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0428 - Der Gedanken-Töter

0428 - Der Gedanken-Töter

Titel: 0428 - Der Gedanken-Töter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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zu tragen hätten. Der Artikel war so klein, daß sie ihn beinahe sogar übersehen hätten.
    »Ja…«, dehnte Zamorra leise. »Sturmwarnung, Scherz… aber diesen Sturm muß es dann ja doch gegeben haben, denn das paßt ja genau zu Koenigs Bericht… ich rufe mal in der Redaktion an. Vielleicht kann man die Leute mit Details ködern, daß sie anschließend ihrerseits mit Einzelheiten herausrücken…«
    Der Redakteur zeigte sich interessiert von der Sensationsmeldung, daß gestern eine Yacht auf dem Lake Powell gesunken sein sollte.
    Zwanzig Minuten später tauchte ein Reporter auf, mit Kameras behängt und einem Recorder, zwecks Interview. »Sie haben also Wrackteile dieses Schiffes geborgen?«
    »Und einen Überlebenden«, ergänzte Zamorra. »Sie sind der Mann, der auch gestern schon über diese Sturmwarnung berichtet hat, Mister Yano?«
    Yano, dessen Geburtsort in der Navajo-Reservation lag, nickte. »Aber man teilte mir mit, daß nur die Instrumente durch solare Magnetstürme verrückt gespielt hätten und die beiden Beobachter in der Wetterstation das nicht richtig erkannt hätten. Aber durch Ihre Geschichte sieht das ja plötzlich wieder ganz anders aus. Komisch nur, daß dieses Gewitter so überraschend aufgetreten sein soll, um nach viel zu kurzer Dauer wieder ein abruptes Ende zu finden… und niemand sonst hat es beobachtet… das will mir nicht so richtig in den Kopf.«
    »Deshalb interessieren wir uns selbst ja auch so stark dafür«, sagte Zamorra.
    »Sie? Darf ich nach ihrer Motivation fragen…?«
    »Meine Mitarbeiterin und ich befassen uns beruflich mit unerklärlichen Erscheinungen, und dieses Unwetter gehört ja wohl eindeutig dazu«, gab Zamorra zurück. »Was halten Sie davon, wenn wir Zusammenarbeiten und aus unseren gemeinsamen Informationsbruchteilen ein Puzzle bauen?«
    »Verschaffen Sie mir ein Interview mit dem Überlebenden, und der Pakt gilt«, lächelte der Navajo.
    »Das wird dem Herrn aber gar nicht recht sein«, befürchtete Zamorra. Mit dem Tod seiner Frau war Leonard Koenig schon mehr als genug belastet; und er konnte in seiner Stellung als Bankier kaum daran interessiert sein, in Sensationsberichten der Regenbogenpresse vorgeführt zu werden.
    »Na, ich denke, daß wir uns schon einig werden«, meinte Yano. »Erzählen Sie erst mal selbst drauflos, was Sie erlebt haben. Um das andere kümmern wir uns später.«
    Er bekam seine Story. Anschließend rückte er selbst vorsichtig mit Informationen heraus.
    Daraus ging hervor, daß sein Redakteur vorwiegend deshalb auf die Story angesprungen war, weil schon in den Mittagsstunden jemand angerufen und sich nach näheren Einzelheiten erkundigt hatte, die nicht in der Zeitung gebracht worden waren. Allerdings hatte dieser Mr. Walt Koenig den Versuch abgeblockt, ihn zu interviewen. Es sei ihm bei seinem Anruf um die eventuelle Havarie einer Motoryacht auf dem Lake Powell gegangen. Und daß nun tatsächlich ein Schiff gesunken war, war für die Redaktion natürlich ein gefundenes Fressen - die beiden unabhängig voneinander erfolgten Anrufe deuteten darauf hin, daß an der Sache tatsächlich mehr daran war als bloße Wichtigtuerei.
    »Walt Koenig hieß der Mann?« hakte Zamorra nach. Walt Koenig und Leonard Koenig - das wies eindeutig auf eine direkte Verwandtschaft hin. Aber Zamorra verzichtete darauf, Yano weiter über diesen Walt Koenig auszuholen - nach jenem kurzen Koenig-Telefonat wußte wahrscheinlich weder der Redakteur noch Yano mehr über diesen Walt Koenig, der bestimmt nicht seine Bankiers-Verwandtschaft an die große Glocke gehängt hatte. Und zudem hätte die Frage Yano eher mißtrauisch gemacht, Zamorra wollte aber das Inkognito Leonard Koenigs nicht einfach so lüften. Der Mann brauchte jetzt alles andere, aber keinen Reporter auf seiner Fährte.
    »Und die beiden Meteorologen, denen man die Schuld für diesen angeblichen Scherz, der bestimmt alles andere als ein Scherz war, in die Schuhe schieben wollte?« fragte Nicole. »An der Wetterstation hat man uns abgeschoben, aber irgendwoher haben Sie doch Ihre Informationen auch bekommen. Liebend gern würde ich mich mal mit diesen Wetterfröschen unterhalten.«
    »Meinst du, das bringt uns ahnungslosen Engeln etwas?« fragte Zamorra.
    »Ich habe selbst schon mit den beiden gesprochen«, warf Yano ein. »Aber das hat keinen Zweck. Luke Basset und Lydie Gremmon spielen Auster und machen den Mund nicht auf, weil sie sich nicht noch tiefer in die Nesseln setzen wollen.«
    »Aber da

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