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0423 - Rally des Schreckens

0423 - Rally des Schreckens

Titel: 0423 - Rally des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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etwas. Er glaubte, die Wände in Bewegung zu sehen. Sie schwankten, zeigten schon die ersten Risse, und Staubwolken drangen aus ihnen hervor, in die Sukos Lampenstrahl hineinstach, denn er hatte die Leuchte hervorgeholt, um etwas erkennen zu können.
    Verfolgt wurde er den von schrillen Schreien des Mannes, der Mensch und Götze in einer Person war. Es war ihm tatsächlich gelungen, den alten Zauber neu zu beleben und von ihm eingefangen zu werden.
    Grabschläfer, dachte Suko. Was es nicht alles gab. Aber er wußte noch nicht, wie der Geist dieses Kelten-Götzen in den Wagen hineingelangt war.
    Dann hörte er das Poltern. Ein wuchtiges, gleichzeitig dumpfes Geräusch. Zum Glück hinter ihm.
    Wahrscheinlich war die Grabkammer eingestürzt.
    Wo steckte Alice Winger?
    Noch in der Grabkammer hatte er ihr Schreien gehört. Jetzt war nichts mehr vorhanden. Sollte sie es tatsächlich geschafft haben, zu entkommen?
    Nein, sie hatte es nicht.
    Der Lampenstrahl war nach rechts geschwenkt, über die Gangwand gehuscht und hatte plötzlich die Frau erfaßt. Sie stand nicht allein und bewegte sich nicht. Der Schrecken mußte sie in diese Starrheit versetzt haben.
    Auch Suko konnte es kaum glauben, aber durch die Detonationen hatte sich die Leiche aus der Öffnung des Grabs gelöst und war unglücklicherweise genau vor die Füße der Frau gefallen, und die hatte den Toten festgehalten.
    Mit einem pantherhaften Satz hatte der Chinese Alice erreicht. Sie nahm ihn überhaupt nicht wahr, bekam nicht einmal mit, daß Suko die Leiche zur Seite schleuderte und sich dann um die Frau kümmerte. Alice Winger wäre gefallen, Suko stützte sie ab und faßte sie danach unter. »Kommen Sie, wir müssen uns beeilen.«
    Alice nickte. Wahrscheinlich bemerkte sie dies nicht einmal. Sie war völlig apathisch und ließ sich von Suko weiterziehen. Sie bewegte nicht einmal ihre Beine. Erst später, als es Suko zuviel wurde und er sie anschrie, ging sie mit.
    Hinter ihnen tobte sich die Magie aus. Sie rollte in immer neuen Wellen heran. Gewaltige Energien entluden sich. Suko schaute nicht direkt in die Blitze hinein, aber er sah ihr Nachleuchten, das beide Flüchtlinge umspielte.
    Sie hatten es eilig, mußten weiter und ihr Ziel unbedingt erreichen, bevor der Gang zusammenbrach und die gewaltigen Trümmer sie unter sich begruben.
    Bisher war nur eine Leiche aus den Gräbern gekippt. Zum Glück blieb das so. Wären ihnen noch weitere Tote vor die Füße gefallen, wäre die Frau wohl durchgedreht.
    Suko behielt die Übersicht. Er stellte auch fest, daß sie immer weiter dem Gefahrenherd entfernten und der eigentliche Friedhof durch die magischen Detonationen überhaupt nicht in Mitleidenschaft gezogen wurde. Das Zentrum befand sich im Grabmal des Götzen.
    Die Leiter stand auch noch dort, wo sie von den beiden zurückgelassen worden war. Auch Alice sah sie, aus ihrem Mund drang ein erleichtertes Schluchzen, sie hatte es plötzlich eilig, löste sich von Suko und klammerte sich mit beiden Händen an einer Sprosse in der Leitermitte fest.
    »Gehen Sie hoch!«
    »Ja, ja…« Alice versuchte es. Sie war sehr aufgeregt. Ihre Sohlen rutschten ab, sie stieß sich die Knie. Suko umfaßte ihre Hüften. Er spürte, auch, wie sie zitterte, er drückte sie höher, und Alice gehorchte seinen fordernden Bewegungen.
    Sie stieg hoch.
    Obwohl es der Inspektor ebenfalls eilig hatte, wartete er doch, bis die Frau durch die Öffnung geklettert war. Erst dann folgte er ihr und war froh, als er die frische kalte Nachtluft einatmen konnte.
    Alice Winger stand ein paar Schritte entfernt. Sie hatte sich gegen einen der hohen Grabsteine gelehnt und umklammerte diesen wie einen steinernen Rettungsanker.
    Als der Chinese sie am Rücken berührte, zuckte sie zusammen. »Keine Angst«, sagte Suko mit ruhiger Stimme. »Wir sind in Sicherheit.«
    Sie lachte. »Verflucht, ich kann das nicht begreifen.« Ihre Stimme klang bei den nächsten Worten hektisch. »Da steht man mitten im Leben und im Beruf, und plötzlich passieren einem solche Dinge. Wie ist das zu erklären? Haben Sie eine Ahnung?«
    »Leider nicht.«
    »Ich auch nicht, aber mir ist es zu wenig, wenn man es als nur Magie bezeichnet. Da muß mehr sein.«
    »Es ist auch mehr vorhanden. Nur haben wir Menschen es vergessen, das Erbe unserer Vorfahren genau zu studieren. Wir sollten wirklich lernen, mehr zwischen den Zeilen zu lesen, aber das möchte ich jetzt dahingestellt sein lassen. Noch ist es nicht vorbei. Wir sind gezwungen,

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