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0415 - Der böse Plan

0415 - Der böse Plan

Titel: 0415 - Der böse Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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glühende Gaswolke verwandeln.
    Zamorra kannte die verheerende Wirkung dieser unscheinbar kleinen Blaster nur zu gut. Er hatte selbst einen besessen. Aber die Strahlwaffe existierte nicht mehr.
    »Ich weiß, was sie beabsichtigen, Zamorra«, sagte der Ewige. »Lassen Sie es. Ich würde Sie sofort töten, glauben Sie mir.«
    »Ich glaube es nicht«, sagte Zamorra. »Sie haben eine Menge daran gesetzt, mich lebend zu bekommen. Es gibt da irgend etwas, wofür Sie mich brauchen.«
    »Ich brauche Sie nicht«, sagte der Ewige. »Ein anderer will Ihre Hilfe. Aber wenn ich Sie töte, haben wir noch Ihre Begleiterin. Und sollte sie auch getötet werden müssen, finden sich auch noch andere Personen. Aber ich will Ihnen nicht drohen müssen. Ich will Sie nicht töten und nicht gegen Sie kämpfen, Zamorra. Haben die Cyborgs Ihnen das nicht mitgeteilt?«
    »Vielleicht«, murmelte Zamorra.
    Er sah Nicole an. Sie war ebenfalls erwacht und hatte sich jetzt halb aufgerichtet. Zamorra konnte förmlich sehen, wie es hinter ihrer Stirn arbeitete, als sie nach einem Ausweg suchte, nach einer Möglichkeit, den Ewigen zu überrumpeln und in ihre Gewalt zu bringen.
    »Rufen Sie das Amulett nicht. Es wäre tödlich für Sie. Sie können es nicht so schnell einsetzen, wie ich Sie auslösche«, warnte der Ewige.
    Die Warnung galt auch Nicole. Omikron scheint genau zu wissen, wie er seine Gefangenen einzuschätzen hatte.
    »Ich heiße Sie willkommen«, sagte Omikron jetzt. »Glauben Sie mir – wir wollen Ihnen nichts Böses.«
    »Warum haben Sie uns dann ausgezogen oder ausziehen lassen? Warum haben Sie mir das Amulett abgenommen?«
    »Wie ich schon sagte: eine Sicherheitsmaßnahme. Ich habe einen Befehl ausführen lassen, den ich selbst erhielt«, sagte Omikron jovial. »Es heißt: Sorge dafür, daß diese beiden Menschen keinesfalls gefährlich werden können! Ich habe dafür gesorgt. Ich habe Ihnen beiden alles abnehmen lassen, was als Waffe dienen könnte.«
    »Seit wann sind Kleider Waffen?« warf Nicole ein.
    »Mit den Schnürsenkeln von Schuhen kann man jemanden erdrosseln. Mit Ohrringen kann man Augen zerstören.«
    »Das geht auch mit Fingernägeln«, sagte Nicole erbost.
    »Die einzigen Waffen, die Sie jetzt noch besitzen, sind Sie selbst, Ihre eigenen Körper«, sagte Omikron unbewegt. »Und ich denke, damit werden wir auch fertig. – Kommen wir zu einem anderen Thema. Sie haben Schwierigkeiten mit unseren Cyborgs gehabt. Sicher, Sie haben sich diese Schwierigkeiten selbst zuzuschreiben durch Ihren Widerstand. Aber wir sind bereit, Ihnen für materiellen Schaden Ersatz zu bieten.«
    Zamorra pfiff durch die Zähne.
    »Wie edel! Ich verstehe die Welt nicht mehr. Was ist mit der Dynastie passiert, daß man plötzlich so zuvorkommend ist?«
    »Wir benötigen Ihre Unterstützung. Wir sind bereit, dafür zu bezahlen«, sagte Omikron.
    Der Parapsychologe lachte freudlos. »Worum geht’s denn überhaupt? Das müßten wir schon wissen, sonst kann ich keinen Kostenvoranschlag erstellen.«
    »Ihr Sarkasmus ist unangebracht, Zamorra«, sagte Omikron. »Ich bin hier, um Ihnen unsere Wertschätzung zu erklären. Und – ich habe eine Bitte. Eine ganz private Bitte.«
    »Ich bin ganz Ohr«, sagte Zamorra spöttisch.
    »Ich weiß selbst nicht, worum es geht. Wenn Sie von der Befehlserteilung zurückkehren, wäre ich interessiert, mehr zu erfahren.«
    »Ich höre immer Befehlserteilung«, sagte Zamorra. »Wo sind wir denn hier? Beim Militär? Die Zeit, in der ich Männchen machen und Manöverübungen absolvieren mußte, sind vorbei.«
    »Gut, nennen wir es Auftragsvergabe«, sagte der Ewige schulterzuckend.
    »Trotzdem bin ich neugierig. Ich würde mich erkenntlich zeigen.«
    »Das wird Ihr Vorgesetzter nicht mögen«, sagte Nicole.
    »Muß er es erfahren? Ich gebe mich in Ihre Hand.«
    Zamorra und Nicole wechselten einen schnellen Blick. »Das muß ja eine verdammt heiße Sache sein«, murmelte der Parapsychologe.
    »Nun?« hakte Omikron nach.
    »Erst mal versprechen wir nichts«, wehrte Zamorra ab. »Erst mal protestieren wir aufs schärfste gegen den gewaltsamen Akt der Freiheitsberaubung, gegen Körperverletzung, Sachbeschädigung, seelische Grausamkeit und Ausplünderung.«
    »Chef!« sagte Nicole. »Laß es. Das kannst du deinem Rechtsanwalt erzählen. Hier hilft es uns doch nichts.«
    »Wie wahr«, sagte Omikron.
    »Ich wollte damit nur einen Standpunkt festlegen«, sagte Zamorra.
    »Also los, bringen Sie uns zu Ihrem Vorgesetzten, zur…

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