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0423 - Rally des Schreckens

0423 - Rally des Schreckens

Titel: 0423 - Rally des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Das Dröhnen hallte über das Dorf. Häuser erzitterten. Die grellen Scheinwerferlichter leuchteten in den Gassen jeden Winkel aus.
    Zum Glück reagierten die Zuschauer so, wie es für sie am besten war. Sie ergriffen die Flucht. Als hätte eine Bombe auf dem Platz vor dem Rathaus eingeschlagen, so rannten sie nach allen Seiten weg, um dem Grauen zu entkommen.
    Auch Alice Winger verschwand. Einer aber blieb stehen.
    Suko!
    Und der Wagen fiel. Er sah so aus, als wollte er mit seiner Frontpartie auf den gepflasterten Boden krachen, im letzten Augenblick jedoch wurde er hochgezogen, fegte dicht und mit heulendem Motor über die Dächer der in der Nähe stehenden Häuser hinweg und erreichte den breiten Kai mit der Uferstraße.
    Dort setzte er auf.
    Er besaß noch eine gewisse Geschwindigkeit. Suko rechnete sogar damit, daß er durchfahren und ihn auf die Hörner nehmen wollte, nun, er brauchte nicht zur Seite zu springen, der Killer-Bolide verlangsamte die Geschwindigkeit und rollte aus.
    Das kalte, grellweiße Scheinwerferlicht umhüllte den Inspektor wie ein blendender Vorhang. Suko drückte sich zur Seite, das war nicht mehr nötig, denn das Licht fiel zusammen.
    Es wurde dunkel.
    Aber nicht still. Irgendwo in relativ sicherer Deckung hielten sich die Bewohner auf. Sie waren die angstvollen Zeugen eines Vorgangs, der an Unheimlichkeit nichts zu wünschen übrigließ.
    Einer saß im Cockpit.
    Aber jemand mit drei Köpfen, so wie es einmal der Götze Wahina gewesen war.
    Seine Flügel waren ausgefahren. Sie lagen flach auf dem Boden, und von ihrer Oberfläche stiegen gräuliche Schwaden in die Höhe.
    Er tat nichts.
    Im Gegensatz zu Suko, der seine Umgebung vergaß und sich einzig und allein auf den Gegner konzentrierte. Der Chinese hatte seine Dämonenpeitsche gezogen, einmal einen Kreis auf den Boden geschlagen und die drei Riemen ausfahren lassen.
    Mit der rechten Hand hielt er- den Griff umklammert. Bei jedem Schritt, den er zurücklegte, schleiften die Riemen über das Pflaster.
    Sechs Augen starrten ihn an. Suko hätte zu gern gewußt, was im Kopf des mutierten Bürgermeisters vor sich ging, doch der Fahrer hielt sich zurück.
    Er ließ Suko kommen. Und der blieb erst stehen, als er mit seinen Beinen fast die Frontpartie des Renners berührte.
    Nur mehr die lange, nach unten gebogene Kühlerschnauze trennte sie. Auf dem schwarzen Lack glänzte weißfahl der Totenschädel mit seinen leeren Augenhöhlen.
    Das Schweigen stand zwischen ihnen wie eine Wand. Und es breitete sich zudem aus. Die Menschen aus Killy schienen bemerkt zu haben, daß sich etwas Entscheidendes anbahnte. Sie hielten sich zurück und sprachen kein Wort mehr.
    Einige von ihnen hatten die Hände gefaltet und beteten. Andere weinten stumm.
    Suko durchbrach das Schweigen. Er wollte seinen Gegner durch Worte ablenken, damit dieser nicht auf die Idee kam, sich auf John Sinclair zu konzentrieren.
    »Deine Rallye ist hier beendet, Wahina!« Er hatte den Namen laut ausgesprochen. Jetzt mußte es auch dem letzten Zuschauer klar sein, um wen es sich handelte.
    Die drei helmbewehrten Köpfe bewegten sich. Drei Münder redeten und gaben die Antwort. »Irrtum, meine Rallye findet erst ihr Ende, wenn ich es für richtig halte. Sie steht erst am Beginn. Bevor mir die Insel gehört, werde ich alles vernichten, was nicht auf meiner Seite steht. Hast du verstanden?«
    »Das ist ja O'Hirie, der da spricht!« Eine zittrige Frauenstimme hatte den Satz gerufen. Die Person stand in einer der Gassen, die auf dem Kai mündete.
    »Sei ruhig!« sagte ein Mann.
    Der Götze lachte. »Ja, sie haben es erfaßt.« Er sprach mit lauter Stimme weiter. »Ich bin nicht nur O'Hirie, ich bin auch Wahina, der Keltengötze. Ich, O'Hirie, habe mich der Magie der alten Grabschläfer erinnert und es ihnen nachgemacht. Ich legte mich in das Grab des Götzen. Er wurde ich. Ich wurde er, wir gingen eine Verbindung ein. Ich bekam drei Köpfe, so wie er drei Köpfe hatte. Und ich bekam auch die Flügel mit, die er dem Wagen übertrug. Versteht ihr nun? Der alte Zauber ist nicht vorbei. Er beginnt von vorn. Ich bin bereit, die Herrschaft über die Insel zu übernehmen. Niemand wird sie ohne meine Einwilligung betreten können, auch nicht die Personen, die hier eine Teststrecke bauten, denn die Magie hat die Technik besiegt. Wer nicht für mich ist, der ist gegen mich. Und wer gegen mich ist, den sehe ich als einen Feind an. Deshalb sorge ich dafür, daß Feinde vernichtet werden. Habt ihr alle

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