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0419 - Die Klinik der tödlichen Träume

0419 - Die Klinik der tödlichen Träume

Titel: 0419 - Die Klinik der tödlichen Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
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mit kühlem neuem Leben.
    Ich atmete tief durch. Allmählich klärte sich der Nebel in meinem Kopf, und ich wußte, was los war. Man hatte mir ein Sauerstoffgerät an den Mund gesetzt; ich atmete, ich lebte wieder.
    Ich öffnete die Augen und sah in das Gesicht unseres alten Doc. Er grinste, als er sah, daß ich wieder da war.
    Eine Zeitlang atmete ich noch tief den Sauerstoff ein, dann wurde mein Atem wieder kräftig, und die Sinne kehrten wieder zurück. Ich spürte den feuchten Sand unter mir, ich merkte, daß ich mich wieder bewegen konnte, ich hörte das Prasseln des verbrennenden Hauses.
    Ich lag auf dem Sandstreifen vor dem Haus. Um mich herum hockte ein Haufen Männer, die alles mögliche taten, um mir wieder zurück in die bessere Welt zu verhelfen. Ich winkte ab und richtete mich langsam auf. Außer einem gehörigen Schädelbrummen, Wie nach einem ausgewachsenen Rausch, störte mich nichts. Ich entdeckte, daß ich an den Beinen weiße Brandpflaster hatte, fühlte aber keine Schmerzen.
    »Mann, bin ich froh, daß du noch lebst, du sahst schon verdammt tot aus!« knurrte mein Freund Phil und half mir hoch.
    Ich grinste: »Besten Dank für den Sauerstoff, Doc, ich dachte. Sie wollten mich ersticken.«
    »Das habe ich gemerkt, du hast dich mit Händen und Füßen gewehrt«, sagte er, dann wurde er ernst: »Du mußt einiges hinter dir haben.« Er deutete auf die Trümmer der Hütte, die jetzt nur noch ein glühender und schwelender Haufen war. »Du brauchst jetzt unbedingt Ruhe!« fügte der Doc noch hinzu.
    »Demnächst in diesem Theater!« grinste ich und streckte mich, um meine Blutzirkulation wieder anzuregen.
    »All right, ich merke schon, daß man mit dir nicht reden kann. Dann sieh wenigstens zu, daß du etwas Ordentliches zu essen bekommst, eine Rauchvergiftung ist keine leichte Sache!«
    »Schon gut, Doc, jedenfalls besten Dank!«
    »Dafür werde ich bezahlt!« knurrte er und packte seine Sachen zusammen. Ich wandte mich an Phil:
    »Jetzt möchte ich bloß wissen, wie du mich hier gefunden hast, ich dachte wirklich, ich mußte meinen letzten Lebensgeist ausblasen.«
    »Viel hat nicht gefehlt«, gab Phil zu, und sein Gesicht war ungewöhnlich düster und ernst. »Ich wartete doch vor dem Eingang von Forty Four. Und damit es nicht zu sehr auffiel, bin ich von Zeit zu Zeit um den Häuserblock herumgefahren. Aber nichts rührte sich. Einmal sah ich einen Ford aus der Garage kommen, aber ich war zu weit weg, um etwas erkennen zu können. Als du dann immer noch nicht aufkreuztest, bin ich zu Joe Muscoe gegangen, habe ihm den Revolver auf die Brust gesetzt. Bildlich gesprochen. Er hat mich freundlich angelächelt und mir erzählt, daß du zwar da warst und ausgiebig gespeist hättest, dann aber mit einem Mann namens John Fenner wieder fortgegangen wärest. Ich konnte natürlich nichts anderes beweisen, und es war ja auch möglich, daß du in dem Moment vorne rauskamst, als ich hinten um den Block fuhr. Aber die Sache gefiel mir trotzdem nicht. Ich rief also per Funk alle Streifenwagen der City auf, auf einen grauen Ford zu achten; ich hatte nur die zwei letzten Nummern lesen können, aber ich bekam schon nach kurzer Zeit Antwort. Kurz vor dem Holland Tunnel hatte man einen Ford beobachtet, der verrückt spielte, hin und her schlingerte und dann wie wahnsinnig davonschoß. Ich jagte also nach New Jersey. Aber als ich hier ankam, hatten die Kollegen den Ford schon verloren. Ich suchte mit dem Jaguar die ganze Gegend ab. Ich rief über Funk weitere Wagen zur Unterstützung her, und wir durchkämmten das ganze Gelände. Und dann kam uns der Zufall zu Hilfe, nämlich in der Gestalt eines völlig aufgelösten John Fenner, der an der Henderson Avenue auf den Bus wartete und jeden Wagen anwinkte, der vorbeikam. Auch deinen roten Jaguar. So etwas nennt man Menschenkenntnis. Ich brauchte keine zehn Minuten, um das Versteck aus ihm herauszubekommen. Er war ziemlich am Ende, irgendwelche Kerle hatten ihn versetzt.«
    »Ja, die Burschen in dem Ford!« sagte ich, dann fiel mir zum erstenmal das Aussehen meines Freundes auf. Er war über und über mit Ruß bedeckt, seine Haare waren versengt und sein Hemd schwarz und zerfetzt.
    »Zeig mir mal deine Hände!« forderte ich ihn heiser auf.
    Er hob verlegen seine beiden Hände, die dick mit weißen Bandagen umwickelt waren.
    »Du hast mich rausgeholt?« schluckte ich.
    Phil grinste breit. »Weißt du«, sagte er, »es war der reinste Egoismus. Ich war einfach zu faul, den

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