Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0427 - Am See der Götter

Titel: 0427 - Am See der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
auf und fragte Rasony: „Was erwartet uns in den nächsten Stunden? Können Sie sich noch erinnern?"
    „Bis Sokaton ist der Nipus einigermaßen bekannt. Von nun an ist kaum noch mit Überfällen zu rechnen. Morgen erreichen wir ein weiteres Urwaldgebiet, das sich bis zum Binnenmeer erstreckt.
    Der Nipus verzweigt sich in viele Arme, und man muss den Hauptarm kennen, um sich nicht zu verirren. Wir werden etwa dreißig Stunden benötigen, das Meer zu erreichen. Es ist durchaus möglich, dass die Zentauren hier noch einmal ihre Ungeheuer einsetzen werden.
    „Also Zeit bis morgen - gut. Dann schlage ich vor, wir schlafen uns richtig aus. Morgen ist der fünfte Tag."
    Es gab niemanden, der etwas gegen diesen Vorschlag einzuwenden hatte.
    Knapp einhundertfünfzig Kilometer vor dem Binnenmeer Sokaton geschah das, was Rasony befürchtet hatte.
    Die MONOSATIS hatte nach einigen vergeblichen Versuchen die Einfahrt zum Hauptarm des Nipus gefunden und kam weiterhin gut voran. In vierundzwanzig Stunden legte das Schiff dreihundert Kilometer zurück. Rechts und links des nur noch zweihundert Meter breiten Stroms glitten die undurchdringlichen Vorhänge eines tropischen Urwaldes vorbei. Immer wieder zweigten kleine Nebenarme ab und tauchten schon nach wenigen Metern im üppig wuchernden Grün unter.
    Rasony behauptete, dass der Nipus hier aus tausend Flüssen bestehe. Es musste sich um ein von Flüssen und Sumpfseen durchzogenes Dschungelgebiet von mehreren tausend Quadratkilometern Fläche handeln.
    „Morgen früh erreichen wir Sokatons Ufer", sagte Rasony, und in seiner Stimme klang ein wenig Stolz mit. Schließlich hatte er die Fremden geführt. „Dann wird es leichter. Im Binnenmeer gibt es ebenfalls keine Argazaten mehr."
    „Eigentlich könnten wir dann auf die MONOSATIS verzichten", meinte Ras Tschubai. „Fast sogar auf die Shifts. Die ARGON würde genügen."
    „Daran dachte ich auch schon" gab Rhodan zu. „Aber selbst wenn es keine Biomonstren mehr gibt, so können andere Gefahren auftauchen, von denen wir jetzt noch nichts ahnen und die Rasony damals übersah. Wir benötigen die Kampfroboter, die beiden Shifts und Paladin. Und wir benötigen vor allen Dingen das Luftschiff. Nein, an unserem Plan ändert sich nichts."
    Sie fuhren rechts an einer langgestreckten Insel vorbei, die den Hauptarm abermals unterteilte. Das Ufer war jetzt so nahe, dass Einzelheiten zu erkennen waren. Farbenprächtige Orchideen schmückten die Stämme umgestürzter und halbverfaulter Urwaldriesen, und einmal glitt der gefleckte Leib einer gigantischen Schlange durch die mannsdicken Äste eines überhängenden Baums.
    Rhodan sah sich suchend nach allen Seiten um.
    „Wo steckt Gucky? Hat er denn noch immer nicht ausgeschlafen?"
    Ras ging unter Deck, ohne eine entsprechende Aufforderung abzuwarten. Er fand Gucky in einer der Kabinen. Der Mausbiber hockte auf dem Bettgestell, den Kopf in die Hände gestützt und die Augen geschlossen. Es sah so aus, als schliefe er. Aber Ras kannte den Mausbiber besser.
    „Hast du was entdeckt?"
    Gucky nickte fast unmerklich.
    „Impulse, eine ganze Menge, aber kaum verständlich. Auch die Entfernung lässt sich nicht bestimmen, nur die Richtung. Sie kommen von vorn. Es ist so, als würden sie von anderen Schwingungen überlagert und gestört, aber das kann es doch gar nicht geben! Ich vermute Zentauren, kann es aber nicht mit Sicherheit bestimmen."
    „Hier, in dem sumpfigen Urwald?" Ras schüttelte ungläubig den Kopf. „Sie würden glatt im Boden versinken."
    „Die Zyklopen vielleicht, auch die Urmenschen. Nicht aber die Zentauren. Sie sind intelligenter und in ihren Bewegungen geschickter. Wenn ich nur wüsste, warum ich ihre Gedankenimpulse nicht klarer empfangen kann ...!"
    „Soll ich Perry Bescheid sagen?"
    „Ja, es ist vielleicht besser. Aber ich bleibe hier, wo ich ungestörter bin. Sobald ich Genaueres weiß, melde ich mich.
    Jedenfalls halte ich es für ratsam, wachsam zu sein. Auf keinen Fall dürfen wir uns überraschen lassen."
    „Bis dann, Gucky."
    Ras kehrte zu Rhodan und den anderen zurück, die auf der Steuerbordseite standen und das vorbeiziehende Ufer beobachteten. Er unterrichtete sie über sein Gespräch mit Gucky.
    Rasony sah ziemlich ratlos aus.
    „Hier - ein Überfall? Das kann ich mir nicht vorstellen. Der Wald und das ganze Sumpfgebiet bilden eine einzige tödliche Falle.
    Selbst für die Zentauren. Wie sollten sie es geschafft haben, bis hierher vorzudringen?"
    „Das fragen

Weitere Kostenlose Bücher