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0419 - Schattenjäger

0419 - Schattenjäger

Titel: 0419 - Schattenjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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traute dem Dämon dennoch nicht über den Weg. Im Gegensatz zu Zamorra hielt er den Ex-Fürsten der Finsternis noch keinesweg für geläutert, obgleich Merlin ihn zu seinem Stellvertreter gemacht hatte. Deshalb hatte Tendyke Sid Amos auch unten in der Empfangshalle abgefertigt und wieder fortgeschickt, ohne daß Amos das Kind zu Gesicht bekommen hatte.
    Die schwarzen Blumen aber, mit denen es eine besondere Bewandtnis haben sollte, waren noch hier, und sie welkten nicht. Gaias Blumen, die in einer Zeit des Todes blühen und neues Leben zum Wachsen bringen sollten…
    Von ihnen ging keine Gefahr aus. Tendyke hätte es gespürt.
    Aber seit dem Besuch Sid Amos’ hatte Tendyke weitere Maßnahmen ergriffen. Er hatte Wachpersonal engagiert, das bereits im Empfangsbereich unerwünschte Besucher wieder an die frische Luft setzen sollte, und er hatte an der kleinen Glaskanzel in einer buchstäblichen Nacht- und-Nebel-Aktion eine Unzahl kleiner, aber in der Menge höchst wirksamer Bannzeichen und Sigille angebracht, die verhinderten, daß das dahinter sitzende Personal von schwarzmagischen Kräften manipuliert werden konnte. Seitdem gab es auch die Anweisung, daß jeder Besucher erst angemeldet werden mußte, so daß Rob Tendyke oder die Zwillinge entscheiden konnten, ob derjenige erwünscht war oder abgewiesen werden sollte.
    Tendyke hoffte, daß diese Sicherheitsmaßnahmen ausreichten.
    Er schreckte hoch, als das Telefon anschlug. Aber schneller als er war Monica am Telefon, die sich neben ihm auf dem Bett ausgestreckt hatte. Sie meldete sich, lauschte kurz und legte dann auf. Mit wenigen Worten informierte sie Rob Tendyke.
    Demnach war ein Unbekannter erschienen und hatte nach dem Zimmer Rob Tendykes gefragt, ohne seinen Namen nennen zu wollen, war aber angesichts der aufmarschierenden Wachmänner wieder verschwunden.
    Tendyke und das blonde Mädchen sahen sich an. Beide dachten im gleichen Moment dasselbe.
    Jemand, der Mutter und Kind besuchen wollte und halbwegs fremd war, hätte nach dem Zimmer von Miß Peters gefragt, nicht aber nach dem von Mr. Tendyke! Der fremde Besucher war also nicht eingeweiht und wußte nur, daß der Abenteurer sich hier befand. Hielt ihn vielleicht für einen Patienten.
    Tendyke nagte an der Unterlippe. Er drehte leicht den Kopf und deutete mit einer knappen Bewegung auf die Wand, die die beiden Zimmer voneinander trennte.
    »Die beiden schlafen«, sagte Monica, die die unausgesprochene Frage verstanden hatte. »Deshalb konnten wir keine Gedankenströme feststellen.«
    Sid Amos’ Auftauchen vor ein paar Tagen hatten sie telepathisch festgestellt. Aber dieses Gedankenlesen funktionierte nur gemeinsam. Trennte man die eineiigen Zwillinge über eine größere Entfernung voneinander, waren sie nicht mehr in der Lage, ihr telepathisches Können einzusetzen. Und wenn eine von ihnen schlief - was aber bei der innigen Verbindung zwischen ihnen eigentlich die Ausnahme war - klappte das natürlich auch nicht. Deshalb waren sie also nicht vorgewarnt worden, und Tendyke beglückwünschte sich zu der Idee, über den Chefarzt die entsprechenden Anweisungen an das Empfangspersonal gegeben zu haben. Sonst wäre dieser Fremde möglicherweise in den vierten Stock herauf gekommen, ohne daß jemand ihn gehindert hätte. Und auch wenn hier oben ein Abwehrschirm gegen Dämonen existierte, konnte es eine Menge Trubel geben, wenn eine schwarzmagische Kreatur in diesen Schirm krachte.
    Aufruhr, den Tendyke zu vermeiden hoffte.
    Er griff zum Telefon. Jemand, der ausgerechnet ihn, nicht Uschi, hier im Krankenhaus suchte, konnte nur auf einem Wege von seinem Aufenthalt erfahren haben. Er mußte Scarth oder einen anderen vom Personal im Bungalow befragt haben. Es kam vor, daß Chang oder der Gärtner einkaufte, und dazu mußte das abgeschirmte Gelände verlassen werden. Dann gab es für Schwarzblütige natürlich die Möglichkeit, zuzugreifen und das jeweilige Opfer zu befragen.
    Tendyke ließ sich von der Telefonzentrale mit seinem Zuhause verbinden. Butler Scarth meldete sich. Tendyke wollte wissen, ob jemand versucht hatte, seinen momentanen Aufenthaltsort herauszufinden.
    »Nein, Sir. Es hat nichts dergleichen gegeben, und es hat in den letzten zwei Tagen auch niemand von uns das Anwesen verlassen. Es bestand also keine Möglichkeit eines Kidnapping mit Zwangsbefragung, wenn Sie das vermuten sollten.«
    »Genau das«, murmelte Tendyke.
    »Aber Monsieur Zamorra tauchte hier auf«, fuhr Scarth fort. »Ihre gütige

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