0415 - Der böse Plan
Zerstöre ihre Basis, ehe sie zu einer Gefahr werden können. Ver…«
»Du verlangst also ein Zeitparadoxon«, sagte Zamorra.
Sekundenlang war es totenstill im Raum.
»Wir haben«, warf Nicole ein, »in der letzten Zeit schon zu viele Zeitparadoxa erlebt. Das Gefüge des Universums ist schon sehr stark erschüttert worden. Es könnte zusammenbrechen. Das würde bedeuten, daß wir alle ausgelöscht werden. Daß vielleicht eine ganz andere Existenzebene real würde, wie zum Beispiel die Welt der Sauroiden, auf der es keine Menschen gibt, auf der Säugetiere nur eine untergeordnete Rolle spielen und auf der die Saurier nie ausgestorben sind, sondern sich zur intelligenten Herrenrasse weiterentwickeln haben.«
»Ich mache da nicht mit«, sagte Zamorra. »Das Risiko ist zu groß, daß wir uns selbst aus der Existenzebene hinausschleudern. Es würde sich zuviel nachträglich ändern. Sara, du bist seit einigen Jahren zur Schwarzen Magie umgepolt. Wenn das plötzlich umgeändert wird, nachträglich, bricht so viel zusammen, was durch deine Aktionen und unsere Gegenaktionen bewirkt wurde, daß…«
Sara Moon unterbrach ihn mit einer schnellen Handbewegung.
»Ich habe es durchrechnen lassen«, sagte sie. »Ein Großrechner hat etwa eine Million verschiedener Möglichkeiten durchgespielt. Und er kam zu dem Schluß, daß es geht.«
»Wie das?« fragte Nicole verblüfft.
»Der Silbermond und dieWunderwelten befinden sich in einer anderen Dimension«, sagte Sara. »Was dort geschieht, berührt die Erde nicht direkt. Außerdem ist ja nicht gesagt, daß sich sehr viel ändern wird. Ihr sollt nur verhindern, daß ich von CRAAHN manipuliert werden kann. Das heißt nicht, daß dadurch ein Zeitparadox entsteht, daß die MÄCHTIGEN für alle Zeiten von den Wunderwelten ferngehalten werden würden, daß deshalb das System nicht zerstört würde… so weit will ich nicht gehen, obgleich ich es gern möchte. Aber… es geht nur darum, daß CRAAHN unwirksam gemacht wird.«
»Aber es wird trotzdem Veränderungen geben. Überall dort, wo du bisher gewesen bist, nachdem CRAAHN aktiv wurde«, wandte Zamorra ein.
»Auch das wurde mit berücksichtigt«, sagte sie. »Ich bin nicht nur eine Silbermond-Druidin, vergeßt das nicht. In mir fließt auch das Blut der Ewigen. Und nichts von dem, was ich bisher getan habe, handelt den Interessen der Ewigen völlig zuwider. Auch ohne CRAAHN und ohne ein Werkzeug der MÄCHTIGEN gewesen zu sein, würde ich also diese und jene Dinge genauso getan haben. Es ändert sich praktisch überhaupt nichts, außer, daß mir jene Last von den Schultern genommen wird.«
Nach einer kurzen Kunstpause sah sie Zamorra aufmunternd an: »Und vielleicht hast du dann bessere Chancen, mich zu Merlin und seinen weichherzigen, irrealen Vorstellungen von Gut und Böse zurückzubekehren, he? Wäre das kein Anreiz?«
»Das ist der Anreiz überhaupt«, gestand Zamorra. »Es klingt zumindest recht verlockend. Ich werde darüber nachdenken. Aber ich brauche Bedenkzeit.«
»Ich kann dir die Computerberechnungen zeigen und dich überzeugen«, sagte Sara Moon. »Und du wirst alle Unterstützung bekommen, die du nur haben willst und die ich dir geben kann. Ich werde dich zum Silbermond bringen. Und ich werde dich auch wieder zurückholen.«
»Aber ich bezweifele, daß du mich in die Vergangenheit schicken und wieder zurückholen kannst…«
»Ich weiß, daß du Merlins Zeitringe besitzt, mit denen du in der Zeit reisen kannst.«
»Die befinden sich im Château Montagne.«
»Niemand wird dich hindern, sie an dich zu nehmen. Rüste dich aus mit allem, was du benötigst.«
Zamorra grinste.
»Und wenn ich mich ausrüste und dich dann meinerseits gefangennehme?«
»Ich glaube nicht, daß du das tun wirst. Die andere Möglichkeit ist für dich viel reizvoller.«
Da hast du verdammt recht, dachte Zamorra. Wenn es tatsächlich ging, CRAAHN zu verhindern, ohne daß es zu einer zerstörerischen Paradox-Veränderung kam, war das die Chance überhaupt. Ohne die Beeinflussung durch dieses verdammte Programm würde es mit Sicherheit viel eher möglich sein, Sara Moon »zurückzuholen«.
Aber sie mußte auch noch einen Trumpf in der Hand halten. Sie liebte die Macht, und sie würde die Herrschaft über die Dynastie nicht freiwillig abgeben. Sie besaß nun mal ein Negativ-Potential. Sie mußte sich noch auf irgendeine Weise abgesichert haben…
»Ich muß nachdenken«, sagte Zamorra.
Aber er war schon fast sicher, daß er auf ihren
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