Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0428 - Der Todes-Tresor

0428 - Der Todes-Tresor

Titel: 0428 - Der Todes-Tresor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
Schätze kurzerhand per Post an Silvia Dane zu schicken, zumal die Tatsache, daß das Mädchen vier Tage lang nicht per Telefon zu erreichen gewesen war, eigentlich seinen Verdacht hätte erregen müssen.
    Silvia Dane stampfte mit dem Fuß auf. »Oh, wie er lügt!« rief sie empört. »Von seiner Liebe zu mir schreibt er, und in Wahrheit hat er nichts anderes im Sinn, als mich auszunutzen, mich mit in seine schmutzigen Verbrechen zu reißen.« Sie unterbrach sich. Ruhiger fragte sie: »Ist nicht alles schon zu spät, Mr. Cotton? Wird er überhaupt noch einmal anrufen?«
    »Sie sind so etwas wie seine einzige Chance, Silvia«, antwortete ich. »Er wird anrufen!«
    ***
    Ich irrte mich nicht. Der Anruf kam um elf Uhr. Silvia lag auf der Couch, eingehüllt in eine Decke und schlief so fest, daß das Läuten des Telefons sie nicht sofort aufweckte. Ich sprang auf und rüttelte sie an der Schulter. Sie fuhr hoch.
    »Was ist?« Dann drang das Läuten in ihr Bewußtsein, und ihre Augen weiteten sich.
    »Denken Sie an alles, was ich Ihnen eingehämmert habe«, sagte ich eindringlich, ergriff den zweiten Hörer und schaltete das Tonband ein. Dann nickte ich ihr zu.
    Sie hob den Hörer ab und meldete sich mit einem »Ja?«
    Ihre Stimme klang rauh und noch so verändert, wie es bei allen Menschen ist, wenn sie aus dem Schlaf geschreckt werden.
    »Bist du das, Silvia?« hörte ich Levin sagen. Er sprach scharf und erregt.
    »Warum hast du dich nie gemeldet? Wo warst du? Bist du allein? Hat die Polizei dich vernommen?« Seine Fragen kamen so schnell und abgehackt wie die Schnabelhiebe eines Vogels.
    »Jeff!« rief Silvia. »Ich weiß nicht, was geschieht! Ich weiß nicht, wo mir der Kopf steht. Warum kommst du nicht?«
    »Hat die Polizei dich vernommen?«
    »Nicht die Polizei, aber…«
    »Wer?«
    »Turc Torrey! Ich wurde geschlagen. Er wollte wissen, wo du dich befindest. Jeff, was hast du getan?«
    »Ah, Turc«, sagte er, »das erklärt manches. Dieser Fettwanst. Ich wünsche, ich könnte ihm noch den Hals umdrehen, bevor ich…« Er unterbrach sich und wiederholte zum dritten Mal: »Und die Polizei hat sich nicht um dich gekümmert?«
    »Ich weiß es nicht, Jeff. Als Torrey mich laufen ließ, fuhr ich vor Angst fort. Ich bin erst heute zurückgekommen.«
    »Hast du mein Päckchen nicht erhalten?« schrie er.
    »Doch, Jeff! Der Hausmeister verwahrte meine Post. Er gab sie mir.« Ich hörte, wie Levin durch die Zähne pfiff. Seine Stimme klang weniger erregt. »Wenn du das Päckchen erhalten hast, dann ist die Polizei noch nicht auf dich gestoßen«, sagte er, mehr zu sich selbst, als zu dem Mädchen. »Woher sollten sie auch auf dich kommen? Nur Torrey hätte es ihnen erzählen können, und der Dicke wird sich hüten, sie ausgerechnet auf dich aufmerksam zu machen, wenn er dich durch die Mangel gedreht hat.«
    »Jeff… ich verstehe nicht, was das alles zu bedeuten hat.«
    »Habe ich dir doch geschrieben!« schnauzte Levin sie an, sah aber in der nächsten Sekunde ein, daß er mit einer anderen Methode mehr Erfolg haben würde. »Hör zu, Darling«, setzte er an. »Mag sein, daß ich das eine oder andere getan habe, was nicht richtig war, aber denke daran, Sweetheart, daß ich es für dich tat. — Silvia, ich konnte es einfach nicht mehr mitansehen, wie du lebtest, ohne Geld, ohne die Möglichkeit, dir ein schönes Kleid, einen Pelz, etwas Schmuck zu kaufen. Du bist so schön. Du verdienst, daß…«
    Es war widerlich, seiner Tirade zuhören zu müssen. Es war widerlich, weil jedes Wort, jede Silbe und jeder Buchstabe gelogen war. Silvia Dane quälten diese Lügen, als wären es körperliche Schmerzen. Nun, sie war eine Frau, und sie wurde von einem Mann betrogen, auf den sie einmal ihre Hoffnungen gesetzt hatte. Ich glaube, sie war genauso froh wie ich, als Levin endlich wieder über die Sache sprach und nicht mehr auf seinen angeblichen Gefühlen für das Mädchen herumtrat.
    »Geh gleich morgen zu Facett!« sagte er. »Nimm nicht nur vier oder fünf Perlen mit, wie ich dir schrieb, sondern nimm alles mit, was ich dir schickte. Du mußt mit Facett sofort klar kommen. Ich habe keine Zeit für lange Verhandlungen. Ich brauche das Geld sehr bald. Silvia, du mußt dafür sorgen, daß Facett dir noch am gleichen Tage mindestens fünfzehntausend Dollar aushändigt. Er wird sich winden, aber er wird zahlen. Die Perlen und der Brillant sind mindestens fünfzigtausend Dollar wert.«
    »Was soll mit dem Geld geschehen?«
    »Ich hole es

Weitere Kostenlose Bücher