0421 - Ein Gangster will New York beherrschen
wird. Dabei schnappen wir ihn.«
»Das sagst du so einfach«, brummte Phil. »Deine Nerven möchte ich haben.«
Ich warf einen Geldschein auf den Tisch und erhob mich.
»Gehen wir! Sonst kriegen wir doch noch vergifteten Champagner. Außerdem habe ich das sichere Gefühl, unser Freund Adams hat für den Heimweg etwas Hässliches ausgebrütet. Diese Burschen glauben noch an die Strategie der Abschreckung.«
Dass ich mich nicht getäuscht hatte, merkte ich, als wir das Lokal verlassen hatten. Draußen hatte inzwischen leichter Regen eingesetzt; das Pflaster glänzte im trüben Schein der Neonlampen. Um zur Straße zu gelangen, mussten wir durch eine schmale Gasse zwischen zwei Häuserblocks gehen, der teilweise überdacht war.
Hier kamen sie uns entgegen.
***
Es waren fünf Mann. Ich erkannte den Gorilla mit den ausgebeulten Jackentaschen wieder und den Kellner, der uns bedient hatte. Die anderen kannte ich nicht. Es waren aber typische Figuren, wie sie in der Leibwache eines Gangsterbosses zu finden sind.
Sie gingen nebeneinander und füllten die schmale Gasse vollständig aus. Ihre Gesichter, von Hüten beschattet, waren kaum zu erkennen, aber ich spürte den harten, unerbittlichen Ausdruck, der darauf lag. Langsam, unaufhaltsam kamen sie auf uns zu.
»Junge, Junge«, murmelte Phil, »dieser Adams scheint ja wirklich sauer zu sein.«
»Übernimm du die beiden rechten«, sagte ich leise. »Unser Vorteil ist, dass der Raum so eng ist. Immer den Rücken zur Wand halten. Achte auf den Kleinen. Der sieht nach Messerstecher aus.«
»Aye, aye, Sir«, grinste Phil. »Wenn die wüssten, dass ich früher mal…«
Die Schläger hatten sich inzwischen auf fünf Yards an uns herangeschoben. Wir blieben stehen, bauten uns so auf, dass reichlich Zwischenraum in der Mitte blieb.
Die Gangster fühlten sich ihrer Sache offenbar völlig sicher. Ohne ein Wort gingen sie zum Angriff über.
Ich hatte mich ganz auf den linken Flügelmann konzentriert, einen kleinen pockennarbigen Burschen. Während sich zwei Mann auf mich stürzten, hielt er sich im Hintergrund. Mir schien er genau der Typ zu sein, der abwartete, bis der Gegner k. o. ist, um dann die Absätze zu gebrauchen. Dem wollte ich Vorbeugen.
Ich stieß mich von der Wand ab, brach zwischen den beiden durch und rammte ihm meine Faust unter das Kinn. Als er fiel, setzte ich einen linken Haken hinterher, der die Wirkung hundertprozentig machte. Ohne einen Laut ging er zu Boden und rührte sich nicht mehr.
Ich wirbelte herum, stellte mich gegen die Wand und hielt dem anstürmenden Angreifer die Faust entgegen. Der Mann schrie auf, als er mit dem Nasenbein dagegen prallte.
Von rechts kam ein dumpfes Klatschen und ein Aufstöhnen. Dort war Phil in Aktion. Ich hatte keine Zeit, mich darum zu kümmern, denn jetzt kam ein Dampfhammer. Der Gorilla persönlich schaltete sich ein. Ich wich dem Schlag aus, konnte jedoch nicht verhindern, dass ich an der Schläfe gestreift wurde. Es war, als hätte ein Pferd ausgetreten. Ich kam ins Schwanken und entging so dem nächsten Schwinger. Jetzt griff auch der andere wieder ein, und zunächst behinderten sich die beiden.
Diese Chance nutzte ich. Es gelang mir, ein paar Beine zu fassen, und mit einem Ruck riss ich sie weg. Der Mann kippte um, und sein Kopf schlug gegen die Mauer. Ohne einen Laut ging er zu Boden.
In diesem Augenblick erhielt ich einen Schlag in den Nacken, der mich vorwärts warf. Ich kam wieder hoch und lief in einen Haken. Der Gorilla war in Hochform und dabei unglaublich schnell. Dem nächsten Hieb konnte ich ausweichen und konterte dann mit einem genau platzierten Schlag.
Was jeden anderen Mann gefällt hätte; blieb hier ohne Wirkung. Ich bekam wieder einen Streifschuss an die Schläfe, wirbelte herum, riss mich zusammen und setzte ihm eins auf die Nase. Er reagierte überhaupt nicht. Allmählich wurde es mir unheimlich. Wie war der Bursche kleinzukriegen? Er wirkte noch so frisch wie ein eben losgelassener Kampfstier.
Ich versuchte, meine bessere Technik auszuspielen und bearbeitete ihn mit kurzen, trockenen Haken, ohne einen nennenswerten Erfolg zu erzielen. Meine Bewegungen verlangsamten sich. Jetzt sah er seine Chance. Unaufhaltsam drang er auf mich ein. Während er ausholte, traf ich ihn zweimal mit voller Wucht, ohne dass er reagierte.
Dann schoss seine Rechte nach vorn. Hätte er getroffen, wäre der Kampf aus gewesen. Aber ich hatte mich auf diesen Schlag konzentriert, ihn erwartet, und ich wich im
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