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042 - In den Klauen der Knochenmänner

042 - In den Klauen der Knochenmänner

Titel: 042 - In den Klauen der Knochenmänner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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hatte, ohne es zu ahnen, konnte er dessen Niederlage mit zwei Eispfeilen einleiten.
    Über meinen Nacken lief ein eiskaltes Prickeln, als ich mir einbildete, der Shlaak würde sich hinter mir befinden. Meine Finger schlossen sich fester um den Ebenholzschaft der magischen Streitaxt, und dann wirbelte ich blitzschnell herum…
    ***
    Eigentlich waren sie in Londons Unterwelt kleine Lichter, aber ihr übersteigertes Selbstbewußtsein ließ sie glauben, sie wären etwas Besonderes. Da sie beide noch jung – erst zwanzig – waren, meinten sie, noch eine großartige Karriere vor sich zu haben.
    »Wer ganz hoch hinauf will, muß von sich reden machen«, behauptete Mark Falprin erst neulich. »Es ist wie bei ‘nem Schauspieler. Man muß dich kennen, verstehst du? Wenn du erstmal in aller Munde bist, hast du so gut wie ausgesorgt.«
    Diese Meinung teilte sein Freund und Komplize Wayne Rüssel nur bedingt. Er war der Ansicht, daß es nicht genügte, in der Unterwelt ständig aufzufallen, denn diese Art von Reklame kam auch der Polizei zu Ohren.
    Russels Erkenntnis war ein Spruch, den es schon lange vor seiner Zeit gegeben hatte und der immer Gültigkeit haben würde: Geld regiert die Welt.
    Deshalb vertrat er die Meinung: »Wenn du ganz nach oben willst, mußt du dir eine finanziell solide Basis schaffen. Ein armes Schwein kann sich nicht lange oben halten. Sobald der Untergrund nachgibt, das morsche Fundament, stürzt der Typ ab. Aus diesem Grund ist es wichtig, Geld anzuhäufen. Man muß es zusammenhalten, nicht verjubeln mit den leichtsinnigen Weibern. Auftürmen muß man es, und auf diesem Turm wächst du langsam, aber stetig nach oben.«
    Daran arbeiteten Falprin und Rüssel zur Zeit.
    Sie waren sehr emsig und ließen keine Gelegenheit aus, zu stehlen, zu rauben oder zu plündern. Sie achteten dabei peinlich auf zwei Dinge: auf die Polizei und auf die Mafia, die nicht nur in Italien oder Amerika, sondern auch in England vertreten war.
    Wer der Mafia in die Quere kam, wurde nicht alt, und wer sich von den Bullen erwischen ließ, erfreute sich nicht länger seiner Freiheit. Geschickt lavierend, hatten die beiden Ganoven bisher alle Schwierigkeiten gemeistert, und es war deshalb nicht weiter verwunderlich, daß sie sich zu Großem berufen fühlten.
    Noch mußten sie alles selbst erledigen, doch sie träumten bereits davon, andere für sich arbeiten zu lassen.
    »Dann brauchen wir uns nicht mehr die Finger dreckig zu machen«, schwärmte Falprin von der Zukunft. »Wir brauchen nur noch für gute Geschäftsverbindungen zu sorgen und darauf zu achten, daß die Typen, die für uns jobben, nicht in die eigene Tasche arbeiten.«
    »In zehn Jahren zählen wir zur Spitze, Mark«, behauptete Wayne Rüssel. »Du kannst mich beim Wort nehmen.«
    Aber das war für die beiden Verbrecher noch Zukunftsmusik. Die Dinger, die sie heute drehten, wirbelten noch nicht viel Staub auf und brachten auch noch nicht das große Geld ein, aber das würde sich ändern.
    Kleinvieh macht auch Mist, nach dieser Devise hatten sie in der vergangenen Woche in Soho einige alte Frauen überfallen und ihnen die Handtaschen weggenommen.
    Zwischendurch brachen sie in ein Elektrogeschäft ein und stahlen Fernsehapparate, Videogeräte und was sich sonst noch in der Eile abschleppen ließ.
    Heute abend hatten sie einen Kastenwagen geklaut, den sie mit Alteisen zu beladen beabsichtigten. Mark Falprin hatte einen Händler ausfindig gemacht, der keine Fragen stellen würde und einen anständigen Kilopreis zu zahlen bereit war.
    Alteisen gab es auf dem Werftgelände an der Themse in rauhen Mengen, und Wayne Rüssel hatte erst kürzlich beobachtet, daß man wertlos gewordene Boote auseinanderschnitt und die Teile für den Abtransport in eine Eisengießerei bereitlegte.
    »Ist das ein Kundendienst?« fragte Rüssel seinen Freund. »Sie schlichten die Platten fein säuberlich für uns auf. Wir brauchen sie nur noch aufzuladen und abzutransportieren.«
    »Es gibt eben doch noch nette Menschen auf dieser Welt«, erwiderte Falprin grinsend. »Wann steigen wir ein ins Alteisengeschäft?«
    »Da man nichts auf morgen verschieben soll, was man heute schon besorgen kann…«
    »Heute? Warum nicht?«
    »Ja, warum nicht? Wer beschafft einen Wagen?« fragte Rüssel.
    »Laß nur, Kumpel, das mach’ ich schon. Ich weiß, wo ich das passende Fahrzeug herkriege. Wann treffen wir uns?«
    »Zweiundzwanzig Uhr?«
    »Ist mir recht, ich hole dich ab«, sagte Falprin.
    »Mit dem geklauten

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