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0414 - Satanische Bilder

0414 - Satanische Bilder

Titel: 0414 - Satanische Bilder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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lächelte und nickte. Natürlich machte der Bentley mehr her als der rostige Kombi, obgleich der natürlich praktischer war und es da auch nichts ausmachte, wenn er im dichten Londoner Verkehrsgewühl ein paar Beulen sammelte. Aber zu einem aufregenden Geschöpf wie Su-Lynn paßte natürlich der Bentley besser.
    Abgesehen davon, daß ein rostiger Kleinwagen-Kombi vor der Fassade eines Oberklassehotels bei weitem deplazierter aussehen würde und der Bentley auch zuverlässiger war.
    Su-Lynn wirbelte davon, um ihre Reisetasche zu packen. Viel hatte sie nicht mit hierher gebracht, weil sie ja im Haus selten viel trug. Als sie wieder auftauchte, in langer Hose und Pullover, um dem Londoner Schlechtwetter besser trotzen zu können, war auch Cay mit dem Packen fertig.
    Sie verließen das Haus.
    Ein metallicgrüner Jaguar rollte auf den Hof und parkte dort, wo vorhin Jorges Wagen gestanden hatte…
    ***
    Jorge erreichte Bridport und parkte vor dem Pub, in dem er schon am Vormittag nach dem Weg gefragt hatte. Obgleich es bis zur offiziellen Öffnungszeit noch etwas dauerte, war die Eingangstür offen - jemand mußte einfach vergessen haben, den Schlüssel herumzudrehen.
    Jorge trat ein.
    Er räusperte sich einige Male lautstark. Dann tauchte Lucille auf. Sie strahlte, als sie ihn wiedererkannte. »Haben Sie Ricardo gefunden?« fragte sie. »Bleiben Sie jetzt doch länger hier?«
    »Auf beide Fragen lautet die Antwort: Ja«, sagte er und lächelte. »Kann ich ein Zimmer bekommen?«
    »Selbstverständlich, Sir«, versicherte Lucille. Sie konnte ihr Glück kaum fassen. Dieser Verlagsdirektor - etwas Geringeres war er doch sicher nicht -wollte bei ihr wohnen! Himmel, wenn sie das in ihrer Kaffeerunde erzählte…
    »Kennen Sie eigentlich auch den Professor?« fragte sie, während sie Jorge das Dachzimmer zeigte. Klein, aber fein. Der Teufel war zufrieden mit seiner Unterbringung.
    »Professor? Was für ein Professor?«
    »Na, er muß Ihnen doch entgegengekommen sein«, sagte Lucille. »Er fragte vorhin auch nach dem Weg zu Ricardo Cays Haus. Er wohnt nicht weit von hier im Beaminster-Cottage. Ein sehr weitgereister, kluger Mann, der Professor. Manchmal kommen er und seine Frau hierher und trinken ein paar Bierchen. Sie wohnen aber nicht immer hier.«
    Jorge lächelte. Er freute sich über die Geschwätzigkeit der Wirtin. »Nun, es tut mir leid, ihn nicht zu kennen. Aber sehen Sie, ich komme aus Südamerika…«
    »Mein Gott, von so weit her?« Lucille schlug die Hände zusammen. »Unfaßbar. Sie sprechen aber ein sehr gutes Englisch…«
    »Man lernt, Ma’am«, versicherte Jorge. »Nun, weil ich hier nicht wohne, kann ich den Professor ja kaum kennen, nicht?«
    »Oh, er ist auch schon oft in Südamerika gewesen. Es hätte ja sein können, daß Sie sich dort getroffen hätten.«
    Lieber Luzifer, was hat diese Frau für eine naive Vorstellung von der Größe der Welt, dachte Jorge amüsiert, der das kurz in ihm aufgeflammte Unbehagen wieder überwunden hatte, das die gedankenlose Anrufung Gottes in ihm ausgelöst hatte.
    »Oder vielleicht sind Sie sich auf dem Weg begegnet… aber nein, das geht ja kaum. Die Straße ist ja viel zu schmal. Er ist jedenfalls vorhin losgefahren. Ein großer grüner Jaguar.«
    Potztausend, dachte Jorge und freute sich noch mehr über die naive Redseligkeit der Wirtin. Der grüne Jaguar… die magische Aura… das war also ein Professor… »Im Beaminster-Cottage, sagten Sie, Ma’am?«
    »Soll ich Ihnen beschreiben, wo Sie das finden können? Es ist gar nicht weit von hier, vielleicht zweieinhalb Meilen…«
    Nichts lieber als das, dachte Jorge, der sich schon ausmalte, diesen Weißmagier in die Finger zu bekommen. Wenn der ihm bei Cay ins Handwerk pfuschen wollte, würde er etwas erleben…
    Aufmerksam lauschte Jorge der Wegbeschreibung, und es fiel nicht weiter auf, daß er sich wenig später auf den Weg machte, um noch eine »Besorgung« zu machen…
    ***
    Zamorra betrachtete den unter dem Carport stehenden Bentley Corniche. Offenbar verdiente der Maler nicht schlecht, daß er sich diesen Wagen leisten konnte - das Status-Symbol für Menschen, denen ein bis auf die Kühlerfigur baugleicher Rolls-Royce zu auffällig oder nicht sportlich genug erschien. Gerade als Zamorra und Nicole ausstiegen, verließen zwei Menschen das Haus, mit Koffer und Reisetasche bepackt.
    Der dunkelhaarige Mann, von südländischem Typ, blieb stehen, während das attraktive Mädchen zum Carport hinüber ging. Zamorra sah,

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