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0419 - Die Klinik der tödlichen Träume

0419 - Die Klinik der tödlichen Träume

Titel: 0419 - Die Klinik der tödlichen Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
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ist Architekt«, sagte die Frau entschuldigend und lachte; dann schenkte sie uns Whisky ein und hob ihr Glas:
    »Ich nehme an, Sie kommen wegen dieses schrecklichen Fundes bei den Dillards?« fragte sie.
    Ich nickte und fragte: »Sie waren damals mit Harvey Dillard verlobt?«
    »Was hat er damit zu tun?« fragte sie statt einer Antwort. »Ja, sicher. Unsere Eltern wollten, daß wir heirateten. Ich mochte ihn nicht, weil er ein arroganter Bursche war. Aber es schmeichelte mir, denn er sah blendend aus, und ich war ein häßliches Entchen!« Sie lachte verlegen, und ich stellte fest, daß sie recht jung und natürlich aussah.
    Sie fuhr fort: »Er mochte mich natürlich auch nicht, aber sein Vater wollte es so, und dann feierten wir eines Tages Verlobung. Die Familien kannten sich lange. Auch jetzt noch kommen Andy und Doris oft zu meinen Eltern und den jüngeren Geschwistern. Aber Harvey und ich konnten nie viel miteinander anfangen!«
    »Wußten Sie, daß er ein anderes Mädchen kannte?«
    »Ja, sicher, er hatte es mir erzählt!«
    »Was hat er Ihnen von dem Mädchen erzählt?«
    »Nur, daß er unsere Verlobung dumm fände und ein anderes Mädchen heiraten wollte. Ich sagte ihm, ich hätte nichts dagegen. Was sollte ich schon sonst sagen!«
    »Haben Sie das Mädchen je gesehen?«
    »Ja, einmal, aus der Ferne. Dillards waren bei uns, wir fuhren alle mit dem Motorboot hinaus, als plötzlich eine Segeljacht vorbeifuhr. Es war ein Leihboot, und ich erkannte Harvey. Er hatte ein blondes junges Mädchen bei sich. Sie sah gut aus. Ich erinnere mich, daß Clark Dillard einen ziemlichen Wutanfall bekam!«
    »Wie äußerte sich das?«
    »Er wollte meinen Vater überreden, hinter dem Segelboot herzujagen. Vater wollte nicht, und Dillard riß ihm das Steuer aus den Händen. Wir schnitten das andere Boot, und beinahe wäre es gekentert. Aber dann bekam Vater das Boot wieder in die Gewalt.«
    »Wußten Sie von Harveys Fluchtplan?«
    Sie senkte den Kopf. »Ja«, sagte sie sehr leise, »ich lieh ihm Geld dazu!«
    »Geld? Er hat Sie angepumpt?« ' »Sicher!« Sie lachte. »Fünftausend!«
    »Und wo wollte er hin?«
    Sie hob die Schultern. »Ich weiß nichts weiter, leider! Kurz nach seinem Verschwinden lernte ich Kent kennen und verliebte mich in ihn.« Sie lächelte verlegen.
    Ich wollte gerade etwas sagen, als ich plötzlich erstarrte. Ich hatte vor dem Fenster einen Schatten gesehen.
    Die Glasscheiben nahmen die ganze Wand ein und zeigten den dahinterliegenden Garten milchig unscharf. Sie gaben dem Raum ein diffuses Licht und zeigten auch den Mann draußen nur verschwommen.
    Aber eins stand fest: er wollte nicht gesehen werden. Er huschte jetzt gebückt weiter, dann blieb er abwartend stehen und schien auf etwas zu lauschen. Genau in dem Moment fragte Phil:
    »Was für ein Mensch ist Clark Dillard?«
    Bevor Fay Larkin antworten konnte, hob ich die Hand. Ich zeigte auf den Schatten.x Fay sprang auf. Sie sah erst mich an, dann das Fenster. Dann setzte sie sich wieder hin und schüttelte hilflos den Kopf.
    »Wer ist das?« zischelte sie.
    »Keine Ahnung, er kann uns nicht sehen. Sagen Sie irgend etwas!« forderte ich sie leise auf.
    »Darf ich Ihnen noch nachschenken?« fragte sie und starrte wieder auf die Umrisse des Mannes. Ich stand leise auf, forderte Phil mit einer Kopfbewegung auf, die Unterhaltung allein weiterzuführen, und huschte zur Hintertür.
    Ich fand d Ausgang und drückte die Tür lautlos auf. Jetzt merkte ich, daß es draußen schon fast dunkel war. Die diffusen Scheiben ließen im Haus den Eindruck entstehen, daß es noch viel heller'war.
    - Dicht an die Hauswand gepreßt, schlich ich weiter. Ich hörte die Stimme von Phil, konnte aber seine Worte nicht verstehen. Ich ging langsam weiter. Jetzt war ich an der Ecke zu der Seite, an der der Mann vorhin gestanden hatte. Ich peilte um die Ecke, aber der Unbekannte war verschwunden.
    Gebückt huschte ich weiter. Als ich zur nächsten Ecke kam, ließ ich mich wieder auf die Knie hinunter und sah vorsichtig um den Mauervorsprung.
    Er stand so nahe, daß ich fast an sein Hosenbein stieß. Ich fuhr zurück und verschnaufte kurz. Dann richtete ich mich vorsichtig auf.
    Jetzt konnte ich seinen Atem hören. Er schien ebenso zu warten wie ich.
    Ich machte plötzlich einen Satz und legte ihm die Hand auf die Schulter.
    Mit einem Grunzen fuhr er herum.
    Es war Clark Dillard!
    Er starrte mich aus seinen tiefliegenden Augen an, und sein buschiger Schnauzbart bebte.
    »Darf ich

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