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0419 - Die Klinik der tödlichen Träume

0419 - Die Klinik der tödlichen Träume

Titel: 0419 - Die Klinik der tödlichen Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
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Standuhr. Sie schlug gerade in dem Moment leise und melodisch 4 Uhr.
    Plötzlich sprang Monika Everett auf.
    »Ich denke, Sie wissen jetzt alles!« sagte sie. Ihre Hände fuhren nervös über den langen Mantel, den sie trug.
    »Erzählen Sie mir, was Sie von Bacon wissen, warum erinnern Sie sich nicht?« fragte ich und blieb sitzen.
    Sie sah zu der Uhr, dann wieder auf mich. Sie wurde sichtlich unruhig und wollte mich loswerden.
    »Na, wie war es?« munterte ich sie auf. Sie schien mich nicht zu hören.
    Sie lief auf und ab wie ein gefangenes Tier und sah immer wieder zu der Uhr hin.
    Zuerst ‘dachte ich, sie erwartete jemand. Aber dann merkte ich, was los war. Und ihr nächster Satz bestätigte meine Vermutung.
    »Warten Sie bitte einen Moment, ich muß nur schnell einmal in die Küche. Ich erwarte heute abend Gäste, und meine Köchin…«
    Sie brach den Satz ab und sauste hinaus. Ich stand auf und ging im Zimmer auf und ab. Sie war schon fünf Minuten später wieder da. Die Unruhe war verschwunden. Sie lächelte mich an und sagte:
    »Was wollten Sie also wissen?«
    »Wie Sie zu Paul Bacon standen, Sie und Harvey Dillard!«
    »Ach, der gute Paul, wir waren damals alle befreundet, aber das hat nichts zu sagen!« Sie lächelte wieder, und ich merkte, daß sie in ihre Rolle als Filmstar zurückschlüpfte.
    Ich verabschiedete mich und ging durch den Garten zurück auf die Straße. Ich war so froh, wieder an der frischen Luft zu sein, daß ich vergaß, ein Taxi zu rufen. Es war auch gar nicht nötig, denn als ich gerade ein paar Meter gegangen war, kam Phil mit meinem Jaguar angefahren und bremste.
    »Du machst einen mitgenommenen Eindruck«, grinste er.
    Ich berichtete ihm kurz und sagte als Abschluß:
    »Zuletzt wurde sie so kribbelig, daß ich dachte, sie würde Besuch erwarten, aber es war etwas anderes. Sie verschwand und kam ganz glücklich zurück.«
    »Rauschgift?« fragte Phil und zog die Augenbrauen hoch.
    Ich nickte. »Und was ist mit Paul Bacon?« wollte ich wissen.
    »Er mußte in ein Sanatorium zur Erholung. Aber jetzt, da du von Rauschgift sprichst, gewinnt das an Bedeutung.«
    ***
    Unser nächstes Etappenziel hieß Fay Larkin. Fay war die Verlobte von Harvey Dillard gewesen.
    Das Gebäude, in dem die Larkins wohnten, war ein krasser Gegensatz zu dem Zuckerbäckerhäuschen von Monika Everett. Es hatte mindestens ebensoviel gekostet, glich aber mehr der Bodenstation einer Raumrakete als einem Wohnhaus.
    Es lag in einem Garten, in dem jeder Baum und jeder Grashalm mit Zirkel und Lineal gesetzt schien.
    Das Haus bestand aus Glas und schwarzen Stahlträgern und war von bunten Plastikplatten umgeben. Als wir vor der flachen Einfahrt anhielten, ertönte ein leises Signal, und eine kleine Kamera begann zu surren. Ich grinste in das Objektiv und sagte:
    »Guten Morgen, Cotton vom FBI, dürfen wir rein?«
    Als Antwort gab das Tor ein dünnes Summen von sich und versank im Erdboden. Ich steuerte den Jaguar hinein und befürchtete, man würde uns wieder hinaus jagen, weil das kräftige Rot des Jaguars nicht zu der gedämpften Auberginen-Farbe der Platten paßte.
    Ich ließ den Wagen stehen. Wir stiegen aus und gingen zu der quadratischen Öffnung, die die Tür war. Das ganze Haus sah aus wie eine riesige Schuhschachtel, auf die jemand schwarze Quadrate gemalt hatte. Die Fenster waren durch irgendein Verfahren so weiß gemacht worden, daß sie von außen wie blind wirkten. Die Verbindungsstücke aus Stahl blinkten dafür um so mehr. Das Dach war flach, und vor der anderen Seitenwand stand eine Reihe von roten und blauen Quadern, die sich bei näherem Hinsehen als Gartensitzpolster entpuppten.
    Plötzlich flog die Tür auf, und eine Frau kam heraus, die ein Kleid trug, das aus einem Sack geschneidert schien. Mich überraschte nur, daß die Frau keinen quadratischen Kopf hatte.
    »Hallo!« sagte sie und lachte.
    Wir stellten uns noch einmal vor.
    »Kommen Sie rein, wir haben nicht viel Zeit, die Bande muß gleich hier sein!«
    »Bitte?« fragte ich verständnislos, aber sie antwortete nicht mehr. Sie ging vor in einen Raum, der aussah wie ein Alptraum aus einer supermodernen Architekturzeitung. So eine Art Termitenbehausung mit schwarzen düsteren Gebilden, die alle irgendwelche Zwecke erfüllen sollten. Auf einem dieser Dinger stand eine Whiskyflasche. Sie war jedenfalls real. Auf ein anderes Gestell setzte sich die Frau, und wir suchten uns weitere zwei aus. Sie waren genauso unbequem, wie sie aussahen.
    »Mein Mann

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