Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0426 - Das Ding auf dem Mond

Titel: 0426 - Das Ding auf dem Mond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
beizubehalten.
    Sie hätten natürlich auch nachts weiterfahren können. Doch dann würde das Licht der Scheinwerfer über große Entfernungen sichtbar sein und die Konos zu schnell herbeilocken. Außerdem mußten sich die Männer eine Zeitlang die Füße vertreten.
    Paladin-III und Icho Tolot hielten Wache. Der Haluter zeigte keine Spur von Erschöpfung, und die Siganesen aßen und ruhten schichtweise.
    Im Westen versank die Sonne in einem letzten Aufbäumen blutroten und violetten Lichts. In diesem Schein glühten die Wolkentürme einer Gewitterwand, die den gesamten südlichen Horizont umspannte. Der Abendwind erstarb, die Luft wurde bleifarben und dumpf. Wahrscheinlich würde es ein Gewitter geben.
    Perry Rhodan verzehrte schweigend sein Büchsenmenü. Hier und da klangen die Stimmen von Männern auf, die über ihre Spezialgebiete fachsimpelten. Mitunter war das helle Lachen und die rauchige Stimme von Dr. Claudia Chabrol zu vernehmen, meist zusammen mit dem tiefen Baß von Joak Cascal. Der Major hielt sich immer öfter in der Nähe der Genmechanikerin auf. Hier schien sich eine innige menschliche Beziehung anzubahnen.
    „Hallo, Sir", flüsterte Multer Prest und ließ sich neben dem Großadministrator nieder.
    Rhodan nickte dem Kosmopsychologen zu und beendete seine Mahlzeit. Dr. Prest sah ihm zu. Sein Gesicht zeigte den üblichen melancholischen Zug: die schweren Lider waren halb geschlossen.
    Rhodan lächelte in sich hinein. Obwohl Multer Prest wußte, daß er ihn durchschaute, versuchte er es immer wieder mit seinen psychologischen Tricks.
    Der achtundsechzigjährige Wissenschaftler wirkte stets plump und bärenhaft sowie geistesabwesend. In Wirklichkeit arbeitete hinter der breiten Sirn ein wacher, genialer Verstand.
    „Hat es Ihnen geschmeckt, Sir?" fragte Prest im Flüsterton.
    „Sagen wir: Es hat mich gesättigt, Multer", erwiderte Rhodan und stellte die leere Büchse ab.
    „Warum sagen Sie immer Multer, Sir?" fragte der Pyschologe trübsinnig. „Nennen Sie mich doch Muli."
    Perry schüttelte den Kopf.
    „Wenn ich Muli sagte, bildete sich bei mir immer das Vorstellungsbild eines Maulesels. Erlauben Sie mir also bitte, Sie Multer zu nennen."
    Multer Prest grinste.
    „Maulesel - nicht schlecht." Er klappte ein kleines Notizbuch auf und deutete auf eine Seite, auf der zehn mehrfarbige Klecksbilder von teilweise grotesken Formen zu sehen waren. „Was sehen Sie hier, Sir?"
    „Mutierte Maulesel", erwiderte Rhodan.
    Der Psychologe spielte den Verblüfften und hielt sich die Seite mit den Klecksen dicht vor die Augen.
    „Interessant", sagte er. „Maulesel - hm!"
    Er blätterte in dem Buch und hielt dem Großadministrator anschließend eine Seite mit acht Fotografien männlicher Gesichter vor, die jedes einen gewissen Zug von Abnormität aufwiesen, teils in den Gesichtsformen selbst, teils nur in der Blickstellung der Augen.
    „Suchen Sie bitte die Gesichter heraus, die Ihnen am sympathischsten sind und die, die Ihnen absolut unsympathisch sind, Sir. Wir haben noch fünf weitere Bildtafeln."
    „Rorschach und Szondi", sagte Rhodan, der sich noch genau an die psychologischen Tests erinnerte, denen er im 20. Jahrhundert als NASA-Astronaut unterzogen worden war.
    „Wie bitte?" fragte Multer.
    „Rorschach und Szondi", antwortete Rhodan geduldig. „Diese beiden Männer sind mir am unsympathischsten. Mitsamt ihren Tests!"
    Er stand auf.
    „Und Sie verlieren ebenfalls meine Sympathie, wenn Sie weiterhin Ihre Künste an mir ausprobieren wollen."
    Er nahm sein Besteck aus der Büchse, ging in den nächsten Shift und wusch es dort ab. Dann trat er wieder ins Freie. Soeben zuckte der erste Blitz auf und wob ein grelles Lichtmuster vor der schwarzen Gewitterwand im Süden.
    Vor dem Muster hob sich plötzlich eine aus dem Nichts rematerialisierende Gestalt ab: Gucky.
    „Wo kommst du denn her?" fragte Rhodan überrascht.
    „Ich habe mir nur ein wenig die Füße vertreten, Perry", sagte der Ilt. Er zog eine zusammengefaltete Karte hervor und breitete sie auf dem Boden aus.
    „Hier", sein Finger tippte auf eine Stelle, die auf der rotmarkierten Linie ihres geplanten Kurses lag, „sammeln sich Tausende von Konos. Ihren Gedanken konnte ich entnehmen, daß sie uns bereits seit dem Aufbruch ständig beobachteten. Die Zentauren vermuteten, daß wir nach Olegaris wollen und haben sich die Stelle ausgesucht, an der wir vorüber müssen und wo sie uns aus dem Hinterhalt zu überfallen hoffen."
    „Du sollst doch nicht

Weitere Kostenlose Bücher