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042 - Invasion der Käfer

042 - Invasion der Käfer

Titel: 042 - Invasion der Käfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter T. Lawrence
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man, wenn einem übel wird, wenn man nach Luft schnappt, weil die Lungen nach Sauerstoff verlangen.
    Harry sieht mich an, fragend. Er spricht kein Wort, denn es gibt nichts zu sagen. Ich nicke ihm zu, deute auf die Brust des Toten. Er preßt beide Hände fest dagegen, und sie gibt nach, wie ein aufgeblasener Ball, der irgendwo ein Loch hat. In der Maschine nach Kairo hatten wir es festgestellt. Die Leute, die durch die Berührung eines Käfers starben, waren innen hohl. Die Eingeweide fehlten, die inneren Organe. Es gab nichts mehr. Nur noch die Hülle Mensch.
    Und bei diesem Araber hier war es genauso. Als ihn der neugeborene Käfer verlassen hatte, gab es nichts mehr im Inneren des Körpers. Die Larve hatte sich satt gefressen.
    Harry kommt wieder in die Höhe.
    „Wir sind auf dem richtigen Weg zum Grab“, sagt er sarkastisch. „Aber jetzt müssen wir die Augen überall haben. Mir scheint, hier gibt es bösartige Mistkäfer!“
    Nach fünf Minuten stehen wir vor der Leiter, die einige Meter tief in eine freigeschaufelte Grube führt. Am Rand befindet sich eine Steinwand mit einer offenen Tür.
    „Professor Newman!“ Ich schreie aus Leibeskräften, bekomme aber keine Antwort. Minuten später stehe ich vor der offenen Steintür, starre in die schwarze Finsternis eines Ganges. Wir stehen still, lauschen. Kein Geräusch dringt aus dem Inneren. Harry holt tief Luft.
    „Professor!“ brüllt er dann. „Besuch für Sie!“ -Nichts. Stille.
    „Professor Newman! So antworten Sie doch!“
    Keine Antwort. Harry blickt mich zweifelnd an.
    „Vielleicht ist er gar nicht hier, Ray …“
    „Wir werden uns überzeugen.“ Ich blicke mich suchend um. In der Nähe der Leiter steht eine große Kiste. Wir gehen hinüber, klappen den Deckel auf. Fotoapparate, Lampen, Scheinwerfer, Werkzeug. Wir nehmen zwei Handlampen, leuchten in den Gang hinein. Die Wände sind mit Schriftzeichen, Bildern und Hieroglyphen übersät. Zentimeterhoher Staub bedeckt den Boden am Anfang des Ganges.
    Ich ziehe die Strahlenpistole aus dem Hosenbund, entsichere sie. Erregung packt mich, Jagdfieber. Wo wird uns der Gang hinführen?
     

     
    Einmal hatte er für ein paar Minuten die Lampe ausgemacht. Doch die Angst hatte sich wie ein bleierner Mantel um seine Brust gelegt, ihn zu erdrücken versucht. Tödlich kroch die Dunkelheit über seine Schuhe, die Beine hinauf, legte sich kalt und erbarmungslos wie eine Schlange um seinen Hals.
    Der Professor knipste die Lampe wieder an. Die Batterie würde noch für geraume Zeit Energie hergeben. Obwohl er nun schon seit über zwei Stunden auf Hamza wartete, wurde der Lichtschein noch nicht trüb. Wo der Araber nur blieb! Die Männer müßten doch längst zurück sein.
    Die Augen! Diese verdammten Augen starrten ihn an, als wäre Leben in ihnen. Bösartiges, überlegenes Leben! Wer diesen Käfer geschaffen hatte, der mußte mit dem Teufel auf gutem Fuß gestanden haben. Eine seltsame Kraft ging von diesen Augen aus. Ein Blick, der aus einem tiefgründigen See zu kommen schien, der einen magisch anzog, faszinierte. Augen, in denen Gemeinheit lag. Aber eine Gemeinheit, die lockte, ansteckte.
    Du mußt dich auf andere Gedanken bringen, befahl er sich. Er wollte fortschauen von diesen glitzernden, lockenden Augen, aber eine seltsame Schwäche überkam ihn plötzlich. Starr sah er dem goldenen Riesenkäfer in die Pupillen, unfähig, den Kopf abzuwenden.
    Er stand einfach da. Still, gelähmt. Dann sah er die Bewegung. Angst schäumte in ihm hoch, aber nur für einen Sekundenbruchteil, dann war es vorüber. Gefühllos wie ein Roboter sah er dem kriechenden Ungetüm entgegen, blickte ihm in die schillernden, lebenden Augen, lauschte dem Scharren, als es über den Boden auf ihn zukroch. Ihm war plötzlich kalt, ein übler, fauliger Geruch stieg ihm in die Nase.
    Die Augen kamen näher, blitzten ihn tückisch an. Er spürte einen Luftzug hinter sich, wußte, daß sich die Tür geöffnet hatte, ohne daß Hamza etwas damit zu tun hatte. Hamza war tot. Der Herr hatte ihn getötet. Es war gut, daß Hamza tot war.
    Hamza ist tot …? Wie ein Blitz zuckte diese Erkenntnis durch seinen Kopf, verwirrte ihn für einen winzigen Augenblick. Dann waren da wieder die Augen, diese schönen, wunderschönen klaren Augen, die den Himmel wiederzuspiegeln schienen.
    „Hörst du mich, Sklave …?“
    Natürlich hörte er den Herrn. Newman verbeugte sich leicht, lächelte die Augen an.
    „Ja, Herr …“ Diese Unterwürfigkeit in der

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