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0426 - Das Ding auf dem Mond

Titel: 0426 - Das Ding auf dem Mond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sofort. Um die Fahrzeuge bauten sich die normalenergetischen Schutzschirme auf, nur erkennbar an dem schwachen Flimmern der Luft.
    Keinen Augenblick zu früh.
    Aus den dunklen Schrunden des Berghanges fauchten Raketenprojektile heran, schlugen rings um die Panzer auf und rissen bei der Explosion kleine Krater in den Boden. Auch in den Schutzschirmen blitzte es auf, aber mit primitiven Explosionsgeschossen konnte man den Energieschirmen nicht beikommen. Auch das Material der Shifts, das neuartige YT-Metall, hätte den Explosionen standgehalten, aber Rhodan wollte selbst das geringste Risiko vermeiden. Er durfte es sich nicht erlauben, neue Faktoren in das gewaltige Muster der Zeiten eindringen zu lassen.
    Hoch oben über den feindlichen Raketenstellungen warf sich ultrahelle Glut auf. Die Impulsgeschützstände der Panzer hatten das Feuer eröffnet. Langsam wanderten die ultrahell gleißenden Hitzestrahlen über den Fels, zerschmolzen ihn und ließen Tausende Tonnen Gestein in die Tiefe stürzen.
    Zur selben Zeit wurden die Paralysatorgeschütze eingesetzt. Der Raketenbeschuß verringerte sich aber nur geringfügig. Die Präbios waren so gut wie unempfindlich gegen Lähmstrahlen.
    Lord Zwiebus stieß ein dumpfes Grollen aus.
    Rhodan wandte den Kopf und sah, daß sich durch das Sumpfgelände Hunderte von fließenden Schlangen aus schwarzen Pferdeleibern wanden.
    Sobald sie festen Boden erreicht hatten, schwärmten sie aus und stürmten mit wilder Wucht auf die Shifts zu. Über den schwarzhaarigen Pferdeleibern ragten die nackten Oberkörper menschlicher Wesen auf, breitschultrig, muskulös, mit mächtigen schwarzen Bärten und gekrausten Haarmähnen, die hinter den Zentauren herflatterten.
    Das Trappeln und Stampfen der zahllosen Pferdehufe vermischte sich mit dem Fauchen der Raketen, den dumpfen Explosionen und dem Poltern der abgebrannten Felsmassen zu einer Sinfonie des Grauens.
    „Mindestens zehntausend Zentauren", erklärte Atlan.
    Rhodan nickte stumm.
    Die Shifts verlangsamten ihre Fahrt nicht. Aber die Zentauren entwickelten eine geradezu unheimliche Geschwindigkeit. Sie jagten in gestrecktem Galopp dahin, aus ihren Raketenkarabinern feuernd und gellende Schreie ausstoßend.
    Wie beim ersten Überfall durch die Konos wurde der Großadministrator von dem Ungestüm und der Kompromißlosigkeit des Angriffs beeindruckt. Die Zentauren hielten die Kampfpanzer offenbar für eine leichte Beute.
    Ihre Kolonnen gerieten in Verwirrung, als die Impulsgeschütze der Shifts brodelnde Magmagräben vor ihnen zogen und die schweren Desintegratoren tiefe Gruben schufen. Die vordersten Zentauren bäumten sich auf, wollten offenbar anhalten. Doch die Masse der Nachdrängenden schob sie ins Verderben hinein. Zu Hunderten stürzten die halb tierischen, halb menschlichen Körper in die brodelnde Glut und in die Gruben. Nach höchstens einer halben Minute waren die Gräben ausgefühlt, und die nächste Welle der Angreifer galoppierte über sie hinweg - in die nächsten Magmagräben hinein.
    Der Großadministrator wandte sich um und bemerkte, daß etwa fünfhundert Zentauren dem Paladin den Weg versperrten. Es blieb dem Thunderbolt-Team nichts anderes übrig, als den Riegel mit Brachialgewalt zu durchbrechen. Die schwarzhaarigen Leiber wirbelten hoch oder zur Seite, als der Paladin mit der Wucht eines Geschosses hindurchraste.
    Zur Linken war der Angriff ins Stocken geraten.
    Die Zentauren zogen sich über die Wälle ihrer verbrannten Artgenossen zurück und galoppierten neben den Fahrzeugen her. Weiter vorn tauchte eine Mauer schwarzhaariger Leiber auf.
    Lord Zwiebus stöhnte entsetzt.
    Der Neandertaler hatte seine Artgenossen erkannt.
    Obwohl er wußte, daß sie Zuchtgeschöpfe der Cappins - also der Feinde der gesamten Menschheit - waren und ihre Intelligenz weit unter dem Niveau eines durchschnittlichen Altzeitmenschen lag, konnte er seine brüderlichen Gefühle ihnen gegenüber nicht gänzlich unterdrücken. Ob Zuchtergebnisse oder nicht, sie waren mit ihm verwandt - und mit den Gefährten der Horde, bei der er vor rund hundertfünfzigtausend Jahren gelebt hatte.
    Rhodan legte ihm die Hand auf den behaarten Unterarm.
    „Ich weiß, was du fühlst, mein Freund. Wir werden sie schonen, so gut es uns möglich ist."
    Er zog das Mikrophon des Telekoms zu sich heran.
    „An Cascal und Alaska! Mit voller Fahrt bis auf hundert Meter an die Front der Pseudo-Neandertaler herangehen, dann nach rechts abdrehen und dicht an der Felswand

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