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0419 - Schattenjäger

0419 - Schattenjäger

Titel: 0419 - Schattenjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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weggetreten?«
    »Eine Stunde, Sir.«
    Zamorra griff nach seiner Jacke und streifte sie über. Die Ärztin ging zur Tür und öffnete sie. Die beiden Schwestern, Phil und zwei Polizeibeamte in Zivil traten ein. »Ich bin Sergeant Clive Wastrup, das ist Detective Gallaby«, stellte sich der Größere der beiden vor. »Sie sind dieser Professor, der zwei Pässe besitzt? Französisch und USA?«
    Zamorra nickte.
    »Was ist passiert?« wollte Wastrup wissen.
    »Wahrscheinlich hat Ihnen das Phil schon erzählt«, sagte Zamorra.
    »Ich will’s aber von Ihnen hören«, verlangte Wastrup.
    »Er glaubt mir nicht«, sagte Phil. »Er hält uns alle für Lügner, die sich diese Geschichte aus den Fingern gesogen haben. Dabei hat er selbst auch keine Erklärung dafür, daß in diesen beiden Zimmern alles total verdampft ist und das Inferno bereits an den Türen aufhört.«
    Zamorra erzählte, was er gesehen hatte. Es war nicht viel.
    »Dieses grelle Feuer glaube ich Ihnen einfach nicht«, sagte Wastrup anschließend. »Das muß irgend etwas anderes gewesen sein.«
    »Wir haben auch die Patientinnen in den angrenzenden Zimmern befragt«, schaltete sich Gallaby ein. »Niemand hat etwas gesehen oder gehört. Niemand weiß etwas von einem Feuer. Aber ein Brand, der eine solche Vernichtungswirkung erzielt, kann nicht unbemerkt bleiben. Also…«
    Warum die anderen Patientinnen nichts aussagen konnten, war Zamorra klar. Er hatte sie mit seiner Hypnose entsprechend beeinflußt.
    »Tja, Gallaby«, sagte er. »Sie und Ihr Teampartner werden sich damit abfinden müssen, daß es so gewesen ist, wie wir alle es Ihnen berichtet haben, und daß es dafür keine rationale Erklärung gibt. Genauso wenig wie für das hier.«
    Er streckte die Hand aus.
    Kurz konzentrierte er sich auf den Ruf. Im nächsten Moment lag das Amulett nicht mehr auf Doc Sevesas Schreibtisch, sondern in Zamorras Hand.
    Mit offenen Mündern starrten die beiden Polizisten Zamorra an.
    »Wie haben Sie das gemacht?« keuchte Wastrup auf. »Machen Sie das noch einmal!«
    Zamorra legte das Amulett auf den Tisch, trat ein paar Schritte zurück und hob die Hand. Abermals rief er die Silberscheibe, und wieder befand sie sich in seiner ausgestreckten Hand.
    Wastrup war mit zwei Schritten bei ihm, riß ihm das Amulett aus der Hand und prüfte, ob es einen Faden gab. Dann rollte er wahrhaftig Zamorras Ärmel hoch, um nach einem starken Magneten zu suchen.
    Zamorra ließ es gelassen über sich ergehen.
    »Das begreife ich nicht«, stöhnte Wastrup.
    »Sehen Sie - wenn Sie mir für dieses Phänomen eine Erklärung liefern können, kann ich Ihnen auch eine dafür liefern, daß nur diese beiden Zimmer total ausgebrannt, sind und sonst nichts«, provozierte Zamorra. Er hängte sich das Amulett wieder um und ließ es halb unter seinem Hemd verschwinden. Dann trat er direkt vor Wastrup und sah ihm in die braunen Augen. Wastrup mußte zu ihm aufblicken, war ein paar Zentimeter kleiner als der hochgewachsene Professor.
    »Sergeant, in diesen beiden Zimmern sind vier Menschen umgekommen, die meine Freunde waren. Und Sie haben nichts besseres zu tun, als mich zu verhören. Suchen Sie lieber den Schuldigen. Hat Phil Ihnen keine Personenbeschreibung gegeben? Dann bekommen Sie sie von mir!«
    Er schilderte Ombre, wie er ihn in Erinnerung hatte.
    »Die Beschreibungen stimmen überein«, sagte Wastrup nachdenklich. »Aber können Sie wirklich sicher sein, daß dieser Mann das Inferno ausgelöst hat?«
    »Er war es«, mischte sich Phil ein. »Glauben Sie es doch endlich, was vernünftige Leute Ihnen sagen! Als er ins Haus kam, hat er sich sogar als Professor Zamorra ausgegeben…«
    »Sie haben ihn für Professor Zamorra gehalten«, korrigierte Zamorra sofort. Auch wenn er Ombre ebenfalls für den Schuldigen hielt, war es nicht nötig, die Wahrheit künstlich zu verbiegen, um den Verdacht zu erhärten.
    Die ältere Krankenschwester mischte sich ein. »Ich habe gesehen, wie er etwas in das Zimmer 4-09 warf«, behauptete sie.
    Das hatte Zamorra nicht gesehen, und er fragte sich, woher die Schwester es gesehen haben wollte, weil sie doch erst nach dem Abflauen des Infernos aus ihrer Nische gekommen war, aber diesmal widersprach er nicht. Er war ja erst gekommen, als das Feuer aufflammte, und vielleicht war das, was die Schwester gesehen hatte, vorher gewesen, und sie hatte sich erschrocken in die Nische zurückgezogen.
    »Wenn Sie diesen verdammten Terroristen nicht suchen, dann werden meine Kollegen und

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