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0416 - Das Duell der Halbstarken

0416 - Das Duell der Halbstarken

Titel: 0416 - Das Duell der Halbstarken Kostenlos Bücher Online Lesen
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»Da stimmt doch etwas nicht.«
    Noch verdeckte der Wagen mir die Sicht. Ich ging rückwärts bis zu Brack, stieß ihn an und zog ihn mit. Rovelt lehnte schon an der Fabrikmauer. Ich wechselte zur Seite hinüber, und jetzt konnte ich den vorderen Teil der angeblichen Kannow Road überblicken.
    Dort standen ein dunkelgrauer Ford und ein grüner Mercury, und zwischen beiden Wagen bewegten sich fünf Männer, von denen jeder einzelne dafür gesorgt hatte, daß sein Gesicht möglichst unkenntlich war. Zwei trugen dunkle Brillen, einer hatte sich einen Schal bis unter die Augen gebunden, und die beiden letzten hatten die Hüte tief in die Gesichter gezogen und die Mantelkragen hochgestellt. Um ihre Tarnung zu vervollständigen, trugen sie fleischfarbene Gummimasken.
    Sie sahen die Pistole in meiner Hand. Der vorderste, ein nur mittelgroßer Bursche mit einer Gummimaske, rief: »Was soll das?«
    »Jeder, der eine falsche Bewegung macht, bekommt eine Kugel! Ich bin FBI-Beamter.«
    Ein Mann mit dunkler Brille trat zwei Schritte vor.
    »Das kann jeder sagen!«
    »Probier es aus!«
    Der Mittelgroße stellte fest:
    »Geht schief, Ro…« Er schluckte den Namen hinunter. »Laß uns abhauen!«
    »Er blufft! So nahe an ’nem Haufen Dollar gebe ich nicht auf.«
    Er winkte mit der Hand. Die anderen Gangster wichen nach rechts und links auseinander. Obwohl ich noch drei von ihnen in der Schußlinie hatte, glitten zwei in die Deckung der Lastwagenruine. Jetzt wurde es gefährlich.
    Ich wich zurück, wo Brack und Rovelt an der Mauer standen. Meine erste Aufgabe war es, beide Männer zu schützen.
    Die Gangster folgten mir langsam. Bis jetzt hatte keiner von ihnen zur Waffe gegriffen.
    Der Gangster mit der Sonnenbrille sagte: »Wenn ihr abliefert, geschieht euch nichts.« Er streckte eine behandschuhte Hand aus und zeigte auf die Aktentasche, die Brack hielt.
    Über die Schulter fragte ich Rovelt: »Wollen Sie ihnen das Geld abliefern?«
    Hinter mir knirschte Rovelt: »Lieber schlinge ich das ganze Zeug hinunter.« Er senkte die Stimme, schob sich nahe an mich heran und flüsterte: »Zum Henker! Warum schießen Sie nicht?«
    »Sobald ich den ersten Schuß gebe, kreisen sie uns ein«, erklärte ich, »das tun sie jetzt noch nicht, weil sie glauben, daß wir uns ergeben.«
    Die Stimme des einen Gangsters rief: »Habt ihr es euch überlegt?«
    Ich brüllte zurück: »Noch einmal — nehmt die Arme hoch! Das ist die letzte Warnung!« Über die Schulter flüsterte ich dem Börsenmakler zu: »Gehen Sie zurück bis zur Toreinfahrt! Bleiben Sie an der Mauer! Nehmen Sie Brack mit!«
    Bis zu der dunklen Öffnung, die im verfallenen Mauerwerk des Fabrikgebäudes gähnte und die ich für eine Toreinfahrt hielt, waren es höchstens sieben oder acht Schritt. Der Börsenmakler und sein Sekretär schoben sich weiter an der Mauer entlang. Ich folgte ihnen. Von der Sekunde an, da wir uns in Bewegung setzten, bewegten sich auch die drei noch sichtbaren Gangster im gleichen Tempo vorwärts.
    Rovelt und Brack erreichten die Toreinfahrt. Ich stand etwa noch zwei Yard vor ihnen und deckte sie leidlich mit meinem Körper ab.
    »Jetzt!« schrie ich. Im gleichen Augenblick zog ich zweimal durch. Ich zielte auf keinen der Ganoven, sondern jagte ihnen die Kugeln über die Köpfe. Zwei ließen sich fallen, während der Sonnenbebrillte nach links wegspritzte und mit der Hand unter den Trenchcoat fuhr.
    Aus der Deckung des Lastwagens wurden meine Schüsse durch mindestens ein halbes Dutzend Kugeln aus zwei Pistolen beantwortet. Sie trafen das Mauerwerk an der Stelle, an der ich gestanden hatte, als ich feuerte. Aber mit zwei langen Sätzen war ich sofort danach in dem Dämmerlicht der Toreinfahrt untergetaucht. Ich prallte gegen Rovelt und den Sekretär und stieß sie vorwärts.
    »Wir sind noch nicht sicher!« rief ich und spurtete an ihnen vorbei.
    Die Toreinfahrt stieß gegen eine fensterlose, etwa zehn Fuß hohe Mauer, die für Rovelt und seinen Sekretär unüberwindlich war!
    Ich entdeckte an der rechten Seite der Einfahrt eine schmale Öffnung, in der noch Reste einer Tür hingen. Ich trat zwei-, dreimal mit dem Fuß dagegen. Die morschen Bretter zerbrachen.
    »Hier hinein!«
    Während sich Rovelt und Brack an mir vorbeischoben, hielt ich die Einfuhrt im Auge. Ein Kopf und eine Hand tuuchten am rechten Rand auf. Ich .schickte eine Kugel hinüber, die eine 1 lundbreit vor seinem Gesicht einen hellen Streifen in das Mauerwerk schrammte. Kopf und Hand

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