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0419 - Die Klinik der tödlichen Träume

0419 - Die Klinik der tödlichen Träume

Titel: 0419 - Die Klinik der tödlichen Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
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ein.
    Langsam kam er auf mich zu. Seine Augen funkelten weiß und unwirklich in der Dunkelheit der Hütte.
    »Alles okay?« fragte er mich mit seiner heiseren Stimme. »Nichts vergessen, kein Mensch wird mir etwas nachweisen können, die Kanister wird Joe vernichten, und die Boys warten auf mich an der Tankstellenkneipe.«
    Ich überlegte fieberhaft, was ich jetzt tun konnte. Kein Mensch wußte, daß ich hier war, niemand hatte uns gesehen, ich war nur auf mich angewiesen. Ich rollte die Augen und zeigte Fenner, daß ich mit ihm sprechen wollte. Aber er grinste nur:
    »Du wirst mir nichts mehr erzählen, der Knebel bleibt!«
    Ich wälzte mich verzweifelt hin und her, um die Fesseln zu lockern, aber sie /ocen sich immer fester, unerbittlich!
    Die Benzindämpfe drohten mich zu betäuben. Auf Fenner schienen sie eine entgegengesetzte Wirkung zu haben, er wurde wieder ruhiger, sein Gesicht verzog sich zu einem heiteren Lächeln, als er sagte:
    »Das wirst du ganz schön büßen, daß du mich reinlegen woltest!«
    Ich warf mich hin und her. Dann fiel mir etwas ein. Ich nickte mit dem Kopf auf meine Jackentasche. Fenner beobachtete mich. Er zögerte.
    Ich drehte mich so, daß er meine rechte Tasche deutlich sehen konnte, und machte ihm Zeichen mit dem Kopf und den Augen.
    »Was willst du, verdammt noch mal? Mich noch einmal reinlegen?«
    Ich schüttelte den Kopf und winkte ihn näher. Er verzog das Gesicht, als er kapierte.
    »Sag bloß, du hast die Röhre mit den Tabletten eingesteckt?« fragte er atemlos.
    Ich nickte nachdrücklich.
    Fenner zögerte noch immer, aber ich wußte, daß ich diese Runde gewonnen hatte.
    Er kam langsam näher, winzig kleine Schritte machend, die Augen starr auf mich gerichtet. Er blieb stehen und streckte tastend die Hand aus.
    Seine Finger glitten über meine Tasche.
    Sie war leer bis auf einen zusammengeklappten Nagelreiniger.
    John Fenner fühlte ihn, vorsichtig versuchte er die Konturen durch den rauhen Stoff meiner Tweedjacke zu erraten. Seine Lippen waren trocken und brüchig. Sein Atem ging stoßweise.
    Ich nickte ihm freundlich zu, drehte mich aber etwas, so daß er aus seiner Stellung nicht in die Tasche greifen konnte. Er fluchte leise auf.
    Er machte den letzten Schritt und faßte in meine Tasche.
    In diesem Augenblick schnellte ich hoch.
    Mein Kopf traf Fenners Kinn, er taumelte zurück, ließ mein Jackett los und stürzte auf den benzingetränkten Teppich.
    Sein Schrei war ein tierisches Grunzen. Er rappelte sich wieder auf und stürzte sich auf mich; ich wartete, bis er direkt über mir war, dann schwang ich mich auf einer Seite hoch, warf mich auf seine ausgestreckten Arme, erwischte einen, ließ mich fallen und klemmte ihn gegen die Bambusverstrebungen der Liege.
    Fenner brüllte auf.
    Sein linker Arm saß zwischen meinen zusammengeschnallten Ellenbogen und der Lehne fest. Meine Arme schmerzten höllisch, aber ich preßte mein ganzes Gewicht dagegen.
    Fenner zog und zerrte, aber er war geschwächt, und ich hatte die Kräfte eines Mannes, der nichts zu verlieren hat.
    Fenner schlug noch etwas um sich, dann gab er nach. Seine Stimme klang weinerlich:
    »Los, geh doch weg, ich muß raus hier! Komm, gib meinen Arm frei, ich binde dich los!«
    Ich gab ihm durch Zeichen zu verstehen, daß er mich zuerst losbinden sollte. Er schien nicht zu verstehen. Seine Augen glitten an mir auf und ab. Dann begann sein Blick wieder zu funkeln. Er bekam einen tückischen Ausdruck und hob leicht die rechte Hand. Langsam näherte er sie meinen Fesseln, verharrte dort und sah mich fragend an.
    Ich wußte, daß er etwas vorhatte, aber mir blieb nichts anderes übrig, als zu nicken und den Druck auf seinen linken Arm zu verstärken.
    Als seine Hand auf mich zugeschossen kam, konnte ich nicht ausweichen.
    Seine spitzen braunen Finger fuhren mir in die Augen, und mein ganzer Körper schien unter dem Schmerz zu zerbersten. Aber ich ließ seinen Arm nicht los. An dem Arm hing mein Leben, ich durfte ihn nicht loslassen.
    Aber es reichte nicht. Meine Augen schmerzten so sehr, daß ich nicht mehr wußte, was ich tat.
    Ich konnte Fenner jetzt nur verschwommen sehen, denn meine Augen tränten unaufhörlich, aber ich sah trotzdem, was er tat.
    Der Schein seines aufflammenden Feuerzeuges blendete mich und verwandelte die Dunkelheit, an die ich mich schon gewöhnt hatte, in gleißendes Sonnenlicht.
    Der flackernde Schein wurde an mir vorbeigetragen, ich wartete unwillkürlich auf die Explosion, aber sie blieb

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