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0420 - Der Magier von Lyon

0420 - Der Magier von Lyon

Titel: 0420 - Der Magier von Lyon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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geschehen sein konnte.
    Zamorra preßte die Lippen zusammen. Rätselhaft war für ihn auch, weshalb das Amulett Teri zwar mit dem grünen Leuchtschirm umgeben hatte, nicht aber ihre Erstarrung verhinderte. War der Angriff selbst für dieses Wunderwerkzeug aus Merlins Zauberwerkstatt zu schnell gekommen?
    Er folgte der Spur weiter.
    In der Umzäumung gab es ein Tor. Es war nicht verschlossen, und Zamorra benutzte es, wie es vor ihm die beiden Mädchen mit der Druidin benutzt hatten. Sie hatten Teri zum Haus getragen und es durch einen Seiteneingang betreten, der direkt in den Keller hinab führte.
    Von hier ab wurde Zamorra noch vorsichtiger. Seit er das Haus wieder betreten hatte, befand er sich in größter Gefahr, angegriffen zu werden oder wieder die Kontrolle über sich zu verlieren. Hinzu kam, daß er sich hier unten nicht auskannte. Man hatte ihm nur den Weg gezeigt, der in den Altarraum und vorher in die Umkleidekammer führte, mehr nicht. Alles andere war für ihn Neuland, und das Haus sah so aus, als hätte man ein wahres Labyrinth von Gängen und Räumen im Keller eingerichtet.
    Vorsichtig tastete er sich voran.
    Licht brauchte er nicht. Das Amulett zeigte ihm den Weg, den er sich nur noch entlang zu tasten brauchte. Plötzlich erkannte er seine Umgebung wieder. Er befand sich in dem Gang, der zum Altarraum führte. Geradeaus war der Umkleideraum, und rechts ging es die Treppe hinauf nach oben ins Erdgeschoß.
    Der Parapsychologe nagte an seiner Unterlippe. Er lauschte, konnte aber nichts hören.
    Totenstille im Haus…
    Die Umkleidekammer interessierte ihn nicht. Mehr dafür der Altarraum. Als er ihn betrat, war der große Raum hell erleuchtet. An der Decke brannten Neonröhren, die kaltes Licht verstrahlten und jede Einzelheit deutlich erkennbar machten. Jetzt sah Zamorra, daß die Wandbehänge tatsächlich nur bedruckt waren. Er ging bis zum Altar. Die Kristallkugel lag immer noch auf dem Samttuch. Thierry hatte sie ihm doch nicht mitgegeben, entgegen der Anweisung des Magiers.
    Im Licht betrachtete Zamorra sie. Er betrachtete auch den Altar und zog das Samttuch weg. Darunter gab es keine elektrischen Leitungen oder Kontakte, und im Innern der Kugel auch keine Pole, die Blitze verstrahlen konnten. Hier mußte doch Magie am Werk sein, die Zamorra nicht gespürt hatte.
    Oder Illusion… Hypnose… hatte er sich vielleicht nur eingebildet, die Blitze zu sehen?
    In dem anderen Punkt behielt er recht: ein raffiniertes Spiegel- und Lichtsystem gaukelte das Erscheinen aus dem Nichts und das Schweben von Personen vor. Weder die Mädchen noch Thibaut selbst hatten sich in unmittelbarer Nähe des Altars befunden.
    Zamorra grinste.
    Thibaut schien Magie und Tricks perfekt miteinander verflechten zu können.
    Hinter einer schmalen Tür befand sich eine Art Vorbereitungsraum. Hier lag das silberne Gewand des Magiers, und hier waren auch die Farben, mit denen die Mädchen sich bemalt hatten. Eine Duschkabine, die vor kurzem erst benutzt worden war, sorgte für die ›Demaskierung‹ der Bemalten.
    Damit war geklärt, was hier in Sachen Ritual lief, aber wo befand sich Teri? Das Amulett zeigte Zamorra keine Spur mehr.
    Der ahnte plötzlich, nicht mehr allein hier unten zu sein. Blitzschnell fuhr er auf dem Absatz herum und stand Thibaut gegenüber.
    Der Magier hob seine leeren Hände leicht an.
    »Ich wußte, daß Sie wiederkommen würden, trotz meiner Ankündigung, Sie dann von der Polizei aus dem Haus schaffen zu lassen«, sagte er leise. »Sie sind ein Jäger. Sie sind kurz vor Ihrem Ziel.«
    Zamorra nickte.
    »Ja, Thibaut«, sagte er. »Ich stehe unmittelbar davor. Was haben Sie mit der Druidin angestellt? Sie… oder Ihre Helfer?«
    »Ich? Mit der Druidin…?« Plötzlich wirkte Thibaut geistesabwesend. »Ich weiß nicht… Druidin… nein. Roquet.«
    Zamorra starrte ihn wie elektrisiert an. »Was ist mit Roquet? Sie kennen ihn also doch? Warum haben Sie dann vorhin gelogen?«
    »Ich lüge nicht«, flüsterte Thibaut. »Ich sehe… jetzt etwas. Es wird deutlicher. Ich bin nicht sicher, aber ich glaube… nicht ich kenne Roquet, und er mich auch nicht. Aber er kennt Thierry…«
    ***
    »Thierry…«, murmelte Zamorra. »Thierry…«
    Er war der Unheimliche, der mit seinem Para-Können Menschen zu Killern auf Abruf machte, die sich dann an nichts mehr erinnern konnten!
    In seiner zeitweiligen Hellsichtigkeit hatte Thibaut erkannt, daß Thierry, der oft seine eigenen Wege ging, mit Roquet zusammengekommen war. Es

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