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0423 - Rally des Schreckens

0423 - Rally des Schreckens

Titel: 0423 - Rally des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Glockengeläut, das urplötzlich verstummte, als ich wieder Kontakt mit der Realität bekam.
    Das zeigte sich in der Kälte, die durch meine Kleidung drang, denn ich lag auf dem Boden und nicht mehr im Wagen.
    Etwas kitzelte mein Kinn. Wassertropfen, die an den Grashalmen hingen. Diese Berührung glich in etwa einem Signal, das mir erklärte, es geschafft zu haben.
    Ich lebte.
    Das eisige Meer hatte mich verschlucken sollen, es war nicht geschehen, und auch der Wagen hatte mich ausgespieen.
    Auf dem Bauch wollte ich nicht mehr liegenbleiben, drückte mich hoch, kam auf die Beine und mußte zunächst einmal den Schwindel verdauen. Ich war in ein Gebiet gefallen, wo keine Bäume standen, nur Büsche und Unterholz wuchs, das mir Deckung gab, leider auch meine Sicht einschränkte. Hier hatte es früher einmal einen Wald gegeben. Ich sah die Stümpfe der abgehackten Baumstämme wie dicke braune Finger aus dem Boden ragen und nahm auf einem dieser Stümpfe Platz.
    Dort ruhte ich mich erst einmal aus.
    Allmählich ließ auch der Schock nach. Ich mußte grinsen, wenn ich daran dachte, was wieder einmal hinter mir lag. Aber ich dachte auch über eine Erklärung für dieses Phänomen nach.
    Irgend etwas war geschehen, das ich noch nicht durchschaute. Da gab es auf der einen Seite diesen Götzen, der nur mehr als Geist existierte, dem es jedoch gelungen war, in diesen Wagen einzudringen und ihn zu einer wahren Mordmaschine zu machen.
    So etwas war mir tatsächlich neu. Bisher wußte ich nur davon, daß die Kraft irgendwelcher Dämonen sich auf Menschen übertragen konnte. Sie sorgte dann dafür, daß Menschen zu Bestien wurden und nur das taten, was man ihnen befahl.
    Was hatte dieser Wagen damit zu tun?
    Ich überlegte. Auf Killy Island saß ich, auf einer Insel. Sie war sehr alt, hatte schon zur Zeit der Kelten bestanden und war von einem Götzen regiert worden.
    Irgendwann war auch die Christianisierung auf die Insel gekommen und hatte den Menschen einen neuen Glauben gebracht. Der Götze wurde verdammt, war begraben und zurückgestoßen worden in die Dimensionen der Finsternis.
    Dort aber wollte er nicht hockenbleiben, hatte nach Wegen gesucht, um seine alte Macht wieder zu manifestieren. Wenn er herrschen wollte, mußte er die Menschen treffen.
    Das war ihm gelungen. Zudem mußte ihm der Zufall zu Hilfe gekommen sein, als sich einige Automobilfirmen zusammenschlossen und eine Teststrecke für ihre Rennwagen bauten.
    Jetzt konnte er zuschlagen, sich des Menschen liebstes Kind, dem Auto, bemächtigen, und es war ihm gelungen, die Technik zu besiegen. Er bekam ihre Produkte unter seine Kontrolle.
    Im Prinzip also ganz einfach.
    Nur für mich nicht. Wie sollte ich einen Götzen oder einen Dämon vernichten, den ich selbst nicht sah. Es gab unter Umständen ein Mittel, in dem man ihn beschwor. So etwas erforderte aber das Wissen um den genauen Weg der Beschwörung und ein sehr hohes Maß an Können.
    Beides traute ich mir zu, leider fehlte mir die Zeit, denn ich war nicht allein auf dieser Insel. Gleichzeitig trug ich die Verantwortung für meinen Partner Suko und auch für die Pressechefin Alice Winger.
    Als sich meine Gedanken mit den beiden beschäftigten, erschrak ich und schämte mich fast vor mir selbst. Trotz ihrer Warnungen war ich in den Wagen gestiegen, hatte sie mit ihren Problemen allein gelassen und war einfach verschwunden.
    So sollte das nicht weitergehen. Ich mußte ihnen einiges erklären, sie suchen und gleichzeitig auch den Wagen finden, auf den es mir ankam. Zudem dachte ich an den Fahrer. Bei meiner ersten Begegnung mit dem Killerboliden hatte ich ihn gesehen.
    Ein Wesen, das sechs Augen besaß, möglicherweise auch drei Köpfe. Handelte es sich bei ihm um den Götzen Wahina?
    Eine andere Lösung fiel mir nicht ein, und so blieb ich zunächst bei dieser Annahme.
    Killy Island war auf der Landkarte zwar nur ein kleiner Fleck im Meer, aber wenn man, so wie ich, auf der Insel stand, konnte man von der Größe her schon überrascht sein.
    Ich kannte den Hafen, das Dorf, die Rennbahn, denkleinen Friedhof, aber nicht die Umgebung, in der ich mich momentan aufhielt. Ich befürchtete sogar tief in meinem Innern, auf irgendeiner anderen Insel gelandet zu sein. Das wäre fatal gewesen.
    Es hatte keinen Sinn, wenn ich auf dem Stamm sitzenblieb und Trübsal blies, ich mußte etwas unternehmen. Sehr schnell hatte ich das Gebiet verlassen und war überrascht, daß ich plötzlich an der Küste stand. Tief unter mir lief

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