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0415 - Der böse Plan

0415 - Der böse Plan

Titel: 0415 - Der böse Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Das Ruhelager schwebte frei in der Luft.
    Gut so! flüsterte die Stimme. Du mußt wach bleiben, dann hast du schon so gut wie gewonnen! Bleib wach und kämpfe gegen die Hypnose an…
    Unsinn, dachte er. Alles Unsinn.
    Und im nächsten Moment schwand sein Bewußtsein wieder. Er konnte die lautlose Stimme in seinem Kopf nicht mehr hören.
    ***
    Der ERHABENE schien unmittelbar im Steuerraum zu schweben. Aber Omikron wußte, daß es sich dabei nur um eine Illusion handelte.
    »Wir haben Zamorra«, sagte er triumphierend. »Zudem ist auch seine Begleiterin in unserer Gewalt. Beide sind, wie befohlen, unversehrt, ERHABENER!«
    Die Stimmverzerrung ließ keine Rückschlüsse auf die Gefühle zu, die den ERHABENEN bewegten, als er antwortete.
    »Ich bin zufrieden, Omikron. Ich werde mich zu gegebener Zeit deiner Leistung erinnern und sie würdigen.«
    »Was sollen wir jetzt mit beiden anfangen?« erkundigte sich Omikron.
    »Du wirst sie zu mir bringen. Ich will mit ihnen sprechen – allein. Sorge dafür, daß sie mir nicht gefährlich werden können. Das ist alles.«
    Das dreidimensionale Abbild des ERHABENEN löste sich auf.
    Unter seiner Gesichtsmaske lächelte Omikron. Er war sicher, bald befördert zu werden. Die Worte des ERHABENEN waren eindeutig.
    »Sie zu dir bringen«, murmelte er. »Nichts leichter als das…«
    Die Station ließ sich innerhalb bestimmter Korridore zwischen den Welten mühelos dirigieren. Omikron löste den Übergang aus. Fast noch in der gleichen Sekunde befand die Station sich in Ash’Cant, der privaten Basiswelt des ERHABENEN.
    Sie dockte am Palast an.
    Schnell und überlegt erteilte Omikron seine Anweisungen. Er war sicher, daß weder Zamorra noch seine Begleiterin dem ERHABENEN gefährlich werden konnten, nachdem er seine Vorbereitungen getroffen hatte. Er bedauerte nur, bei dem Gespräch nicht dabei sein zu dürfen.
    Das war wohl nur den Alphas und Betas vorbehalten, den Ewigen im höchsten Rang. Aber vielleicht würden Zamorra und Nicole Duval es Omikron später verraten, wenn sie von dem Gespräch zurückkehrten.
    Er hätte zu gern gewußt, weshalb der ERHABENE die Unterstützung eines starken Gegners erhoffte.
    Was mochte das für eine Sache sein, gegen welchen wahrscheinlich gemeinsamen Feind sollte Zamorra antreten? Gegen die dämonischen Höllenwesen aus den Schwefelklüften? Oder gegen die MÄCHTIGEN, den Erzfeind?
    Während Omikron überlege, begab er sich zu den Gästen, um zu überwachen, daß sie für die Audienz beim ERHABENEN vorbereitet wurden…
    ***
    Als Zamorra erwachte, sah er sich einem Ewigen gegenüber, der an der verschlossenen Tür der kleinen Kammer lehnte, die Arme vor der Brust verschränkt. Natürlich zeigte er sein Gesicht nicht; die Maske verdeckte es. Zamorra erkannte den griechischen Buchstaben Omikron.
    Immer, wenn er die Ewigen mit ihren Rangabzeichen sah, dachte er daran, daß sie vor Jahrmillionen schon einmal die Erde beherrscht hatten.
    Damals, als die Saurier noch die dominierende Rasse waren. Damals war Zeus der ERHABENE gewesen – derselbe Zeus, der sich später von der Dynastie lossagte, seinen Machtkristall ablegte und im Altertum als griechische Gottheit von sich reden machte. Als die griechischen Götter in Bedeutungslosigkeit versanken, zog er sich in eine andere Welt zurück, die den eigenartigen Namen Straße der Götter trug. Seinen Machtkristall aber besaß jetzt Ted Ewigk.
    Diesmal konnte Zamorra sich von der Pritsche erheben.
    Und murmelte eine Verwünschung. Mit einem Satz sprang er auf und trat vor den Ewigen. Seine Fäuste schossen vor, packten den Mann an den Schultern, schüttelten ihn durch.
    »Was soll das, zum Teufel? Wo sind unsere Sachen?«
    »Eine Sicherheitsmaßnahme«, sagte der Ewige. Er machte eine unscheinbare Bewegung mit beiden Händen, und Zamorra flog förmlich zurück bis an die Pritsche.
    Er starrte den Ewigen finster an.
    Zwischen seinem vorigen und dem jetzigen Erwachen hatte man Nicole und ihn ausgeplündert! Und zwar total! Beide trugen keinen einzigen Faden mehr auf der Haut, sogar der Schmuck war entfernt worden. Zamorras Amulett fehlte. Unwillkürlich hob er die Hand und wollte mit der Kraft seines Geistes den Ruf aussenden, der das Amulett sogar durch feste Wände hindurch wieder zu ihm brachte – und sah in die flirrende Mündung einer Waffe. Der spitze Dorn in der Mündung glühte. Der Ewige brauchte nur ganz leicht auf den Abzug zu drücken, und der Laserstrahl würde Zamorra innerhalb einer Sekunde in eine

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