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0424 - Verpfiffen und mit Blei bezahlt

0424 - Verpfiffen und mit Blei bezahlt

Titel: 0424 - Verpfiffen und mit Blei bezahlt Kostenlos Bücher Online Lesen
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Seite aussteigen«, sagte der Gangster und streckte einladend seine Hand aus, um Amalie zu helfen.
    Aber sie stieg an der rechten Seite aus und ließ sich von Charles Hidding ins Haus führen. Jule Turner folgte ihnen. Er öffnete eine Tür. In dem Zimmer dahinter stand das Modell einer Landschaft, durch die eine Bahnlinie führt.
    Das Mädchen begriff sofort, dass das Modell zur Vorbereitung des Überfalls gehörte.
    »Das sollte Sie nicht interessieren. Sehen Sie her zu mir«, sagte Turner ruhig. Amalie drehte den Kopf. Auf dem Sideboard standen fünf hellgrüne Wagen einer Spielzeugeisenbahn, die man für zwei Dollar in jedem Kaufhaus erstehen kann. Vorgespannt war eine Elektrolok.
    »Dies ist der Postzug, nicht wahr?«, begann Turner. »Sehen Sie ihn genau an. Wenn er einen Wagen länger sein sollte - ich habe noch welche auf Lager. Ich hole jetzt meine Kollegen herein. Bis dahin können Sie sich überlegen, ob Sie reden wollen oder nicht. Was auf dem Spiel steht, brauche ich Ihnen wohl nicht noch einmal zu sagen.«
    Jule Turner drehte sich auf dem Absatz um und verließ den Raum. Die Tür fiel ins Schloss. Amalie war allein. Sie blickte sich um, aber es gab kein Telefon in diesem Zimmer. Die Fenster lagen im zweiten Stock. Zu hoch für einen Sprung.
    Dieser Zug glich genau dem Postzug, der heute Abend das General Postoffice verließ, um mehrere Millionen Dollar nach Washington zu bringen.
    Amalie hörte Männerschritte, die sich näherten. Die Tür wurde aufgestoßen.
    »Darf ich euch Miss Purdy vorstellen«, hörte sie Turners Stimme. »Sie wird so freundlich sein, uns eine kleine Vorlesung über die Beschaffenheit der Postzüge, über die Wagenverteilung, die Türverschlüsse und die Bewachung zu halten. Ich habe sie dafür extra vom Direktorium des General Postoffice freisteilen lassen. Miss Purdy, wollen Sie anfangen?«
    ***
    »Darf ich Ihnen einen Bourbon anbieten?«, fragte Jeffson. Er hockte, mit einem Bademantel bekleidet, vor mir auf einem Stuhl.
    Ich hatte Jeffson aus dem Bett geworfen.
    »Nein, danke, so früh trinke ich nicht«, wehrte ich ab, »können Sie sich genau auf die Gesichter der Gangster besinnen?«
    »Aber natürlich, Agent Cotton.«
    Ich hielt ihm den Dreierstreifen mit den Polizeifotos von Dick Larry vor die Nase.
    »Ja, das ist der Kleinere, der sich als Cotton ausgab«, sagte Jeffson sofort, »ich erkenne ihn wieder, obgleich er eine halbe Gesichtsmaske trug. Die Augen waren verdeckt. Aber Mund und Nase erkannte ich ganz deutlich. Nur die Zahnlücke war ausgefüllt. Ich glaube, er hatte einen Goldzahn.«
    »Sie würden diesen Verbrecher jederzeit wiedererkennen?«, fragte ich.
    »Ganz genau, Agent Cotton«, erklärte Jef fson, »selbst in der Subway im dichtesten Gedränge. Soll ich Ihnen noch einmal erzählen, wie alles gekommen ist?«
    Ich bat ihn darum und machte mir Notizen, während er berichtete.
    Als er fertig war, sagte ich: »Ich habe Mr. Imping gebeten, alle Presseleute von Ihnen fernzuhalten. Vielleicht können Sie morgen oder übermorgen Ihre Story verkaufen. Aber, heute darf das auf keinen Fall geschehen. Es würde nur unsere Ermittlungen stören, verstehen Sie?«
    Jeffson machte ein enttäuschtes Gesicht.
    Ich verabschiedete mich. Dann fuhr ich mit dem Dienstwagen zu Mr. Imping, dem Inhaber des Dynamitlagers.
    Er bewohnte eine Prachtvilla, nahe am Hudson. Das Tor öffnete sich automatisch, sobald ein Auto mit der Lichthupe blinkte.
    Mr. Imping führte mich in einen Raum, der so groß wie ein Tanzsaal war. Rechts befand sich eine luxuriöse Sitzecke. An der linken Wand standen einige antike Schränke, die aus Europa stammten.
    »Bitte, nehmen Sie Platz«, sagte Mr. Imping und wies auf die Sessel. Er war hager und wirkte .wie ein Gelehrter, der jedes Problem langsam und gründlich anging.
    »Sie sind also Agent Cotton«, sagte er, als wir uns gesetzt hatten. Er musterte mich.
    »Ja, und ich bin gekommen, um Ihnen einige Fragen zu stellen. Zuerst herzlichen Dank für die Übersendung des Ausweises. Er ist inzwischen wieder bei mir angekommen. Frage Nummer eins: Halten Sie Jeffson für unbedingt zuverlässig?«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Nun, ist er über jeden Zweifel erhaben? Erscheint es Ihnen unmöglich, dass er sich bestechen lässt, beispielsweise, dass er mit den Gangstern gemeinsame Sache gemacht hat?«
    »Aber Agent, er hat Ihnen doch gewiss erzählt, wie alles gekommen ist. Die Gangster haben schließlich Ihren Wagen und Ihren Ausweis vorgewiesen. Warum sollte

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