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0428 - Der Todes-Tresor

0428 - Der Todes-Tresor

Titel: 0428 - Der Todes-Tresor Kostenlos Bücher Online Lesen
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sobald zwischen ihm und dem Mädchen mehr als fünfzig Yard lagen. Ich nahm an, daß sich alles in der Dunkelheit abspielen würde. Auf jeden Fall… in zwanzig Minuten würde ich mehr wissen.
    Ich setzte das Glas an. Die ersten Tropfen des Whiskys rannen über meine Zungenspitze. Ich wandte der Tür den Rücken zu, aber wenn ich die Augen verdrehte, konnte ich Silvia Dane sehen.
    So sah ich, wie ihr Gesicht sich veränderte, ihre Augen sich weiteten und ihr Mund sich öffnete. Dann schrie sie gellend. '
    ***
    Ich ließ das Glas fallen und drehte mich herum, aber ich saß auf einem Barhocker, und ich gab meinem Körper mehr Schwung, als die Standfestigkeit des Hockers vertrug. Er fiel zur Seite um wie ein kenterndes Schiff. Ich riß drei Hocker mit, als ich dazwischenstürzte.
    Während der Sekunden des Sturzes sah ich Jeff Levin genau ins Gesicht und seiner Pistole genau in die Mündung. Er stand im Eingang des Drugstore. Er mußte mich sofort erkannt haben, und er hatte seine Kanone sofort gezogen. Sie spuckte Feuer, während ich stürzte. Im Sturz versuchte ich die 38er zu ziehen. Alles schien mir so langsam abzurollen wie in einer Zeitlupenaufnahme, und ich wußte nicht, ob Levins Kugeln mich trafen oder nicht, und merkwürdigerweise hörte ich in diesen so gedehnten Sekunden auch kein Geräusch.
    Dann krachte ich endlich auf den Boden. Die Beine des Hockers zerbrachen unter meinem Gewicht. Mein Rücken dröhnte unter dem Anprall, und jetzt hörte ich das Peitschen der Schüsse. Ich hielt die 38er in der Hand. Mein Daumen schob den Sicherungshebel zurück. Levins Kanone schwenkte herum, richtete sich auf Silvia Dane. Ich zog durch.
    Ich verfehlte Levin. Der Eingang des Drugstore bestand aus einer gläsernen Pendeltür. Ich schoß drei Löcher in die Glasscheibe. Sprünge breiteten sich mit einem seltsamen Knistern über die ganze Glasfläche aus.
    Levin mußt die Kugeln pfeifen gehört haben. Zwar feuerte er noch in Richtung auf Silvia, aber dann wirbelte er herum, warf sich gegen die Pendeltür und stürmte hinaus.
    Ich sah seinen Rücken und seinen Kopf, und ich wußte, bevor ich den Finger zum vierten Mal krümmte, daß ich ihn jetzt treffen würde. Dann, noch im Abdrücken, riß ich den Arm hoch, denn Jeff Levin stürzte sich zwischen die Passanten, von denen die ersten stehen geblieben waren, aufgeschreckt von den Schüssen.
    Ich sprang auf. Die langen Beine der Barhocker behinderten mich wie Bambusstöcke. Ich trat um mich, warf den Kopf nach rechts. »Silvia!« schrie ich. Sie stand- hinter dem Tisch, beide Hände auf die Platte gestützt. Sie mußte im ersten Schreck aufgesprungen sein, und nun stand sie wie Lots zur Salzsäule erstarrtes Weib.
    Ich raste zur Tür. Ich warf mich mit solcher Wucht gegen die Pendeltür, daß sie über die Gummipuffer sprang, gegen die Hauswand schlug und in einem Regen von Glasscherben zerklirrte. Ich zischte wie eine Rakete in die Menschenmenge der Passanten, unter denen eine Panik ausgebrochen war, und wenn es irgend etwas gibt, daß einen Polizisten an seiner Arbeit hindern kann, dann ist es eine in Panik verfallende Menschenmenge. Die Leute bildeten ein Knäuel von schreienden, um sich schlagenden, tobenden Gestalten, die alle fliehen wollten und sich dabei gegenseitig an der Flucht hinderten.
    Ich kämpfte mich durch bis an die Reihe der parkenden Wagen. Ich sah einen rollenden Lieferwagen schon in zehn oder zwanzig Schritten Entfernung. Ich wußte nicht, ob Levin am Steuer dieses Wagens saß, aber dieser Laster war der einzige Schlitten, der so langsam rollte, daß er erst vor wenigen Sekunden angefahren sein konnte.
    Ich rannte dem Wagen nach, der schneller und schneller wurde, Natürlich vermochte ich nicht, ihn einzuholen, aber er fuhr in die Richtung, in der ich den Mercury abgestellt hatte.
    Acht Sekunden später kam ich bei dem Mercury an. Ich riß die Tür auf, sprang hinter das Steuer, startete den Schlitten und ordnete mich hart in den Verkehr ein. Hinter mir heulten einige Hupen auf. Ich sah den Laster rund hundert Yard vor mir, und ich konnte mich näher an ihn heranpirschen.
    Ich ließ mir Zeit. Obwohl ich nicht gesehen hatte, wie Levin in den Wagen sprang, war ich sicher, daß er hinter dem Steuer saß. In den wenigen Sekunden zwischen dem letzten Schuß und dem Augenblick, da ich die Straße erreichte, hatte für ihn einfach keine andere Möglichkeit bestanden.
    Es kam mir nicht darauf an, Jeff Levin jetzt zu stellen. Ich wußte nicht, ob er allein in

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