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0419 - Die Klinik der tödlichen Träume

0419 - Die Klinik der tödlichen Träume

Titel: 0419 - Die Klinik der tödlichen Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
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Stufen der Veranda und schlug die Hände über dem Kopf zusammen, wie eine Märchenprinzessin aus dem vorigen Jahrhundert.
    Ich merkte, daß jede Bewegung genau berechnet war. Sie spielte sich und uns etwas vor. Das gehörte bei ihr vermutlich zum täglichen Training. Der Bulle lag immer noch auf dem Boden. Als er das Gelächter hörte, drehte er sich nur etwas um und grunzte:
    »Er hat irgendwelche faulen Tricks angewandt. Glauben Sie nur nicht, daß ich nicht jeden von diesen Schreibtischheinis aufs Kreuz legen kann!«
    »Es hat aber nicht geklappt!« lachte sie, »er hat dich aufs Kreuz gelegt, oder vielmehr auf die Nase!« Sie lachte wieder und gab sich dabei mächtig Mühe, es nicht natürlich klingen zu lassen.
    »Scheint Ihnen ja nicht viel auszumachen!« knurrte der Bulle und rappelte sich langsam und schwerfällig wieder auf.
    »Ach du liebe Zeit!« sagte Monika Everett, dann fiel ihr nichts mehr ein. Dafür aber ihrem Leibwächter. Er stand kaum auf den Beinen, als er sich wieder auf mich stürzen wollte. Monika sah gespannt zu.
    »Nun gib’s endlich auf. Sonst mache ich Ernst«, sagte ich.
    »Schreibtischheini!« brummte er und kam näher.
    »Ich kann diese Pressefritzen nicht mehr ausstehen!« knurrte er noch, dann war er wieder da.
    Ich machte einen Satz zur Seite und sagte: »Wenn Sie weitertoben, nehme ich Sie mit in eine Zelle.«
    »Zelle?« Er blieb wie angewurzelt stehen.
    Ich zeigte ihm meinen Ausweis.
    Monika Everett kam neugierig näher. Sie sah auf den Ausweis, dann zu dem Koloß und endlich zu mir.
    »Entschuldigen Sie«, flötete Miß Everett, »er ist zwar stark, aber nicht sehr intelligent.« Dann wandte sie sich an den Wächter und gab ihm mit einer Kopfbewegung zu verstehen, daß er überflüssig war.
    Der Bulle zog sich zurück, blieb aber hinter einer Hecke stehen, die zu einem Rock-and-Roll-Tanzpaar zusammengeschnitten war.
    »Kann ich Sie einen Moment sprechen, Miß Everett?« fragte ich höflich.
    »Wozu?« fragte sie.
    »Ich habe ein paar Fragen.«
    Sie brauchte mehrere Minuten, um sich schlüssig zu werden. Dann ging sie mir voran zu der Verandatür. Das Innere des Raumes war in dem gleichen Zuckerbäckerstil eingerichtet wie der ganze Palast.
    Ich setzte mich auf die Kante eines rosa-weißen Sesselchens und sah ihr zu, wie sie ein Tablett mit einer Kristallflasche brachte, in der eine dickflüssige rosa Flüssigkeit schwappte.
    »Einen Drink?« fragte sie.
    »Nein, vielen Dank!« sagte ich schaudernd. Sie goß sich ein Gläschen von dem Zeug ein, und sofort war die Luft von einem süßen Himbeerduft erfüllt.
    »Sie kannten vor sieben Jahren Harvey Dillard«, sagte ich.
    Sie sah auf und lächelte mich völlig verständnislos an. Ich half ihrem Gedächtnis nach. Allmählich erinnerte sie sich. Und je mehr sie an die Zeit dachte, als sie noch ein kleines unbedeutendes Sternchen war, desto natürlicher wurde sie wieder. Endlich stellte sie sogar das Glas mit dem rosa Bonbon-Zeug weg.
    »Natürlich«, sagte sie, »Harvey war ein netter Junge!«
    »Waren Sie öfter zusammen aus?«
    »Ich lernte ihn im Forty Four kennen, und dann trafen wir uns öfter. Er war sehr großzügig und kannte eine Menge Leute.«
    »Was für Leute?«
    »Ach du liebe Zeit, ich erinnere mich nicht mehr, Forty-Four-Leute eben. Eine vornehme Bande, damals imponierte mir das noch!«
    »Erinnern Sie sich an irgendwelche Namen? Hatte Harvey einen Freund?«
    »Einen Freund hatte er bestimmt nicht. Er war ein Einzelgänger!«
    »Sind Sie sicher?« fragte ich verblüfft, denn die letzte Bemerkung widersprach dem Bild, das ich mir von dem jungen Mann gemacht hatte.
    »Ja. Er kannte natürlich eine Menge von den…« sie brach plötzlich ab, sah mich kurz an und sagte: »Wir waren ja alle…« Dann stoppte sie wieder und fuhr sich mit der Hand über den Mund. Endlich sagte sie:
    »Es waren immer die gleichen Leute, die dort aßen und sich trafen. Aber Harvey hatte nie einen Freund. Er kam allein, er ging allein, und er sagte auch einmal, daß er keinen Menschen hatte.«
    »Auch kein Mädchen?«
    »Ich glaube, er war verlobt, oder so etwas, aber das war keine richtige Verlobung. Mehr aus Publicity-Gründen!«
    »Und wie stand es mit Paul Bacon?« fragte ich.
    Sie fuhr plötzlich hoch und sah mich erschrocken an.
    »Was hat der damit zu tun?«
    »Er war doch mit Ihnen beiden zusammen!« sagte ich.
    Sie wurde unruhig.' »Ich hätte es nicht erzählen sollen!« sagte sie leise.'
    Neben ihr stand eine kleine verschnörkelte

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