042 - Die Unsterblichen
Steuerkonsole Platz nahm, schwang sich ein Schatten auf den Rücksitz. Es war Aruula, die ihr Schwert kampfbereit in Händen hielt.
»Kannst du dieses Gefährt lenken?«, fragte sie besorgt, ließ aber keinen Zweifel daran, dass sie ihn durch dick und dünn begleiten würde. Wie immer, wenn es drauf ankam. Was auch immer zwischen ihnen geschehen sein mochte.
Matt lächelte zufrieden. »Keine Bange«, versicherte er. »Das Baby ist bestimmt nicht schwerer zu fliegen als ein Kampfjet.«
Er griff nach dem U-förmigen Lenkrad und setzte seine Füße auf die Bodenpedale. Sofort schoss der Gleiter ein Stück nach vorn und gewann an Höhe.
Die ersten zwanzig Meter verliefen recht wacklig, doch bis zur Kehre hatte Matt die Maschine im Griff. Not war ein guter Lehrmeister, und in der Luft fühlte er sich einfach in seinem Element.
»Dasselbe Prinzip wie ein Flugzeug«, beruhigte er Aruula. »Nur ohne künstlichen Horizont und ähnlich verwirrende Instrumente. Eigentlich kinderleicht.«
Der Strahl einer Laser-Phasen-Kanone unterbrach seine Ausführungen. Knisternd zerriss er über ihnen die Luft.
Die Flügelmänner wollten Green Leaders Tod rächen, doch sie waren es nicht gewohnt, auf fliegende Ziele zu feuern. Matt erhöhte sofort die Geschwindigkeit und zog zwischen den beiden Gleitern hindurch.
Fieberhaft überprüfte er die Anzeigen.
Der Höhenmesser zeigte nicht weiter als bis fünfzehn Meter über dem Boden an; die oberen fünf Meter waren bereits rot unterlegt. Normale Flughöhe zehn Meter, damit ließen sich keine allzu tollkühnen Manöver vollführen.
Matt flog Zickzackkurs, um den Geschossen seiner Verfolger zu entkommen. Solange die Flügelmänner sich auf ihn konzentrierten, waren wenigstens die Menschen am Boden nicht in Gefahr. Doch lange konnte er die Hetzjagd nicht unbeschadet überstehen. Ein harter Schlag gegen das Heck belegte, dass sich die Unsterblichen bereits einschossen.
»Die eisernen Männer holen auf«, warnte Aruula.
Matt warf einen Blick über die Schulter.
»Sehr gut. Jetzt habe ich die Kerle genau da, wo ich sie haben will.« Die Barbarin machte ein ungläubiges Gesicht, nickte aber tapfer. Was blieb ihr anderes übrig, als ihrem Gefährten zu vertrauen?
Matt donnerte über die Siedlung hinweg. Die Biisonjäger am Boden feuerten fleißig auf seine Verfolger, konnten aber wenig für ihn ausrichten. Green Two und Green Three saßen ihm weiter dicht im Nacken.
»Halt dich gut fest«, riet er Aruula. »Die Blechheinis sind vielleicht sehr widerstandsfähig, aber von Luftkampf haben die keine Ahnung. Sonst hätten sie Gurte in die Gleiter eingebaut.«
»Was hast du vor?«, fragte Aruula, der Übles schwante.
»Jetzt kommt die erste Lektion jedes Fliegerhandbuchs«, grinste Matt. »Der Immelmann-Turn.«
Ohne weitere Erklärungen setzte er zu einem halben Looping an, der Aruula in den Sitz presste, bis der Gleiter in einer halben Rolle abkippte, die Himmel und Erde wieder ins rechte Lot brachte. Seit den Tagen über Verdun, in denen Max Immelmann dieses Manöver zum ersten Mal in einem Luftkampf vollführte, hatte es schon vielen Piloten zu einem schnellen Richtungswechsel verholfen.
Die Cyborgs waren ebenfalls sehr überrascht, als ihnen Matt innerhalb von Sekunden frontal entgegen flog. Ehe sie ihre Bordkanonen neu ausrichten konnten, strich er schon an Green Two vorbei. Wie ein Ritter der Lüfte, der mit seinem Gegner die Lanzen kreuzt.
Matt verzichtete auf die Bordwaffen, mit denen er nicht vertraut war. Er deutete mit seinem Driller auf den Einarmigen und drückte ab.
Die Einschläge ließen den angeschlagenen Cyborg erbeben, und als eins der Projektile in die offene Schulter drang, war es um ihn geschehen. Ein berstendes Geräusch in Matts Rücken versicherte ihm, dass er es ab jetzt nur noch mit einem Gegner zu tun hatte.
Als er wendete, um es mit Green Three aufzunehmen, konnte er jedoch nur noch dessen Heckturbinen sehen.
Mit Höchstgeschwindigkeit jagte der Unsterbliche davon.
Vom Jagdfieber gepackt wollte Matt die Verfolgung aufnehmen, doch dann gewann seine Vernunft die Überhand. Jetzt, da die Gefahr gebannt war, musste er sich um die Sicherheit von Naoki und Aiko kümmern. Er drosselte die Geschwindigkeit und schwebte zu Boden.
Die automatische Steuerung ließ Green Twos Gleiter ebenfalls sanft aufsetzen. Einige Biisonjäger traten zögernd an das leere Fahrzeug heran, das sie immer noch fürchteten. Naoki und Aiko hatten weniger Berührüngs- ängste. Geschwind
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