Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0425 - Die Attacke der Zentauren

Titel: 0425 - Die Attacke der Zentauren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
hatten, welch ein Spitzenkönner dieser Mann war. Aber bisher hatten weder Gosling, der Fehler-Aufspürer, noch Prest, der Kosmopsychologe, eine Sekunde lang Arbeit gehabt, die mit der von ihnen vertretenen wissenschaftlichen Disziplin etwas zu tun hatte. Prest, ein achtundsechzig Jahre alter Mann, redete mit einer leisen, fast flüsternden Stimme, und immer wieder bat er seine Partner, ihn nicht mit seinem Namen anzureden, sondern ihn „Muli" zu nennen. Wozu das gut sein sollte, wußte niemand, und meistens sagte auch keiner Muli zu ihm; er sah eher aus wie ein schläfriges Krokodil.
    „Sehen Sie", sagte Cascal, „und solange wir nicht über dieses Phänomen stolpern, müssen wir warten.
    Dieses Warten hat sein Gutes. Wir können suchen und forschen, und wenn wir endlich den bösen Störenfried gefunden haben, wissen wir sicher alles über den Zwist zwischen Präbios und Lemurern.
    Außerdem, wenn ich Ras Tschubai glauben darf, soll es unter den Lemurern, besonders unter den weiblichen, besonders schöne Mädchen geben."
    In geringer Höhe flog nun der silbergraue Shift das rechte Flußufer entlang. Die strömungsgünstige Form wurde bei dieser Geschwindigkeit nicht gebraucht.
    Zehn Augen starrten auf die Landschaft. Im Augenblick war nichts Ungewöhnliches zu sehen, und das Schiff blieb hinter einer Biegung zurück.
    Wieder breitete sich das menschenleere Land aus.
    Tierherden und Felsen, Nebenflüsse und Bergrücken, einige Buschfeuer und ein winziger Vulkan ... das waren die Eindrücke, die sich den Partnern boten. In der Kuppel, in der sich die Sessel befanden, entwickelte sich unmerklich eine Spannung. Das Warten auf die Aktion, gleichgültig ob sie vom Gegner kam oder von ihnen selbst, hatte schon zu lange gedauert. Man erwartete eine Überraschung.
    Die Ärztin durchbrach das Schweigen. „Wenn ich nicht irre, sehe ich dort am Horizont eine Menge von Rauchfahnen. Es scheint eine brennende Stadt zu sein."
    „Brennende Stadt?" Tschubai fuhr hoch und sah nach rechts.
    „Tatsächlich. Sieht so aus, als hätten die Präbios eine Stadt der Lemurer überfallen und in Brand gesetzt."
    Cascal riß an einigen Hebeln, schaltete kurz, und von der gewundenen Flußroute aus machte der Shift förmlich einen Satz. Er kletterte wieder auf eine Höhe von dreihundert Metern und raste davon, schneller und schneller werdend. Cascal schaltete vorsichtshalber die Abwehrschirme ein.
    Auf dem eingeschalteten Kommunikationsschirm tauchte das Gesicht Rhodans auf.
    „Ich habe mitgehört", sagte er leise, und Cascal griff nach dem Abstimmknopf und drehte ihn. „Sonst keine anderen Beobachtungen?"
    Cascal fragte: „Die Bilder vom Schiff haben Sie gesehen, Sir?"
    Rhodan nickte.
    „Ja. Recht interessant. Sie haben also Zugmaschinen, Panzer, Flußschiffe und Luftschiffe.
    Und brennt diese Stadt wirklich?"
    Cascal zuckte mit den breiten Schultern und sah aus der Kuppel.
    „Es sieht so aus, Sir. Aber es kann natürlich auch ein Brand sein, der außerhalb der Stadt lodert. Ein Flächenbrand, ein Waldbrand, oder eine Brandrodung. Wir werden es in etwa zehn Minuten ziemlich genau sehen."
    „Gut. Bis dahin."
    Cascal lächelte knapp und drehte die Lautstärke wieder zurück.
    Etwa fünfzig Kilometer abseits des Flusses, aber durch eine ziemlich gerade Straße mit dem Ufer verbunden, fanden die Terraner eine Stadt.
    Die Stadt brannte nicht!
    „An diese Möglichkeit haben wir nicht gedacht", sagte der Mutant.
    „Nein. Obwohl sie logisch erscheint - jetzt", erwiderte die Medizinerin.
    Bisher waren alle Siedlungen, die sie gesehen hatten, untereinander durch das Medium Wasser verbunden gewesen. Diese Stadt war die erste, die abseits lag. Nur die Straße, auf der in Stadtnähe eine Gruppe Neandertaler und Zentauren gesichtet wurden, verband die Stadt mit dem Wasser; sollte das Schiff dort ankern und eine Mannschaft ausschleusen, die sich durch das leere Gebiet bis zur Stadt kämpfte? Es war unklar. Jedenfalls war die Siedlung, um die jetzt der Shift einen weiten Kreis flog, eine typische Bergwerkssiedlung, aber auch sie war von zyklopischen Mauern umgeben und schwer geschützt. Eine Menge riesenhafter Steinkamine, aus denen noch Stahlröhren ragten, erhob sich. Jeder der Schornsteine rauchte heftig, und der Wind vereinigte sämtliche Abgase zu einer großen Wolke, die schräg über der Stadt stand und aus der Ferne den Eindruck hervorgerufen hatte, als brenne die Stadt.
    „Eine schwer befestigte Bergwerksstadt." Dr.
    Chabrol sagte dies

Weitere Kostenlose Bücher