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0427 - Sie entführten ihren Killer

0427 - Sie entführten ihren Killer

Titel: 0427 - Sie entführten ihren Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
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senkrechten Schnitte sind verschieden. Das ist klar, zweifellos hat der Junge versucht, sich zu töten, aber er muss den Mut verloren haben, dann kam jemand und nahm ihm die Arbeit ab. Es ist Mord. Ich verstehe nur nicht, warum er nicht schrie.«
    Ich hatte plötzlich das zerfetzte nasse Taschentuch Hadleys vor Augen und lief los. Der schmale Streifen, der vom Taschentuch baumelte, war haarscharf mit einer Klinge abgetrennt worden. Hadley hatte die kleine Mordwaffe mit dem Taschentuch angefasst. Und Collin hatte eben, als die Presseleute kamen, die Stimme verloren. Er konnte sich nicht mehr bemerkbar machen.
    ***
    Wir grasten den ganzen vierten Stock nach Hadley ab. Er war verschwunden. Ich wartete nicht erst auf den Lift, sondern lief die Treppen hinunter. Der Eingang war von Neugierigen und Zeitungsleuten verstopft.
    Die Cops hatten Hadley nicht gesehen. Ich fragte nach dem Hinterausgang, und ein Angestellter zeigte mir die Kellertreppe, die auf halbem Weg hinaus auf einen Hinterhof führte.
    Phil kam mir nach. Wir standen mitten auf dem Hinterhof, der keinen sichtbaren Ausgang zur Straße hatte. Aber dann entdeckte Phil eine zweite Tür, die in das Haus führte. Der Gebäudeteil, in dem 32 die Schallplattenfirmen untergebracht waren, wirkte von der Vorderseite halbrund, von hinten sah er grau und eintönig aus wie die anderen Häuser auch. Deshalb merkten wir erst, als wir drin waren, dass die zweite Tür schon zum Nebenhaus gehörte. Wir kamen wieder in einen dunklen Keller und stiegen hinauf zum Vorraum.
    Das zweite Haus war genau wie der ›Turm‹ ein Bürogebäude, aber im Moment war hier alles wie ausgestorben. Jeder trieb sich im anderen Gebäude herum.
    Die Tür war breit, und ein Flügel war festgehakt, sodass man schon von der Treppe aus auf die Straße sehen konnte. Wir gingen hinaus und schauten hinüber. Hadley hatte vermutlich diesen Weg gewählt, um zu fliehen.
    »Wo steht sein Wagen?«, fragte Phil. Ich reckte mich, um besser sehen zu können, dann stellte ich verblüfft fest: »Er steht noch da! Auf der anderen Seite, zwischen dem gelben Mercury und dem grünen Pontiac! Das verstehe ich nicht!«
    »Allerdings, er hätte den Wagen leicht nehmen können, dort drüben ist niemand.«
    »Sollte er…?« Ich konnte den Satz nicht zu Ende sprechen, denn plötzlich entdeckte ich das Empfangsgirl. Sie kam über die Straße gelaufen und trug unter dem Arm eine Papiertüte.
    Ich fing sie ab, bevor sie das Nebenhaus erreichte.
    »Hallo, Mister G-man!« Sie blieb sofort stehen und unterzog auch Phil einer eingehenden Musterung. »Ich habe ein bisschen eingekauft«, fügte sie dann erklärend hinzu. »Kaffee und so etwas für die hohen Herren.«
    »Sie haben nicht zufällig Dickson Hadley gesehen? Hat er das Haus verlassen?«
    »Aber ja! Er kam hier aus dem Nebenausgang!«
    »Wohin ging er?«, fragten Phil und ich wie elektrisiert.
    »Er ging gar nicht weit, er stieg gleich in einen Wagen.«
    »Nahm er ein Taxi?«
    »Nein, ein Wagen schien hier auf ihn zu warten. Zwei Männer saßen drin, eigentlich schien er gar nicht mitzuwollen, aber dann stieg er doch ein!«
    »Wieso wollte er nicht? Es ist sehr wichtig. Können Sie sich an Einzelheiten erinnern?«
    »Ich war gerade auf dem Bürgersteig, als Mr. Hadley hier auf die Straße kam. Ich dachte, er hätte es schlaugemacht, und den ganzen Trubel dort umgangen. Zuerst blieb Mr. Hadley am. Straßenrand stehen und sah zu seinem Wagen hinüber. Den stellt er immer an derselben Stelle ab. Dann fuhr der andere Wagen an. Er musste schon die ganze Zeit über hier gewartet haben, es war ein großer dunkler Wagen, mehr habe ich nicht gesehen. Zwei Männer saßen drin, der eine machte die Tür auf und winkte Mr. Hadley zu. Und dann kam etwas Komisches, es sah so aus, als wollte er weglaufen, er sah sich um und machte schon ein paar Schritte, aber dann fuhr der Wagen langsam neben ihm her, und der Mann auf dem Beifahrersitz zeigte Mr. Hadley etwas. Und da stieg er gleich ein!«
    Wir versuchten noch, eine brauchbare Beschreibung der Männer zu bekommen, aber sie konnte uns nicht mehr helfen. Einer der Kollegen von der City Police hatte den wartenden Wagengesehen. Es war ein dunkelgrüner Buick. Der Mann hatte noch die ersten Ziffern des Nummernschildes im Kopf, 77, aber weiter hatte er nicht auf den Wagen geachtet.
    »Und wenn schon, der Wagen ist garantiert gestohlen!«, knurrte Phil, als wir im Jaguar saßen. Mein Freund ließ per Funk die Stadt abriegeln.
    »Das ist es, was

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