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0427 - Am See der Götter

Titel: 0427 - Am See der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Horizont erstreckte sich der grüne Teppich, und dann erkannte Rhodan zum erstenmal seit langer Zeit wieder Berge. Sie verschwammen im fernen Dunst.
    Aber sie waren viel zu weit entfernt, von dort aus einen Angriff auf die MONOSATIS zu starten. So perfekt waren die Raketenwaffen nun auch wieder nicht.
    Atlan trat neben ihn.
    „Ich hörte, was Gucky sagte, und ich würde fast meinen, dort drüben ist die Stelle, die du suchst." Er deutete mit dem ausgestreckten Arm schräg nach vorn in Richtung des rechten Ufers. „Ein regelrechter Tafelberg. Entfernung bis zum Fluss etwa drei Kilometer. Und wir werden den Berg bei der augenblicklichen Geschwindigkeit fast eine halbe Stunde sehen können. Das bedeutet, dass man uns auch vom Berg aus eine halbe Stunde unter Feuer nehmen kann. Sollen wir solange warten?"
    Rhodan begriff, was Atlan meinte. Der Arkonide wollte die feindlichen Raketenwerfer vernichten, ehe sie den ersten Schuss abgeben konnten. Er schüttelte den Kopf.
    „Ihre Zielgenauigkeit ist nicht groß. Wir warten und verteidigen uns lediglich, wenn sie angreifen."
    Atlan ging wortlos zu den Flugpanzern und alarmierte die Besatzung. Er fragte sich, wie lange es wohl noch dauern würde, bis Rhodan endlich begriff, dass Rücksichtslosigkeit oft menschlicher als falsch verstandene Humanität war. Wenn er jetzt die Werferstellungen vernichtete, würde es niemals zu einem Angriff kommen, und damit auch nicht zu dem beabsichtigten Vergeltungsschlag, der mit der völligen Vernichtung des Gegners enden musste.
    Er zuckte die Schultern und gab Joak und Alaska seine Anweisungen.
    Rhodan stand am Heck neben Paladin Er beobachtete den Tafelberg durch ein starkes Glas.
    „Die Stellungen sind deutlich zu erkennen, kein Zweifel. Ich nehme an, man visiert einen bestimmten Punkt noch weiter stromaufwärts an und wird ihn dann mit Sperrfeuer belegen. Wir stoppen, sobald die erste Rakete detoniert. Dann schlagen wir zurück, ehe sie sich eingeschossen haben. Einverstanden, General?"
    Harl Dephin, der den Tafelberg mit wesentlich besseren optischen Hilfsmitteln beobachten konnte, antwortete aus dem Innern des Spezialroboters: „Absolut, Chef. Soweit ich erkennen kann, handelt es sich um sieben Raketenwerfer. Es ist unmöglich, dass die Zentauren das in einem Tag geschafft haben können. Die Stellung ist schon seit langer Zeit vorbereitet worden, vielleicht um eines Tages die Schifffahrt der Lemurer zu blockieren. Mit Lichtzeichen kann man Nachrichten verbreiten, also erfuhr man hier von unserer Ankunft.
    Oder es sitzen im Urwald Späher, die uns für ein ganz gewöhnliches Schiff der Lemurer halten, das versenkt werden muss. Wie dem auch sei - wir werden uns wehren."
    Rhodan nickte.
    „Das werden wir, General Dephin!"
     
    *
     
    Sie legten noch etwa einen Kilometer zurück, dann war es soweit.
    Das erste Raketengeschoss taumelte unsicher über den Urwald und klatschte hundert Meter von der MONOSATIS entfernt ins Wasser. Eine Sekunde später detonierte es und schleuderte eine riesige Fontäne empor. Atlan, der am Bug stand, wurde bis auf die Haut durchnässt, was seine Laune nicht gerade verbesserte. Er fing eine Handbewegung Rhodans auf.
    Das Zeichen zum Gegenschlag!
    Und dann geschah alles so schnell und mit solcher Präzision, dass der Gegner keine Zeit mehr hatte, die nächste Salve abzufeuern.
    Die sechs anderen Raketen trieben über das Ziel hinweg oder detonierten schon vorher in der Luft oder im Urwald. Keine traf das Schiff.
    Die beiden Shifts feuerten elektronisch gesteuerte Miniaturgeschosse ab, die ihr Ziel nicht verfehlen konnten. Mit Sicherheit fanden sie die konzentrierten Metallmassen der Werfer und der gelagerten Munition. Noch ehe der Spezialroboter Paladin richtig eingreifen konnte, flammte auf dem flachen Gipfelplateau des Tafelberges ein greller Lichtblitz auf, dann stieg ein weißer Rauchpilz empor. Weitere Explosionen folgten, und dann war es vorbei.
    Rhodan sah hinüber zu der Stätte des Grauens. Es schien ihm unfair, einen weit unterlegenen Gegner so hart behandelt zu haben.
    Harl Dephin sagte: „Es ist schon vorbei, Sir. Die Shifts haben ganze Arbeit geleistet und die Batterien zerstört. Sicher kam dabei die Bedienung ums Leben, aber ganz bestimmt haben die Zentauren nicht alle ihre Leute verloren. Und das ist gut so. Sie können den anderen berichten, was geschehen ist. Es wird keinen weiteren Angriff mehr geben."
    Rhodan nickte. Wenn es wirklich keine weiteren Angriffe mehr gab, hatte sich das Opfer

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