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042 - Invasion der Käfer

042 - Invasion der Käfer

Titel: 042 - Invasion der Käfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter T. Lawrence
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ein.
    „Hamza?“ fragte ich zurück. „Wer ist das? Ein Araber?“
    „Ja, ein Ägypter. Mein Vorarbeiter. Er wollte mit den Männern das Dieselaggregat heranschaffen, damit wir Lampen in den Gängen anbringen können.“
    Harry sah den alten Mann ernst an
    „Ich fürchte, Ihr Vorarbeiter ist tot, Professor. Wir fanden auf dem Pfad in der Nähe des Motors eine Leiche.“
    „Aber die anderen Männer? Wo sind die? Und Hamza - tot …?“ Newman blickte verwirrt zu dem Pfad hinüber, der sich zwischen den Hügeln entlang schlängelte. „Natürlich ist er tot“, sagte er dann mit brüchiger Stimme. „Entschuldigen Sie, Gentlemen, mit mir ist irgend etwas nicht in Ordnung.“
    „Ist Ihnen übel?“
    Der Professor schüttelte den Kopf.
    „Nein, aber ich kann nicht beschreiben, was es ist. Fast kommt es mir vor, als wäre für einige Zeit der Faden im Gehirn gerissen. Ich muß ja fast sechs Stunden eingesperrt gewesen sein.“
    „Haben Sie einen großen, dicken Skarabäus gesehen? Kein Bildnis, wie es viele im Gang gibt, sondern einen lebenden?“
    „Hm, warten Sie - ja, ich erinnere mich! Gleich, als wir die erste Tür zum Vordergang öffneten, krabbelte ein dicker Käfer heraus. Ich wunderte mich noch über diesen Zufall …“
    „Zufall ist gut“, sagte Harry rauh. „Wenn das ein Zufall war, dann ist der Tod Ihres Vorarbeiters auch einer! Der Käfer sprang diesen Hamza an, habe ich recht?“
    Newman nickte verblüfft.
    „Ja, aber woher wissen Sie …?“
    Ich griff in die Brusttasche, zog meinen ‚heiligen’ Brief und Pfortenöffner hervor. Er las ihn sorgfältig und gab ihn mir dann zurück.
    „Parapsychologie …“, murmelte er. „Himmel, Sie glauben doch nicht an Pharaonen-Flüche und solchen Nonsens?“
    Ich dachte an Cathy Wilds und den Captain der Kairoer Maschine. Ichdachte an Kara Thandi und Hamza, der irgendwo da oben auf dem Pfad lag und kein Inneres mehr hatte.
    „Doch“, antwortete ich leise. „Ich glaube an solch einen Nonsens, Professor Newman …“
     

     

TAGEBUCHEINTRAGUNG 6. Mai 72 -Linda Shaw
    Ich weiß nicht, was mit mir ist. Den ganzen Tag habe ich verschlafen, und nun fühle ich mich ausgelaugt und erschöpft. Vielleicht habe ich zuviel geschlafen. Davon soll man ja auch müde werden.
    Eben hat das Telefon geklingelt. Ein Mann vom Ministerium sagte mir, daß der Doc ihn gebeten hat, mich anzurufen, sollte es etwas neues geben. Der Mann nannte mir eine Adresse. Es handele sich dabei um eine junge Frau, deren verstorbener Vater einen Geheimzugang zur Grabkammer des Teuchma-Che gefunden habe … Die Frau wohnt in der Altstadt in Kairo. Sie heißt Wizza Dhan und soll um die dreißig sein, wie mir der Mann vom Ministerium mitteilte.
     

     
    Der Taxifahrer setzte Linda an einem Marktplatz ab und zeigte mit rudernden Armen, wie sie von hier aus weiterzugehen hatte. Obwohl die Hitze sie fast umbrachte, ging sie rasch und mit weitausholenden Schritten. Dann lag der Marktplatz hinter ihr, das Geplapper der Händler wurde leiser, das Gackern der Hühner und die gurgelnden Geräusche der Kamele blieben zurück.
    Eine stille, düstere Straße - ein Gäßchen, so eng, daß kaum ein Sonnenstrahl hineinfand. Linda ging jetzt langsam, sah die Fronten der baufälligen Häuschen ab. Keine Nummern, keine Namensschilder - nichts.
    Sie klopfte an eine Tür. Schlurfende Schritte. Ein fetter, verschlagen aussehender Ägypter erschien in der Tür, blinzelte sie gierig an.
    „Wizza Dhan …?“ erkundigte Linda sich.
    Hinter dem Dicken tauchte plötzlich eine Frau auf. Sie war alt, Hunderte von Runzeln und Falten überdeckten ihr Gesicht. Der Dicke sagte etwas zu ihr, und als der Name Wizza Dhan fiel, erbleichte die Alte, ein Schwall wirrer Worte kam über ihre Lippen. Dann zog sie sich hastig zurück.
    Der Fette trat auf die Straße, berührte sie dabei an der Brust. Schlechter, übelriechender Atem schlug ihr ins Gesicht, als er auf eine kleine Hütte zeigte, vier Häuser weiter die Straße entlang und auf der linken Seite. Sie nickte ihm einen Dank zu, ging weiter.
    Sie spürte, daß er ihr nachstarrte, aber sie drehte sich nicht um, ging mit festen Schritten durch die ’holprige Gasse. Schließlich hatte sie das Haus erreicht. Sie klopfte, wartete eine Weile, und als niemand öffnete, klopfte sie wieder.
    Nichts. Sie drückte gegen die Tür. Sie war unverschlossen, öffnete sich schwer und knarrend nach innen. Der Geruch von Fäulnis kroch ihr in die Nase, der Flur war düster. Am Ende der

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