Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0426 - Tod im Alligator-Sumpf

0426 - Tod im Alligator-Sumpf

Titel: 0426 - Tod im Alligator-Sumpf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
Wasser klettern zu sehen. Er stand hinter ihnen und machte sich bemerkbar. »Das wurde auch Zeit…«, sagte er…
    ***
    Leonardo deMontagne umklammerte mit beiden Händen sein Amulett. Er war froh, daß sein instinktiver Fluchtsprung zurück in die Tiefen der Schwefelklüfte ihn an eine einsame Stelle geführt hatte, in eine kleine Kaverne, die kaum jemand einmal betrat. So konnte ihn auch niemand sehen, wie er zitterte.
    Es war ein Schock gewesen, dieser überraschende Gegenschlag seines Opfers.
    Es mußte Zamorra sein, der ihn zurückgeschlagen hatte. Denn irgend etwas hatte ihm im Moment des Flammensturmes zugeraunt, daß ein Amulett im Spiel war.
    Wie diese Erkenntnis entstanden und in sein Bewußtsein vorgedrungen war, konnte der Fürst der Finsternis sich nicht erklären. Er ahnte nicht, daß die Seele des Magnus Friedensreich Eysenbeiß nach der Hinrichtung durch Leonardo in eben dieses Amulett geschlüpft war, das einst Eysenbeiß gehört hatte. Als Leonardo es an sich nahm, nahm er zugleich einen seiner ärgsten Feinde an seine Brust. Aber Eysenbeiß arbeitete subtil. Er gab sich als körperloses Wesen, an eine handtellergroße Zauberscheibe gebunden, nicht so einfach zu erkennen. Aber weil er durch seine Bindung an das Amulett ganz andere Möglichkeiten des Erkennens und Begreifens hatte als Leonardo, war ihm sofort klar geworden, daß der Überraschungsangriff von einem Amuletträger durchgeführt worden war.
    Und zwar von Asmodis.
    Aber davon sagte Eysenbeiß-Llyrana nichts. Er ließ nur das Wissen in Leonardos Bewußtsein sickern, daß ein Amulett im Spiel war. Sollte Leonardo ruhig glauben, Zamorra sei in diesem Fall sein Gegner gewesen. Das lenkte den Fürsten der Finsternis von Asmodis ab. Wenn der mit zwei Gegnern rechnete und sich darauf einstellte, würde er weniger leicht zu überrumpeln sein. Aber alles, was Leonardo schadete, nützte dem Eysenbeiß-Bewußtsein im Amulett. Eysenbeiß-Llyrana wollte Rache!
    Aber die genoß er am liebsten eiskalt. Er war unsterblich geworden. Er hatte Zeit, sehr viel Zeit. Er konnte Leonardo deMontagne ganz allmählich in den Abgrund führen, in welchem er ihn verderben wollte.
    Leonardo war aufgrund früherer Vorfälle zwar bereits mißtrauisch geworden - aber er war ahnungslos.
    Ahnungslos war auf der anderen Seite auch Professor Zamorra - durch Asmodis’ Auftauchen war sein Verdacht bestätigt worden, daß sein Amulett das des anderen gespürt hatte. Einen weiteren Hinweis gab es nicht, und da Zamorra nicht wußte, was jenes andere Amulett bewirkt hatte, sondern nur, daß es anwesend war, kam er nicht darauf, daß auch Leonardo über einen der sieben Sterne von Myrrian-ey-Llyrana verfügte.
    Ähnlich erging es Asmodis.
    Er hatte zwar ebenfalls die Energie eines Amlettes gespürt - nur schrieb er es wiederum Zamorra zu…
    ***
    ...und wieder hatte ETWAS in den Tiefen von Raum und Zeit an Kraft gewonnen. Abermals waren einige der ersten fünf Sterne von Myrrian-ey-Llyrana benutzt worden, abermals war ihre Energie gespiegelt worden und ungeschwächt wirksam, aber die Spiegelung jener unbegreiflichen, erwachenden Macht zugeströmt.
    Begierig hatte das ETWAS sie aufgenommen.
    Mehr und mehr wurde ES sich seiner Existenz bewußt, und ES erkannte, daß sein Platz vorbestimmt war. Dumpf glaubte ES zu ahnen, daß ein Teil seiner selbst bereits diesen Platz berührte, über die Barrieren von Raum und Zeit hinweg.
    ES begann zu fiebern. In einer Art Rückkopplung sorgte ES immer wieder dafür, daß die Verlockung stärker wurde, die Amulette zu benutzen, damit weitere Kraft dem ETWAS Zuströmen konnte. Die Macht im Hintergrund wuchs, aber sie wäre gern schneller gewachsen.
    Einst hatte Merlin, der König der Druiden und Herr der Weißen Magie, die Amulette geschaffen.
    Er schien zu ahnen, daß er dabei den Grundstein zu ETWAS gelegt hatte, das unbegreiflich schien, solange es sich nicht endgültig manifestiert hatte. Warum sonst sollte er sowohl Leonardo deMontagne als auch Lucifuge Rofocale, beide Besitzer von Amuletten, vor deren Benutzung gewarnt haben?
    Aber das Existentwerden der Macht in der Raumzeit-Tiefe ließ sich nicht mehr aufhalten… .
    ETWAS würde kommen… bald… und war vielleicht schon längst da…
    ***
    »Ich habe es geahnt, daß du hier bist«, sagte Zamorra scharf. »Dein Amulett hat dich verraten.«
    »Und deines hat mich hierher geführt«, sagte Asmodis. »Glaube ja nicht, ich hätte aus reiner Freundschaft eingegriffen.«
    »Eingegriffen?«

Weitere Kostenlose Bücher