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042 - Dämonenbrut

042 - Dämonenbrut

Titel: 042 - Dämonenbrut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Frau gehört habe.
    »Der Junge
kam zu früh auf die Welt. Schon nach dem fünften Monat«, wurde Morna Ulbrandson
ernst.
    »Und er war
normal entwickelt, zum Erstaunen aller Ärzte, die ihn sahen?«
    »Ja. Hast du
das studiert?«
    »Ich bin auf
das gleiche Phänomen gestoßen. - Dann müßte der Junge der lieben Sophie Mitte
Juni gezeugt worden sein?«
    »Warst du
dabei? - Eine Berechnung hat ergeben, daß es der 12. Juni 1964 gewesen sein
könnte. An diesem Tag weilte ein alter Freund Sophias in dem Hotel. Ein
Deutscher. Das heißt: Sophia glaubte, er wäre es. Nachforschungen haben
ergeben, daß der Germane zu diesem Zeitpunkt jedoch unmöglich als Vater des
Jungen in Frage kommen kann. Er lebte nämlich an, diesem Tag schon nicht mehr.
Es wurde eindeutig festgestellt, daß er drei Tage zuvor bei dem Versuch, auf
einen anfahrenden Zug zu springen in New York Central Station zu Tode kam.
Beide Beine und den Kopf hat man ihm abgefahren.«
    »Das ist ja
schrecklich. Hatte er einen Zwillingsbruder?«
    »Nein. Es gab
ihn nur einmal.«
    »Scheinbar
doch nicht, oder aber man muß von dem Gedanken ausgehen, daß die kleine Sophia
einer Täuschung zum Opfer gefallen ist. Genauso erging es zwei Tage später
Sheila Morgan, die zufällig auch ins Old Mexican geriet. Sie glaubte, mit ihrem
Mann zu schlafen, der in Wirklichkeit unten in der Bar einen Drink nach dem
anderen in sich hineinschüttete und der festen Überzeugung war, daß sein Weib
friedlich im Hotelzimmer schlummerte. Unheimlich, nicht wahr? Ich glaube es ist
an der
    Zeit, dieses
Gespensterhotel unter die Lupe zu nehmen. Begeben wir uns auf die Geisterjagd,
meine Liebe!«
    »Aber ich.«
    »Du bist noch
als Babysitter tätig. Das ist vielleicht nicht weniger gefährlich. Wenn ich in
der Mehrzahl sprach, meinte ich in diesem ungewöhnlichen Fall natürlich mich.
Vielleicht muß ich dort zu meiner Überraschung feststellen, daß es mich auch
doppelt gibt.«
    »Das wäre
nicht zum Aushalten!« Trotz dieser witzigen Bemerkung klang Morna Ulbrandsons
Stimme besorgt.
    »Ich will mir
mal den geheimnisvollen Burschen vorknöpfen. Einem solch potenten Spukgeist
begegnet man sicher nicht alle Tage. Vielleicht kann er mir einen Tip geben.«
     
    ●
     
    Danny Morgan
war mit einer Cordhose und einem dunkelblauen Rollkragenpullover bekleidet. Er
trug keine Kopfbedeckung, und der kühle Novemberwind zerzauste seine blonden,
weichen Haare. Seine fiebernden Augen waren starr geradeaus gerichtet, und man
konnte glauben, daß er sich in Trance befände.
    Aber Danny
Morgan schien zu wissen, wohin er wollte. Er schritt am Straßenrand entlang. Zu
beiden Seiten säumten kahle Bäume den Weg. Das feuchte Laub schmatzte unter den
Füßen des kräftigen Jungen, der fast einssechzig groß war.
    In der grauen
Düsternis vor dem Jungen tauchte ein verschwommener Lichtfleck auf, der langsam
größer wurde.
    Motorengeräusch
näherte sich und Danny Morgan ging in Deckung.
    Fröstelnd zog
der blonde Junge die Achseln hoch und warf einen Blick auf die Armbanduhr.
Bereits mit dem zweiten Lebensjahr hatte er die Uhr lesen können.
    Es war wenige
Minuten nach sieben. Seit anderthalb Stunden war er unterwegs. Er brauchte noch
mindestens das Doppelte, um sein Ziel zu erreichen. Sein Instinkt sagte ihm
das. Es war kein menschlicher Instinkt, den sein menschenähnliches Gehirn barg.
    Danny Morgan
handelte wie ein Vogel, der, wenn die Zeit gekommen war, die weite Reise
antrat, und den Weg in den Süden fand, ohne daß ihm der jemals gezeigt worden
wäre.
    Der Knabe
spürte bereits die Anstrengungen des Weges. Bisher war er Menschen und Autos
aus dem Weg gegangen, um nicht unnötig auf sich aufmerksam zu machen.
    Ob man die
tote Sheila schon gefunden hatte? Sie war nur der Wirtskörper gewesen, der ihm
das Leben geschenkt hatte. Er hatte zwar immer Mutter zu ihr gesagt, aber da
hatte er sich an die Gesetze der Menschen halten müssen. Doch er war kein
Mensch. Das andere, das Wesen einer dämonischen Rasse, war nun voll in die
Entwicklung getreten. Der menschliche Körper war eine Maskerade, den er über
kurz oder lang einfach ablegen würde, aus dem er herausglitt wie die Schlange
aus ihrer alten Haut.
    Er überquerte
die schmale, feuchtglänzende Straße, ging auf der anderen Seite weiter. Es
dauerte zehn Minuten, ehe sich in der Ferne hinter ihm wieder ein Wagen
bemerkbar machte.
    Die
Scheinwerfer kamen näher. Dannys Gehirn arbeitete fieberhaft. Er ging dicht am
Wegrand und blieb stehen, als der

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