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0420 - Der Magier von Lyon

0420 - Der Magier von Lyon

Titel: 0420 - Der Magier von Lyon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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rufen und einzusetzen, wenn Thibaut ihn jetzt angreifen sollte.
    Aber Thibaut trat nur einen Schritt zurück. Er lachte unecht. »Was reden Sie da für einen Blödsinn? Block? Ich soll Ihnen einen Block verpaßt haben? Sie sind ja verrückt, Zamorra, nicht nur ein Narr. Und wer, bitte, soll Roquet sein? Diesen Namen habe ich noch nie gehört!«
    »Dasselbe sagte umgekehrt auch Roquet, aber er wurde auf dieselbe Weise behandelt wie Henri Vaultier, Valerie Magnon und ich selbst. Und vielleicht noch ein paar andere!«
    »Killer auf Abruf… Sie spinnen ja wirklich, Zamorra. Wie sollte das denn funktionieren? Wissen Sie was? Vergessen Sie ihre Traum-Produkte, kehren Sie in Ihr Château zurück und lassen Sie sich nicht mehr hier sehen. Tauchen Sie noch einmal auf meinem Grund und Boden auf, werde ich Sie von der Polizei entfernen lassen. Und noch etwas, ehe Thierry die Haustür hinter ihnen schließt: für die Kristallkugel, die Sie mir eben im Altarraum durch Ihre Berührung unbrauchbar gemacht haben, dürfen Sie sich auf eine nicht gerade niedrige Rechnung freuen. Denn die Kugel kann ich jetzt wegwerfen… die Linien sind so zerstört, daß ich sie beim besten Willen nicht mehr werde richten können. Thierry, am besten geben Sie Zamorra die Kugel gleich mit. Ich kann nichts mehr damit anfangen, und wenn er sie schon bezahlen muß, kann er sie auch haben. Schließlich bin ich kein Betrüger, der sich an anderen materiell bereichern will!«
    Zamorra starrte ihn an. Er war da anderer Ansicht. Aber reagierte so ein Schwarzmagier, der seinen Gegenspieler durchschaut hatte? Hätte Thibaut Zamorra nicht angreifen sollen? Statt dessen schickte er ihn nur einfach fort! Da stimmte doch etwas nicht. Oder handelte es sich wieder nur um einen Trick?
    Zamorra zuckte mit den Schultern und wandte sich zur Tür. Sein Blick streifte die beiden Mädchen, die gar nicht mehr so freundlich wirkten wie bei seinem Kommen. Ablehnend starrten sie ihn an, als wollten sie ihn mit dem Bösen Blick verhexen.
    Und im nächsten Augenblick war alles anders.
    ***
    Thibaut kniete und richtete sich gerade wieder auf. Zamorra lag in der entgegengesetzen Ecke des Raumes auf dem Boden, und sein Kopf schmerzte, als habe er mindestens zwei stahlharte Fäuste stoppen müssen. Halb über ihm stand Thierry, der ihn grimmig anstarrte.
    Filmriß!
    Zwischen Zamorras Versuch, das Zimmer zu verlassen, und der jetzigen Situation fehlte doch etwas!
    Thibaut hatte sich jetzt erhoben. Er bückte sich einmal kurz und nahm etwas auf. Zamorra sah, daß der Magier eine Luger-Pistole am Lauf gefaßt hielt und sie jetzt auf den niedrigen Rundtisch warf.
    Thierry trat zurück und entspannte sich, als er sah, daß Zamorra nicht angriff.
    »Killer auf Abruf, wie?« sagte Thibaut düster. »Was Sie für ein Killer sind, haben Sie mir gerade eindrucksvoll demonstriert. Und jetzt raus, oder ich rufe doch die Polizei!«
    Da begriff Zamorra, daß er gerade selbst Opfer der magischen Behandlung geworden war. Das, was er gefürchtet hatte, seit er davon wußte, war eingetreten. Er hatte versucht, auf jemanden zu schießen. Aber auf wen?
    Auf Thibaut?
    Die beiden Mädchen waren auch noch da und unverletzt. Aber jetzt zeigten ihre Gesichter Erschrecken, und auf eine schnelle Bewegung Thibauts verließen sie beide das Zimmer.
    Wahrscheinlich hatte es keinen Zweck, Thibaut darauf hinzuweisen, daß Zamorra nicht aus eigenem Antrieb gehandelt hatte. Der Magier würde ihm nicht einmal zuhören.
    »Verschwinden Sie schon, oder ich prügele Sie zur Tür hinaus, Sie Banause!« zischte Thierry ihm zu. Zamorra zuckte mit den Schultern, warf noch einen Blick auf die Luger und ging.
    Er wußte nicht einmal, ob er abgedrückt hatte, oder ob Thierry noch rechtzeitig eingegriffen hatte!
    Thierry blieb dicht hinter ihm, bis Zamorra den BMW erreicht hatte. Der Parapsychologe stieg ein, startete und jagte den Wagen dann über den schmalen Weg zum äußeren Tor. Das stand bereits offen, und kaum war er hindurch und an der Straße, als es sich auch schon wieder ferngesteuert schloß.
    Er stoppte den Wagen und schaltete den Motor ab.
    Eines war ihm jetzt klar: Thibaut war nicht derjenige, der aus Menschen Killer machte. Welchen Grund sollte er haben, Zamorra auf sich selbst losgehen zu lassen? Und nur um Zamorra zu verunsichern, könnte er es auch nicht getan haben, denn wenn er für die Blockierung verantwortlich gewesen wäre, hätte er auch wissen müssen, daß Zamorra sich anschließend an nichts erinnern

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