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042 - Die Unsterblichen

042 - Die Unsterblichen

Titel: 042 - Die Unsterblichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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aufgebaut, die mit bloßem Auge nicht zu erkennen war.
    Trotz der gebogenen Form wirkte sich der unsichtbare Windschutz aber ungünstig auf das Tempo aus. Matts Gleiter fiel langsam aber sicher zurück, bis Aiko seine Geschwindigkeit anpasste. Ihm und Naoki schien die Kälte nichts auszumachen.
    »Ein Magnetschild«, beantwortete sie Matts unausgesprochene Frage.
    »Die Maschinenfraktion benutzt sie nicht gerne, denn sie fürchtet eine Beeinträchtigung ihrer Gedächtnisspeicher.«
    »Die Eisernen sind also völlig mechanisch?«, erkundigte sich Matt, »während Aiko und du lediglich Cyborgs seid?« Ihm war noch nicht klar, ob er den beiden trauen konnte, auch wenn sie ihn im Kampf gegen die Gleiterstaffel unterstützt hatten.
    »Richtig«, bestätigte Naoki. »Aber wir sollten alle Erklärungen verschieben, bis wir Walker - Green Three - abgefangen haben. Ich habe seine Heckturbine getroffen; wir müssten ihn bald einholen. Er darf nicht vor uns nach Amarillo gelangen, sonst ist es nicht nur um uns, sondern auch um all meine Freunde geschehen.«
    Matt war einverstanden. Was blieb ihm auch anderes übrig?
    Aiko vergrößerte den Seitenabstand und beschleunigte. Trotz der zunehmenden Entfernung wehten einige Sprachfetzen herüber. Ihnen war zu entnehmen, dass sich der Cyborg nach den Fremden erkundigte. Seine Mutter berichtete von dem Zeitsprung, den Matt durchgemacht hatte. Aikos ungläubige Miene sprach Bände.
    Die nächsten Minuten verliefen schweigend. Naokis Scanner zeigte nicht das Geringste an, aber das hatte nichts zu bedeuten. Schließlich konnte sie sich ebenfalls vor ihren Feinden verbergen. So verließ sie sich vor allem auf ihre mechanisch aufgewertete Sehkraft. Matt tat es ihr gleich, obwohl er wusste, dass seine Augen hoffnungslos unterlegen waren.
    Aruula heftete ihren Blick lieber auf die Prärie. Während ihrer Zeit in Sorbans Horde war sie häufig auf der Flucht gewesen. Sie wusste, wie man sich fühlte, wenn die Kraft nicht ausreichte, um den Verfolgern zu entkommen. Entsprechend gut konnte sie sich in Green Three hineindenken.
    Das hüfthohe Gras, das sich links und rechts der Flugbahn erstreckte, bot kaum Deckung.
    Deshalb konzentrierte sie sich auf eine kleine Felsgruppe zwei Kilometer westlich von ihnen. Sie hielt nach etwas Verdächtigem Ausschau, konnte aber weder eine Reflexion noch einen Schatten entdecken, der nicht dorthin gehörte. Für einen genauen Blick waren sie aber auch viel zu weit entfernt.
    Sie tippte Matt auf die Schulter. »Flieg mal da rüber«, forderte sie.
    Der Pilot folgte der Richtung ihrer ausgestreckten Hand und nickte. Das einzig mögliche Versteck im Umkreis von zehn Kilometern war schon einen Umweg wert. Sanft scherte er aus und nahm Kurs auf die Felsen.
    »Was habt ihr vor?«, dröhnte es eine Minute später aus der Konsole. Aiko hatte ihren Alleingang bemerkt.
    Matt tastete an dem Lautsprecher herum, bis er einen Knopf fand, der den Sender aktivierte. Da es nirgendwo ein Mikrofon zu sehen gab, sprach er einfach laut: »Wir sehen uns den Steinhaufen da drüben etwas genauer an.«
    »Wozu?«, bellte Aiko, als ob ihm der Gedanke an ein Versteck völlig fremd wäre. Weder Matt noch Aruula machten sich die Mühe, eine genauere Erklärungen abzugeben. Die Felsgruppe lang bereits vor ihnen. Statt direkt hinüber zu fliegen entschied sich Matt Drax für einen Schlenker, um das Gelände erst einmal zu umrunden.
    Das war sein Glück, denn in der nächsten Sekunde hämmerten zwei grelle Lichtstrahlen zwischen den Steinen hervor. Die Luft neben dem Cockpit wurde glühend heiß, aber Matt tauchte schon hinter einer Felskuppe ab.
    Green Three stieg aus seinem Versteck auf. Diesmal hatte er die Überraschung auf seiner Seite, und er wollte sich das Heft des Handelns nicht aus der Hand nehmen lassen. Mit mechanischer Präzision feuerte er weiter. Napalmgeschosse hagelten in die Tiefe und zerschellten links und rechts des Haken schlagenden Gleiters an den Felsen.
    Flammen leckten in die Höhe, doch Matt besaß genügend Flugerfahrung, um sich nicht irritieren zu lassen. Eiskalt ging er tiefer und fädelte sich in das Labyrinth aus aufragenden Klippen und Sträuchern ein.
    Green Threes Schubprobleme zeigten sich selbst bei niedriger Geschwindigkeit. Ehe er Matts Gleiter neu anvisieren konnte, verschluckten den bereits die aufragenden Granitwände. Er stieg höher, um das Versteckspiel schnell zu beenden, machte sich damit aber zum Ziel für Aikos Geschütze.
    Laserstrahlen

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