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0428 - Der Todes-Tresor

0428 - Der Todes-Tresor

Titel: 0428 - Der Todes-Tresor Kostenlos Bücher Online Lesen
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mir ab!«
    »Du willst herkommen?«
    Ich wünschte, Silvia Dane hätte diese drei Worte nicht ausgesprochen, denn sie weckten sofort Levins Mißtrauen.
    »Ja«, sagte er, »du hast recht. Es könnte gefährlich sein. Wer weiß, ob die Cops nicht das Haus heimlich beobachten. Sobald du mit Facett gesprochen hast, geh in den Drugstore an der Ecke 3. Avenue 27. Straße. Sieh zu, daß du um zehn Uhr in dem Laden bist. Sag dem Keeper, du erwartetest einen Anruf und nenn ihm deinen Vornamen.«
    »In Ordnung! Ich werde das alles tun.«
    Für wenige Sekunden entstand Schweigen. Dann hielt es Levin für richtig, dem Mädchen noch einmal von seiner Liebe zu erzählen. »Laß mich nicht im Stich, Silvia!« beschwor er seine Freundin. Silvia Dane sank, sobald sie den Hörer aufgelegt hatte, zusammen und barg das Gesicht zwischen den Händen.
    »Mr. Cotton, was wird mit Jeff geschehen, wenn er gefaßt worden ist?«
    »Selbstverständlich wird er vor ein Gericht gestellt werden.«
    »Und welche Strafe hat er zu erwarten?«
    Ich zog ihr die Hände vom Gesicht. »Von diesem Standpunkt aus dürfen Sie den Fall nicht sehen. Sie müssen daran denken, daß Jeff Levin zwei Menschen tötete und einen entführte, und daß er auch diesen Jungen töten wird, wenn wir ihn nicht rechtzeitig verhaften.«
    »Ich werde daran denken«, sagte sie leise, aber in ihren Augen standen Tränen.
    ***
    Der Name des Juweliers stand in großen Buchstaben über dem Eingang: »Facett & Son.«
    Ich hatte noch in der vergangenen Nacht Erkundigungen eingezogen. Die Firma galt als bedeutender und korrekter Händler für Edelsteine. Sie stand nicht auf der Liste zweifelhafter Unternehmen verzeichnet, die durch das FBI vor dem Ankauf der Edelsteine gewarnt worden waren. Tatsächlich schien der alte Facett ein ehrlicher Mann zu sein, dessen mißratener Sohn den guten Namen des Ladens für schräge Geschäfte ausnutzte.
    Silvia Dane hatte den Juwelierladen vor knapp fünf Minuten betreten. Ich saß in einem dunkelblauen Mercury, der am Rande der Straße parkte. Ich konnte nicht in den Laden hineinsehen, aber ich war sicher, daß Silvia mit dem jungen Facett sprach, sonst hätte sie den Laden sofort wieder verlassen.
    Nach genau acht Minuten tauchte sie auf. Sie ging die 3. Avenue hinunter in Richtung auf die 27. Straße. An der Ecke befand sich der Drugstore, von dem Levin gesprochen hatte. Ich war überrascht, daß sie ihn schon jetzt betrat, denn es war zwanzig Minuten nach neun Uhr, und Levin würde erst gegen zehn Uhr anrufen.
    Ich stieg aus, schlenderte die 3. hinunter, blieb vor dem Drugstore stehen und studierte die Ankündigungstafel für die Imbisse. Dann erst betrat ich den Laden wie jemand, der Appetit auf ein Paar Hot Dogs oder Hamburger bekommen hat.
    Silvia saß an einem Tisch in der Mitte des Raumes. Sie drehte nervös die Handschuhe zwischen den Fingern. Der Keeper stand neben ihr und nahm ihre Bestellung entgegen. Ich blickte sie an. Sie schüttelte unmerklich den Kopf zum Zeichen, daß sie jetzt nicht mit mir sprechen könne. Ich parkte an der Theke und bestellte Hot Dogs.
    Keine drei Minuten nach mir betrat ein Mann von ungefähr fünfunddreißig Jahren den Drugstore. Er hatte ein bleiches, etwas gedunsenes Gesicht, das auch durch den schmalen Schnurrbart auf der Oberlippe nicht eindrucksvoller wurde. Seine Augenlider zuckten nervös, und seine Hände befanden sich ständig in fahriger Bewegung. Er trug einen Anzug, der so teuer aussah, als wäre er quadratzollweise aus Dollarscheinen zusammengenäht. Am kleinen Finger der linken Hand blitzte ein Brillant. In der Krawatte, die allein den Wochenlohn eines Familienvaters kosten mochte, schimmerte eine Perle von der Größe meines Daumennagels.
    Er setzte sich sofort an Silvias Tisch, ohne sie zu begrüßen. Allein daran hätte ich ihn als Facett jun. erkannt. Außerdem sauste der Keeper zum Tisch, nahm die Bestellung entgegen und sagte: »Sofort Mr. Facett.«
    Der Juwelier beugte sich über den Tisch und begann, auf Silvia einzureden. Der Keeper brachte den Kaffee. Facett benutzte die Gelegenheit zu einem Platzwechsel und setzte sich neben das Mädchen. Auf irgendeine Weise hielt er plötzlich Silvias Handtasche zwischen den Fingern, ließ den Verschluß, während er weiter redete, aufspringen und kramte in der Tasche herum.
    Ich hielt es für richtiger, zeitweise wegzusehen, um keinen Verdacht zu erwecken. Als ich wieder einen Blick riskierte, sah ich, daß Facett die Tasche krampfhaft in beiden

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