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0421 - Ein Gangster will New York beherrschen

0421 - Ein Gangster will New York beherrschen

Titel: 0421 - Ein Gangster will New York beherrschen Kostenlos Bücher Online Lesen
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Protokoll zu unterschreiben. Er behauptet, er könne das auf seinen Eid nehmen.«
    »Dann ist der Fall ja klar. Adams steht hinter allem.« Ich verhehlte nicht meine Enttäuschung. Erst vor ein paar Stunden hatte ich behauptet, ein Mordanschlag auf mich sei der Beweis dafür, dass Accatone der Täter sei, denn nur er habe ein Motiv. Und jetzt hatten wir einen Mordanschlag und die Spur führte eindeutig zu Adams. Und der hatte kein Motiv! Aber wie immer das auch war, Beweise waren überzeugender als ein Motiv.
    Ich sagte: »Wir lassen Adams hochgehen. Er ist reif dafür!«
    »Ganz meine Meinung. Ich habe Haft- und Durchsuchungsbefehl schon beantragt. Wo treffen wir uns?«
    Ich sah auf die Uhr.
    »In zwanzig Minuten beim Fremont Adonis Klub!«
    ***
    Wir rollten mit fünf Mann vor, aber wir kamen zu spät. Der Vogel war ausgeflogen. Das Lokal war geschlossen, und als wir die Privaträume betraten, fanden wir alle Zeichen einer überstürzten Flucht vor. Die Tür zum Safe stand offen, und die leer geräumten Stahlfächer gähnten uns an. Überall herrschte Unordnung, lagen Kleidungsstücke umher, waren offene Schränke, herausgezogene Schubladen. Der Papierverbrenner war bis oben hin mit Asche gefüllt.
    »Das kommt davon, wenn man so lange zögert«, sagte Phil.
    Ich hob die Schultern.
    »Bisher reichten unsere Beweise nicht für einen richterlichen Haftbefehl aus. Und ihn bloß festnehmen, damit der Richter ihn wieder fröilässt, ist nicht nach meinem Geschmack.«
    »Jetzt haben wir die Beweise.«
    »Ja, aber irgendetwas gefällt mir nicht.«
    Phil sah mich aufmerksam an.
    »Worauf willst du hinaus?«
    »Diese überstürzte Flucht… Wer hat Adams gewarnt? Sein Killer war höchstens eine Stunde tot, als ich ihn fand. Adams konnte kaum davon wissen. Aber selbst wenn es so war - woher sollte er wissen, dass der Verdacht auf ihn fallen würde?«
    »Er wird sich gedacht haben, dass wir die Banknoten finden und ihre Herkunft ausfindig machen!«
    »Alles in dieser kurzen Zeit? Ich weiß nicht recht. Das setzt eine Intelligenz voraus, die er bestimmt nicht hatte, als er seinem Killer die verfänglichen Geldscheine gab. Er musste doch einkalkulieren, dass der Mann erwischt wird und dass er uns dann das beste Beweismaterial in die Hand gab. Na, lassen wir das! Wenn wir ihn erwischt haben, kann er uns vielleicht Auskunft geben.«
    »Ich lasse die Fahndung anlaufen.«
    »Ja, Großfahndung in New York State. Wenn wir ihn nicht binnen sechs Stunden haben, wird die Fahndung auf die übrigen Staaten erweitert. Gib das an die Zentrale durch.«
    Ich lehnte mich an die Wand und sah zu, wie die drei Experten darangingen, Charles Adams’ Privaträume zu durchsuchen. Unsere Leute haben für solche Fälle ein Schema und vor allem viel Erfahrung. Bereits nach einer Stunde stand fest, dass Adams gute Arbeit geleistet hatte. Wir fanden nicht das Geringste, was uns weiterhelfen konnte. Nur belanglose Schriftstücke, Rechnungen von Lieferfirmen, Bestellungen, alte Zeitungen.
    Auch das für diesen Bezirk zuständige Polizeirevier konnte uns nicht weiterhelfen. Adams hatte keine Vorstrafen und war deshalb ein unbeschriebenes Blatt. Über seine Gewohnheiten war ebenso wenig bekannt wie über seine Vergangenheit.
    »Scheint ein Fall gewöhnlicher Fahndung zu werden«, meinte Phil.
    Ich nickte. Es sah alles klar und eindeutig aus, zu klar und zu eindeutig für meine Begriffe. Ich konnte mir einfach nicht vorstellen, welches Motiv Charles Adams haben sollte.
    Wir konnten, um das herauszufinden, nur die Fahndung nach ihm mit aller Macht vorwärtstreiben und gleichzeitig versuchen, soviel wie möglich über ihn in Erfahrung zu bringen.
    Ich konnte, nachdem ich das Verfahren eingeleitet hatte, nichts dazu tun. Ich gab Weisung, mich zu verständigen, wenn sich etwas ergab, und fuhr in meine Wohnung zurück.
    ***
    Auf dem Gang vor meiner Wohnung erwartete mich eine lange, hagere Gestalt und schoss mit raubvogelartig, vorgestrecktem Kopf auf mich zu. Bruder Jerome Davis. Sein Ziegenbart wippte heftig auf und nieder.
    »Bruder Cotton, ich habe Sie erwartet.«
    Ich schob ihn zur Seite.
    »Das war ein Fehler, Bruder Davis, denn ich werde mich ganz gewiss nicht mit Ihnen unterhalten.«
    »Aber es ist wichtig, äußerst wichtig!«
    »Sie verschwenden Ihre Zeit. Ich werde bei Ihrem Verein nicht Mitglied, selbst wenn Sie mir etwas dazubezahlen.«
    Er rang die Hände. Jetzt sah ich, dass an der linken Hand der kleine Finger fehlte. Auf die übrigen Finger waren

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