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0421 - Ein Gangster will New York beherrschen

0421 - Ein Gangster will New York beherrschen

Titel: 0421 - Ein Gangster will New York beherrschen Kostenlos Bücher Online Lesen
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zweimal Nein 'gesagt«, knurrte Phil. »Für was halten Sie mich? Für einen Papagei? Wie oft soll ich es wiederholen?«
    Ich bremste ihn. »Warum sollen wir den Tisch wechseln?«
    »Unser bester Stammgast pflegt immer hier zu sitzen. Wir riskieren, ihn zu verlieren, wenn er seinen Platz besetzt findet. Haben Sie doch Verständnis für meine Lage!«
    »Wir können warten, bis er kommt.«
    »Nein, dann wäre es zu spät.«
    Ich überlegte. Warum wollten sie uns unbedingt an einen anderen Tisch haben? Es gab nur ein Mittel, das herauszufinden. Wir gingen auf seinen Vorschlag ein.
    Ich erhob mich. »Einverstanden.«
    Phil fuhr auf. »Du wirst doch nicht…«
    »Phil, alter Knabe«, sagte ich sanft. Er kam sofort mit. Als er an dem Gorilla vorbeiging, sagte er; »Sie sollten nicht so großkalibrige Waffen in die Taschen stecken. Das verbeult den Anzug und verdirbt die Figur!«
    Der Mann grunzte und sah ihn hasserfüllt an. Es war unschwer zu erraten, was er am liebsten getan hätte.
    Unser neuer Tisch lag in einer Nische, dicht neben der Bühne. Vom eigentlichen Lokal waren wir durch eine halbhohe Barriere getrennt.
    »Hübsch«, sagte Phil und sah sich um, »scheint ’ne Art Prominentenplatz zu sein. Ich bin neugierig, wie sie es machen wollen. Vielleicht ist der Champagner vergiftet. Oder ob sie die klassische Methode mit der Maschinenpistole wählen?«
    »Kommt darauf an, was Charles Adams für ein Typ ist«, sagte ich und gab Phil ein Zeichen. Die Kerze auf dem Tisch hatte meine Aufmerksamkeit erweckt. Sie steckte in einer Flasche, die mit Tropfresten von Wachs überzogen war. Auffällig war, dass die Kerze mindestens doppelt so dick war wie die an den anderen Tischen.
    Ich versuchte, die Flasche anzuheben, aber sie war fest mit der Tischplatte verbunden. Phil stieß einen leisen Pfiff aus und brachte sein Taschenmesser zum Vorschein. Er begann, die Kerze durchzuschneiden, stieß aber bald auf Widerstand.
    Jetzt war der Fall klar. Rasch hatten wir das Wachs beseitigt und das stabförmige Mikrofon freigelegt, das darunter verborgen war.
    Wir sahen uns an. Das oder eine Handgranate, das waren die beiden Möglichkeiten gewesen. Ich musste gestehen, dass mir diese Lösung sympathischer war. Unser Eindruck vom Fremont Adonis Klub reichte jetzt aus. Es war an der Zeit, eine offene Aussprache herbeizuführen.
    Ich klopfte mehrmals hart mit dem Knöchel gegen das hochempfindliche Mikrofon. Vermutlich hörte sich das in den Kopfhörern wie der Abschuss einer Kanone an. Ich beugte mich vor und sagte: »Charles Adams, Ihr Trick mit dem Mikrofon ist etwas, das schon zu Al Capones Zeiten in der Mottenkiste war. Heute gibt es bessere technische Mittel. Ich schlage vor, Sie kommen zu uns, und wir unterhalten uns in Ruhe!« Ich machte eine kleine Pause, fuhr fort: »Sie können natürlich darauf verzichten. Dann kommen wir zu Ihnen. Ich verspreche Ihnen, dass Ihnen das nicht den geringsten Spaß machen wird. Und darauf legen Sie doch Wert wie ich nach all den Späßen heute Abend vermuten möchte. Also überlegen Sie es sich.«
    Ich sah auf die Uhr. Der Sekundenzeiger wanderte einmal herum und noch ein halbes Mal. Dann stand Charles Adams vor mir. Groß, hager, mit einem Gesicht wie ein Totenkopf.
    »Hallo, Agent Cotton«, sagte er schleppend.
    Für einen Augenblick sah ich im Hintergrund Laurie de Mille.
    Ihr Gesicht war weiß wie eine Wand.
    ***
    »Sie wollen mich sprechen«, sagte der Barbesitzer.
    Ich wies auf das Mikrofon.
    »Hübsch eingerichtet, Ihr Lokal. Ich bin gespannt, was man bei einer Razzia noch alles finden würde.«
    »Soll das eine Drohung sein?«
    »Lieber Freund«, mischte Phil sich ein, »nennen Sie mir den anständigen Kneipenbesitzer, der eine Razzia als Drohung empfindet. Das tun nur Leute, die etwas auf dem Kerbholz haben.«
    Adams sagte steif: »Dieses Mikrofon stammt von meinem Vorgänger. Ich habe es erst vorhin entdeckt und hatte es natürlich sofort entfernt. Das kann ich beweisen.«
    »Darauf scheinen Sie Wert zu legen.«
    »Was wollen Sie, Cotton?«, knurrte er. Seine Stimme klang wie Schmirgelpapier auf einer Feile.
    »Sie sind Eigner einer Jacht, Adams. Ihnen gehört die Pilgrim of Salem.«
    »Sie gehört mir. Aber das Boot ist mir gestern Nacht gestohlen worden.«
    Ich warf Phil einen raschen Blick zu.
    »Seltsamer Zufall«, sagte ich langsam.
    »Finden Sie? Ich sehe das anders. Ein paar Gangster haben meine Jacht gestohlen, zu irgendwelchen dunklen Zwecken missbraucht und anschließend in die

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