aufgabe. Natürlich w'erden wir von den Kollegen nicht gern gesehen. Wir schnüffeln in den Personalakten, ja wir müssen gelegentlich sogar das Privatleben dieses oder jenen Mannes unter die Lupe nehmen. Wer hätte das gern? Ich selbst auch nicht. Aber was hilft es? Wenn wir eine saubere Polizei haben wollen, müssen wir dafür sorgen, daß sie sauber ist und sauber bleibt.«
    Walsh machte eine Pause. Er sah nachdenklich vor sich hin, bevor er fortfuhr:
    »Nun werden Sie sich fragen, warum ich Ihnen das erzähle. Es hat zwei Gründe. Zum ersten wollte ich Ihnen klarmachen, daß unsere Arbeit nötig ist. Zum zweiten sollten Sie einsehen, daß sich unsere Arbeit niemals gegen irgendeinen persönlich richtet. Es gibt Männer, die absolut zuverlässig ihre Arbeit tun, nur müssen sie jeden Abend einen

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