042 - Dämonenbrut
Klinke und trat in den düsteren,
geheizten Flur.
Um zum Lift
zu kommen, mußte er fünf Stufen nach oben gehen.
Es gab auf
dieser Etage drei Eingänge.
Die rechte
Tür knackte leise. Larry Brent wandte den Blick. Was er zu sehen bekam, ließ
seinen Puls schneller schlagen.
In der
Türöffnung tauchte ein Wesen auf, das nur mit einem Hauch von Textil bekleidet
war. Die zarte Haut schimmerte durch rosafarbenes Gewebe. In Höhe der Schenkel
spaltete sich das Neglige, und die langen, wohlgeformten Beine zogen seine
Blicke an.
»Und immer
wieder lockt das Weib«, murmelte X-RAY-3 seufzend, ohne den Blick zu wenden. Die
Hand schon auf dem Schaltknopf, der den Lift aus der Höhe herabholte, näherte
er sich zwei Schritte dieser traumhaft schönen Frau. »Sie müssen mich
verwechselt haben, Madam. Ich bin der Gasmann und nicht der Freund. Eigentlich
schade.«
Sie lächelte.
Ihr schöner Busen hob und senkte sich. Das Dekollete gewährte einen Blick, der
einem Mann gefährlich werden konnte.
»Sie sollten
sich vor einer Erkältung schützen, Madam«, meinte Larry. »Wenn Sie Ihre
Oberweite weiterhin so stark der Zugluft aussetzen, kann das katastrophale
Folgen für Sie haben. - Vielleicht sehe ich mir nachher Ihre Gasuhr mal an. Ich
muß jetzt nach oben. Entschuldigen Sie mich bitte.«
Grinsend zog
er die Aufzugstür auf, drückte den Knopf und blickte durch die Scheibe auf den
Wohnungseingang schräg gegenüber.
Ein schlankes
nacktes Bein zog an seinem Blickfeld vorüber und war von einem am Saum
befindlichen weißen Pelzbesatz begrenzt.
Für den
Bruchteil einer Sekunde sah er noch ihr Gesicht. Große, lockende Augen blickten
ihm nach.
Larry seufzte.
»Dienst ist Dienst«, murmelte er und griff sich an die Krawatte.
Im Stockwerk
der Morgans angekommen, verließ er den Lift.
Larry
steuerte auf die Wohnungstür zu und streckte schon die Hand aus, um den
Klingelknopf zu betätigen, als er feststellte, daß die Tür nur angelehnt war.
Er kniff die
Augen zusammen, drückte die Tür drei Zentimeter weiter auf und rief in die
Wohnung: »Mrs. Morgan?« Sein Ruf verhallte. Stille. Kein Geräusch. Niemand
antwortete.
X-RAY-3 rief
ein zweites Mal. Ein ungutes Gefühl breitete sich in ihm aus.
Dann
überschritt er die Schwelle zur Wohnung, trat in den Korridor, warf einen Blick
in das Eßzimmer und in Dannys Kinderzimmer.
Leer und
verlassen.
Die Tür zum
Schlafzimmer war geschlossen. X-RAY-3 drückte die Klinke herab, nachdem er
angeklopft hatte und sich abermals niemand meldete.
Schlief
Sheila Morgan? War Danny auf der Straße oder auf dem Spielplatz?
Als er die
Schlafzimmertür aufdrückte, schlug ihm schon der schwere, süßliche Geruch
entgegen. Larry wußte sofort, was es war.
Blut!
Blitzschnell
war der Amerikaner im Zimmer und überschaute mit einem Blick die Situation.
Sheila Morgan
lag in verkrümmter Haltung quer über dem Bett. Ihr Körper war blutüberströmt.
Bei der Untersuchung ihrer Leiche fand Larry Kratzspuren, die über den Kopf,
ihr Gesicht und den Hals liefen. Die Wunden waren so tief, daß man einen Finger
hätte hineinlegen können.
●
Der PSA-Agent
rief sofort die Mordkommission an. Es dauerte keine zehn Minuten, und Captain
Jeffers und seine Mannen waren zur Stelle. Larry kannte den Captain schon.
Unmittelbar nach seiner Ankunft in Wilmington hatte er in dessen Büro
vorgesprochen.
X-RAY-3 zog
Jeffers auf die Seite.
»Sie haben
schon den ersten Mordfall in diesem Haus bearbeitet, Captain«, sagte er mit
rauher Stimme. »Genau das gleiche, nicht wahr?«
Der
Angesprochene nickte. »Kein Zweifel, so ist es, Mister Brent.«
»Sie sollten
sich in Anbetracht der besonderen Umstände diesmal auch auf den Jungen
konzentrieren«, wies Larry darauf hin.
»Ich habe die
ganze Wohnung auf den Kopf gestellt. Er ist wie vom Erdboden verschluckt!«
Nach Danny
wurde eine Großfahndung eingeleitet, als feststand, daß er weder bei Nachbarn
noch bei Freunden oder Bekannten aufgetaucht war.
Jeder
Streifenwagen und jeder Polizist erhielt ein Foto des Jungen und eine genaue
Beschreibung.
Jeffers stand
vor einem Rätsel. Er sah die Dinge in einem anderen Licht als Larry. »Wer kann
ein Interesse daran gehabt haben, auch Mrs. Morgan zu ermorden?« fragte
Jeffers, fingerte in seiner Zigarettenschachtel und wollte auch Larry ein
Stäbchen anbieten. X-RAY-3 lehnte dankend ab. »Wissen Sie, Mister Brent, wie
ich die Dinge sehe?«
Larry
schüttelte den Kopf.
»Das will ich
Ihnen erklären: Wer
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